GELD-Magazin, September 2019

AKTIEN | Börsen International 56 | GELD-MAGAZIN – September 2019 USA  | Optimistische Prognosen KLEINE KORREKTUR  | Nachdem der S&P 500 Index auf ein Allzeithoch von 2954 Punkten gestiegen war, fiel er nur um gut ein Prozent. Zuletzt kratzt er erneut an Allzeit- hochs. Die 3000 Punkte-Marke wird schon anvisiert. Um das bullishe Szenario zu realisieren, sollte die 2700er-Marke halten. CREDITS: Lipper,peterschreiber.media/stock.adobe.com ARGENTINIEN  | Auf dem Weg in die Staatspleite? ABGESTÜRZT | Der Leitindex der Börse in Buenos Aires sackte nach der Wahlschlappe des Präsidenten in der Spitze von 44.300 auf 23.500 Punkte ab. Das ist der tiefste Stand seit zwei Jahren. Zuvor war er allerdings kräf- tig gestiegen. Nun bleibt für Anleger nur eines übrig: Augen zu und durch! BÖRSENINDEX HALBIERT. Nach der Schlappe bei den landesweiten Vorwahlen für den argentinischen Präsidenten Mauricio Macri sind die Finanzmärkte des Landes schwer abgestürzt. Viele Anleger fürchteten einen Wahlsieg von Alberto Fernández und dessen Vize- kandidatin, Ex-Präsidentin Cristina Kirchner. Am Devisenmarkt stürzte der Peso gegenüber dem US-Dollar um fast 40 Prozent auf Rekordtiefs ab, und auch die Aktienbörse brach um bis zu 50 Prozent ein.Heftige Reaktionen zeigten sich auch bei argentinischen Staatsanleihen.Die in US-Dollar notierten Papiere mit längeren Laufzeiten verzeichneten im Schnitt Verluste von etwa 25 Prozent. Bei kürzeren Laufzeiten sah man Einbrüche von etwa 35 Prozent. Kreditaus- fallversicherungen zeigen, dass der Markt die Wahrscheinlichkeit für einen Zahlungsausfall in den kommenden fünf Jahren auf mittlerweile 80 Prozent einschätzt. Nach der Staatspleite von 2001 lag Argentinien im Clinch mit In­ vestoren. Nun steht das 57 Milliarden Dollar schwere Rettungsprogramm des IWF an der Kippe. Die Ratingagentur Fitch hat die Kre- ditwürdigkeit von Argentinien um gleich zwei Stufen nach unten korrigiert, und zwar von „CCC“ auf „RD“. Die Bewertung bedeutet „Restricted Default“, also soviel wie einge- schränkter Kreditausfall, und ist nur eine Stufe vom Rating für Zahlungsausfall ent- fernt. (wr) EINER HAT IMMER RECHT. Da sich die Inversion der US-Zinskurve immer stär- ker ausweitet, fragen sich Börsianer an der Wall Street, wer nun Recht hat: Der Anlei- hemarkt, der offenbar auf Rezession setzt, oder der Aktienmarkt, der im Vertrauen zur US-Notenbank sich auf eine Zinssenkung von einem Prozentpunkt freut. Die jüngsten Wirtschaftsdaten liefern, wie könnte es an- ders sein, beiden Lagern reichlich Zündstoff. So sank das Konsumentenvertrauen auf den niedrigsten Stand seit fast drei Jahren. Gleichzeitig stiegen die Einzelhandelsum- sätze im Juli um kräftige 0,7 Prozent. Das passt also ebenfalls nicht zusammen. Allerdings waren die Ausgaben für Energie wegen der vielen laufenden Klimaanlagen deutlich erhöht. Und das Einkommen der Konsumenten stieg nur um 0,1 Prozent, die Amerikaner mussten also für ihre Ausgaben auf ihre Ersparnisse zurückgreifen. Das größte Risiko, neben dem Han- delskrieg, sind nun die Prognosen für die US-Unternehmensgewinne. Analysten erwarten für 2020 einen Anstieg um 10,5 Prozent – dazu müsste sich jedoch der Makro-Horizont deutlich aufhellen. Für 2019 liegen die Schätzungen nur bei einem Plus von einem mageren Prozent obwohl man ein starkes viertes Quartal erwartet. Doch der Handelskrieg dürfte das Wirt- schaftswachstum in den USA mit 0,4 Prozentpunkten belasten. (wr) MERVAL INDEX 2016 2017 2018 2019 S&P 500 2.200 2.000 1.800 2.400 2.600 2.800 3.000 2017 2018 2016 2019 15.000 35.000 40.000 45.000 10.000 20.000 25.000 30.000

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