GELD-Magazin, September 2019

UMWELTSCHONEND. Cloud Computing zielt auf das Outsourcing der IT eines Unternehmens ab, von Daten und Speicher bis hin zu Software. Die- se Sparte wächst dramatisch, aber wie sieht es in diesem Zusammenhang eigentlich mit der Nachhaltigkeits-Bilanz aus? Denn Rechenzentren, die un- seren „Always-on“-Lebensstil ermöglichen, benötigen immerhin drei Prozent des weltweit produzierten Stroms und machen zwei Prozent der Treibhaus- gasemissionen aus.Aus ökologischer Sicht bietet Cloud Computing dennoch eindeutig messbare Vorteile.Von NN Investment Partners heißt es dazu: „Eine Cloud-basierte Infrastruktur ist energieeffizienter als ein herkömmliches, vor Ort installiertes System. Die Serverkapazität in der Cloud passt sich nämlich an schwankende Anforderun- gen an, sodass die Kunden nur die Energie verbrauchen, die sie benötigen.“ Ein gutes Bei- spiel: Wenn man Microsofts Nutzung von erneuerbaren Energien berücksichtigt, liegt der CO 2 -Ausstoß der gesamten Microsoft Cloud-Infrastruktur um stolze 92 Prozent niedriger als bei herkömmlichen Re- chenzentren. CLOUD COMPUTING: Grünes Wachstum VERANTWORTUNGSVOLL INVESTIEREN. Der österreichische Vermö- gensverwalter Savity ist der erste Robo-Advisor, der mit Savity Green eine nachhaltige Vermögensverwaltung für Privatanleger anbietet, die sich an den strengen Kriterien des Forum Nachhaltige Geldanlagen (kurz: FNG) orien- tiert. Ein Performance-Vergleich zwischen den Anlageoptionen Savity Green und Savity Classic über die letzten 18 Monate fällt eindeutig zugunsten der nachhaltigen Variante aus. Zwischen Dezember 2017 und Juni 2019 erzielten die Savity Green-Strategien je nach Risikokategorie eine Outper- formance zwischen 1,21 Prozent und 6,14 Prozent gegenüber den Savity Classic-Strategien. Karin Kisling, Gründerin und CEO von Savity, führt wei- ter aus: „Die Outperformance von Savity Green wurde zu 80 Prozent in der Korrektur des vierten Quartals erzielt. Während Savity Classic vorrangig in kostengünstige und breit gestreute ETFs investiert, die gemäß Makroeffi- zienzhypothese langfristig die beste Performance erzielen sollten, setzen wir bei Savity Green aktiv gemanagte ESG-Fonds ein, da die marktüblichen ETFs die strengeren österreichischen Standards nicht erfüllen.“ Ange- nehmes Fazit: Ethische Werte und handfeste Performance-Vorteile sind kein Widerspruch, wie das auch zahlreiche empirische Studien zu nachhaltigen Investments bereits belegt haben. SAVITY: Gutes Gewissen, gute performance „ASS IM ÄRMEL“. Danske Bank Asset Management hat sein Engage- ment in US-Aktien auf „Übergewichtet“ erhöht. Im Gegenzug reduzierten die Experten europäische Titel auf eine neutrale Gewichtung. Laut dem Invest- mentstrategen Lars Skovgaard Andersen überzeugen US-Titel gegenwärtig mit größeren Renditemöglichkeiten bei gleichzeitig geringerem Risiko. Zwar ist der US-Aktienmarkt bereits jetzt höher bewertet als andere Börsen, doch sind die Preisunterschiede nach Überzeugung des Aktienexperten auch darauf zurückzuführen, dass die USA mehr Wachs- tumsunternehmen im Technologiebereich besitzen. Doch auch mit Blick auf Europa sieht der Spezia- list weiterhin Möglichkeiten, die insbesondere vom politischen Umfeld abhängen. „Falls die USA und China beispielsweise früher als erwartet ein Han- delsabkommen abschließen oder der Brexit geordnet vonstatten geht, können sich die Perspektiven für europäische Aktien ändern.“ Zudem sei die deutsche Finanzpolitik ein großes Ass im Ärmel: Die deutsche Wirtschaft schwächelt nämlich gewaltig und es wer- den zunehmend Möglichkeiten für fiskalpolitische Stimulusmaßnahmen diskutiert, um dieWirtschaft anzukurbeln. „Das könnte auch europäische Aktien spürbar in die Höhe treiben“, so Andersen. Man darf den „Alten Kontinent“ also nicht links liegen lassen. EUROPÄISCHE AKTIEN: Neutral gewichtet SEptEMbER 2019 – GELD-MAGAZIN | 33 Kurzmeldungen | MÄRKTE & FONDS Lars Skovgaard Andersen, Stratege Danske Bank AM

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