GELD-Magazin, Juli/August 2019

Börse Wien | aktien das Ressort ‚Digitalisierung, Unterneh- mensentwicklung und Innovation‘. Porr wiederum meldete einen Neu­ auftrag zum Bau eines Büroturms in Warschau – gemeinsam mit der pol- nischen TKT Engineering und Elin. Der Auftragswert für das Konsortium beträgt 76 Millionen Euro. Es wird ein Geschäfts- komplex mit zwei Gebäuden errichtet, die Fertigstellung ist 2022 geplant. Ölwerte profitieren von OPEC- Entscheidung Anfang Juli einigte sich in Wien das Ölkartell OPEC+, bestehend aus den 14 OPEC- und den zehn Nicht-OPEC- Staaten, ihre Förderkürzungen beizube- halten. Der Rohölpreis hat auf diese An- kündigung noch nicht reagiert und pen- delt nach wie vor zwischen 60 und 65 US-Dollar je Barrel. Die internationale Energieagentur mit Sitz in Paris geht jedoch davon aus, dass der globale Öl- markt im zweiten Halbjahr 2019 unter- versorgt sein wird, was den Ölpreis nach oben treiben dürfte. Der Konflikt in der Straße von Hormuz, durch die rund 20 Prozent der weltweiten Ölexporte verlau- fen, konnte dem Ölpreis bislang auch nicht auf die Sprünge helfen, doch das Blatt kann sich rasch wenden. Daher scheinen beide in Wien notierten Öl-Un- ternehmen, SBO und OMV, über ein grö- ßeres Kurspotenzial zu verfügen als über ein Downside-Risiko. Neues IPO im Geregelten Markt Die Balkanbank Addiko, die aus dem Osteuropageschäft der Hypo Alpe Adria hervorgegangen ist, wagt am 11. Juli den Sprung auf das Wiener Börseparkett. Mit dem IPO sollen bis zu 224 Millionen Euro eingenommen werden. Hauptzweck ist jedoch der Rückzug des Finanzinvestors Advent und der EBRD von 100 auf knapp 50 Prozent der Anteile. Nach den gewonnenen Ausschreibungen der British Airways in London, der Iberia in Madrid und der Turkish Airlines wird der Umsatz von Do&Co von derzeit 920 Mil- lionen Euro bis 2020 auf 1,3 Milliarden Euro zulegen. Nun bietet Do&Co-Chef Attila Dogudan für das zum Verkauf stehende Europa-Geschäft von LSG Sky. Die Catering- Tochter der Lufthansa machte zuletzt mit 9000 Beschäftigten 1,1 Milliarden Euro Umsatz und würde Do&Co im Falle einer erfolgreichen Übernahme in eine neue Di- mension katapultieren. RCB hob zuletzt das Aktien-Kursziel von 96 auf 100 Euro an. Ins Jahr 2019 startete die Erste Bank mit einem Gewinnplus von 12,2 Prozent auf 377 Millionen Euro. Das führte zu einem Kursanstieg der Aktie von 28 auf 37 Euro. Nun belastet ein negatives Urteil des Höchstgerichts in Rumänien um staatliche Bausparförderungen die Kursentwicklung. Denn für die Erste Bank heißt das, rund 230 Millionen rückstellen zu müssen, was den in Rumänien erzielten Jahresgewinn des Vorjahres übertreffen könnte. Den Aus- blick für 2019 hält die Erste Bank dennoch aufrecht. Das mediane Kursziel reduzierte sich demnach nur leicht auf 40,30 Euro. ISIN AT0000818802 Kurs (04.07.2019) 85,70€ KGV 2019/20e 26,1 Marktkap. 836 Mio.€ KGV 2020/21e 15,9 Umsatz 2019/20e 921 Mio.€ KGV 2021/22e 15,3 Bw/Aktie 2019/20e 23,40€ Div.2019/20e 1,04% Andritz meldete Ende Juni den Abschluss von drei neuen Großverträgen, darunter ein Wartungs- und Servicevertrag für Arauco in Chile, vier Pumpen für ein Wasserinfrastruk- turprojekt in China sowie ein Werksumbau von Stora Enso in Finnland. Diese Meldung ist Labsal auf der Seele der Aktionäre, die nach dem Gewinneinbruch bei Andritz im ersten Quartal (-23,6% auf 33,6 Mio. Euro) und dem darauf folgenden Kursrückgang wieder auf positive Meldungen gewartet haben. Das Kursziel wurde mittlerweile von Analysten auf 45 Euro gestutzt. Bei 33 Euro ist Andritz wieder einen Kauf wert. ISIN AT0000730007 Kurs (04.07.2019) 33,32€ KGV 2019e 13,5 Marktkap. 3.302 Mio.€ KGV 2020e 11,5 Umsatz 2019e 6.614 Mio.€ KGV 2021e 10,7 Buchwert/Aktie 2019e 13,70€ Div.2019e 4,95% ISIN AT0000652011 Kurs (04.07.2019) 33,69€ KGV 2019e 9,1 Marktkap. 13.217 Mio.€ KGV 2020e 8,8 Betr.-ertrag 2019e 7.250 Mio.€ KGV 2021e 8,5 Buchwert/Aktie 2019e 33,90€ Div.2019e 4,77% Erste Bank  | Rückstellung von 230 Millionen Euro in Rumänien Do&Co  | Großaufträge lassen starkes Wachstum erwarten Andritz  | Turnaround durch neue Aufträge? JULI/AUGUST 2019 – GELD-MAGAZIN | 63

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