GELD-Magazin, Juli/August 2019
europa | EZB-Chef Draghi stellt weiteres Billiggeld in Aussicht Wieder Freundlich | Der Euro Stoxx 50 konnte die Zwischenkorrektur im Mai, bei der er die wichtige Unterstützung bei 3300 Punkten verteidigen konnte, wieder mehr als aufholen. Anfang Juli überstieg der Index sogar wieder den Widerstand bei 3525 Punkten – als näch- stes Ziel visiert er nun 3.600 Punkte an. Börsen International | aktien Juli/august 2019 – GELD-MAGAZIN | 57 Index mit Schwächezeichen | Der Nikkei 225 konnte nach der Maikorrektur die Marke von 21.000 Punkten wieder zurücker- obern, doch bis zum Allzeithoch bei 24.300 Punkten ist es noch weit. Zwischen 22.000 und 23.000 Punkten warten mehrere Widerstände. japan | Im Kampf gegen neue US-Zölle Konjunktur läuft besser als erwartet. Die japanische Wirtschaft hat zu- letzt einige Anzeichen von Stärke gezeigt. Die Industrieproduktion im Mai hat überraschend deutlich angezogen. Die Fertigung in der Industrie sei im Vergleich zum April vor allem we- gen einer deutlich höheren Produktion von Fahrzeugen um 2,3 Prozent gestiegen, teilte die Regierung mit. Das ist der stärkste Anstieg seit Februar 2018. Im Vormonat April war die Pro- duktion leicht gestiegen, im März hingegen noch um 0,6 Prozent gefallen. Experten hatten nun nur mit einem leichten Anstieg im Mai um 0,7 Prozent gerechnet. Die Industrieproduktion stieg trotz eines Feiertags zu Monatsbeginn und der Eskalation im US-chinesischen Handels- streit. Dabei war der Autosektor ein großer Wachstumstreiber. Allerdings waren die Exporte im Mai zum sechsten Mal in Folge rückläu- fig. Gegenüber dem Vorjahresmonat gingen sie um 7,8 Prozent zurück. Analysten hatten im Mittel sogar einen noch etwas stärkeren Rückgang erwartet. Die Einfuhren, ein Indi- kator für die Binnennachfrage, schrumpften auf Jahressicht um 1,5 Prozent. Die Exporte nach China sanken um 9,7 Prozent, die Aus- fuhren nach Europa gingen um 7,1 Prozent zurück. Positiv ist auf japanischer Seite hin- gegen, dass zuletzt zahlreiche Börsengänge von Unternehmen mit Wachstumspotenzial über die Bühne gegangen sind. (wr) Zinsdruck. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird aus Sicht ihres Chefs Mario Draghi ihre Geldpolitik erneut lockern müssen, sollte die Inflation im Euro-Raum weiterhin schwach bleiben. Draghi machte damit verbal einen weiteren Schritt, um die Werkzeugkiste der unkonventionellen Maßnahmen im späteren Jahresverlauf erneut zu öffnen – ersteWahl wäre wohl eine Leitzinssen- kung auf minus 0,5 Prozent. Zudem gebe es erheblichen Spielraum für weitere Anleihekäufe. Denn Sorgen bereitet die jüngste Schwäche der Industrie im Euro-Raum – die US-Handelskonflikte und die Brexit-Hängepartie dämpfen die Konjunktur. Die Inflationsrate hat sich zuletzt wieder deutlich von der EZB-Zielmarke von knapp unter zwei Prozent entfernt.ImMai lag dieTeuerung gerade einmal bei 1,2 Prozent, nach 1,7 Prozent imApril.Auch der deutsche Geschäftsklimaindex, berechnet vom ifo-Institut,fällt weiter von 97,9 auf 97,4 Punkte und damit wieder einmal das dritte Mal hinter- einander – und zugleich auf den niedrigsten Wert seit November 2014. Die schrumpfen- de Industrie ziehe die Stimmung zunehmend nach unten, Unternehmen stellen immer mehr Investitionsvorhaben zurück. Handel, Dienstlei- ster und Bau seien in der Eurozone hingegen noch immer gut aufgestellt, so Analysten. Das ifo-Institut rechnet für das laufende Quartal ins- gesamt mit einem Rückgang der deutschen Wirtschaftsleistung, aber mit keiner Rezession über das ganze Jahr gesehen. (wr) Nikkei 225 14.000 16.000 18.000 20.000 22.000 24.000 2016 2017 2018 ’19 Euro Stoxx 50 3.600 3.800 3.400 3.200 3.000 2.800 2.600 2016 2017 2018 ’19
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