GELD-Magazin, Juli/August 2019
Zweistelliges Wachstum. An dem The- ma Internetsicherheit führt heute kein Weg mehr vorbei: Da immer mehr Daten, Systeme und Men- schen digital miteinander vernetzt sind, gibt es auch häufiger Schwachstellen. Internetangriffe stellen dabei eine wachsende Bedrohung für Re- gierungen, Unternehmen und Privatpersonen dar, als Konsequenz steigt die Sorge bezüglich Sicher- heit, finanzieller Verluste und Rufschädigung. Das hinterlässt Spuren: Im Jahr 2004 wies der welt- weite Markt für Internetsicherheit noch einenWert von vergleichsweise bescheidenen 3,5 Milliarden Dollar auf, während 2017 bereits über 120 Mil- cyber-war: Das Billionen-Geschäft mit Internetsicherheit liarden Dollar dafür aufgewendet worden waren: Ein Anstieg um mehr als das 35-Fache! In die- ser Tonart wird es voraussichtlich weitergehen. So sollen von 2017 bis 2021 mehr als eine Billion Dollar für Produkte und Dienstleistungen im Be- reich der Internetsicherheit ausgegeben werden, was jährlichen Steigerungsraten von 12 bis 15 Prozent entsprechen würde. Das öffnet natürlich nicht zuletzt interessante Investmentchancen, deshalb hat sich diesem lukrativen Trend der „L&G Cyber Security UCITS ETF“ angenommen. Laut Anbieter handelt es sich hier um den ersten ETF Europas, der sich den Schwerpunkt Internet- sicherheit gesetzt hat und in dementsprechend spezialisierte Unternehmen investiert. In Bezug auf die Liquidität der zur Wahl stehenden Ti- tel gelten Schwellenwerte von mindestens 100 Millionen Dollar für die Marktkapitalisierung so- wie von zumindest einer Million Dollar für das dreimonatige tägliche Handelsvolumen. Für zu- sätzliche Fantasie sorgen auch Fusionen und Akquisitionen in der Branche, wie sie in jüngerer Vergangenheit immer wieder zu sehen waren. CrediTS: beigestellt;Archiv; BjörnWylezich,Gregflat/Dreamstime.com 26 | GELD-MAGAZIN – Juli/august 2019 Märkte & fonds | Kurzmeldungen Favoriten Wer wird in den kommen- den Monaten die Nase vorn haben, Emerging Markets (EM) oder Industriestaaten? In den EM sind die stimulierenden Maßnahmen der chi- nesischen Regierung zwar bereits eingepreist, Marktbeobachter rech- nen aber mit positiven, nachgelager- ten Effekten auf das Capex und das Vertrauen in Schwellenländer. Da- rüber hinaus sollten die zurückhal- tenden Zentralbanken in Schwel- len- und Industrieländern, eine wenig bedrohliche Inflationsrate und ein sich stabilisierender Dollar die Wirt- schaften der Schwellenländer be- günstigen. Zwar bewerten Experten die Chancen für passive Investoren positiv, favorisieren für diese Region aber insgesamt ein aktives Fondsma- nagement, um Alpha zu generieren. em – vs. – Developed markets Früher Vogel. China bleibt weiterhin im Fo- kus der Investoren, wobei der „A“-Aktienmarkt (MSCI China A-Index) aufgrund seiner geplanten Höhergewichtung in internationale Benchmarks besonders interessant ist. Er umfasst Unterneh- men großer und mittlerer Kapitalisierung, die an den Börsen Shanghai und Shenzhen gehan- delt werden. Solche Titel werden mit dem „Lyxor Hwabao WP MSCI China UCITS ETF“ abgebildet, der ab sofort auch über Xetra an der Frankfurter Börse gelistet ist. Der MSCI China A-Index berück- sichtigt bereits heute alle A-Shares, die im Zuge der Umstellung der breiten MSCI-Indizes auf- genommen werden sollen. Mit dem ETF, der auf diesem Index basiert, haben Anleger daher die Möglichkeit, frühzeitig in dieses Marktsegment einzusteigen. Gerichtet ist dieses Produkt somit an „Early Bird-Investoren“, wobei die Zielgruppe der institutionellen Anleger angesprochen wird. Lyxor: China-ETF Zinstief. „Dividenden aktien sind deutlich risikoärmer als der brei- te Aktienmarkt. Mit einem Spread von sechs Prozent ist die durchschnittliche Dividendenrendite in Europa eine überaus at- traktive Ertragsquelle“, so Laurent van Tuyckom, Senior Portfoliomana- ger bei Degroof Petercam. Nachdem sich Anleger von der Illusion steigender Zinsen verabschieden müssen, öffnet sich noch ein weiteres Argument: Dividenden bieten nachhaltiges Einkommen, Ausschüttungen von Unternehmen sind lang- fristig – auch in Abschwüngen – stabil. Zu den klassischen Dividendenbranchen zählen Tele- kommunikation oder Versorger, die in der Regel empfindlich auf steigende Zinsen reagieren und sich eher durch Dividendenstabilität als durch Dividendenwachstum auszeichnen. dividenden: Stabile Einnahmen Nachhaltigkeit. Anleger halten zunehmend nach Produkten Ausschau, die ein Engagement bei attraktiven Anlageklassen wie Schwellenlän- deranleihen bieten und gleichzeitig ESG-Faktoren Rechnung tragen. Aberdeen Standard Invest- ments hat deshalb einen Fonds für Emerging Markets Bonds aufgelegt, der mit einem Over- lay für ökologische, soziale, Governance- und politische Aspekte ausgestattet ist. Der „Global SICAV II - Emerging Market Debt Sustainable and Responsible Investment Fund“ investiert dabei ausschließlich in Qualitätstitel, nämlich Staats- anleihen in Hartwährung. Aberdeen: Neuer Fonds L. van Tuyckom, Portfoliomanager, Degroof Petercam
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