GELD-Magazin, Juni 2019
gegen Dicke luft. Erschreckend aber war: Jedes Jahr sterben weltweit 180.000 Menschen an Asthma. Eine Krankheit, die viele Millionen Menschen betrifft und von Luftverschmutzung begünstigt wird.Weiteres Faktum: Luftverschmut- zung kostet die globaleWirtschaft jedes Jahr rund fünf Billionen Dollar an Wohlfahrtskosten. Dicke bzw. saubere Luft war deshalb auch das Kern- thema des diesjährigen Weltumwelttages der Vereinten Nationen (dem 5. Juni, der übrigens be- reits schon seit 1972 begangen wird). Weltweit nehmen 150 Staaten rund um den Globus an diesem Aktionstag teil, wobei Chi- na heuer als weltweiter Gastgeber fungierte. Nicht ohne Grund, denn China und Asien sind ganz be- sonders betroffen. Weltweit kommen jährlich etwa sie- ben Millionen Menschen vorzeitig wegen Luftver- Weltumwelttag: Grüne Wirtschaft blüht auf pestung ums Leben. Etwa vier Millionen dieser Todesfälle ereignen sich im asiatisch-pazifischen Raum. Zwar steht das Thema auf der politischen Agenda, auch in den EU-Staaten, aber die Kos ten für saubere Luft sind immens. Schätzungen gehen weltweit von rund 50 Milliarden US-Dol- lar aus. Aber es gibt auch duchaus Positives zu vermelden: Gerade das Reich der Mitte hat die Problematik klar erkannt und steuert ziemlich ent- schlossen gegen. China mit seinem wachsenden grünen Energiesektor hat sich zu einem globa- len Klimaführer entwickelt. Das Land besitzt die Hälf- te der Elektrofahrzeuge und 99 Prozent der Elektrobusse der Welt. Durch den Welt- umwelttag 2019 konnte die chinesische Regierung ihre Innovationen und Fort- schritte auf dem Weg zu einer saubereren Umwelt präsentieren. retourkutsche. Das malaysische Umwelt- ministerium will zehn Container mit 450 Tonnen Müll nach Australien, Saudi-Arabien und Kanada zurückschicken. Dabei handle es sich um ver- unreinigte, unsortierte Plastikabfälle, die nicht recyclebar seien. Nachdem China 2016 seine Grenzen für Plastikmüll aus anderen Ländern ge- schlossen hat, verdreifachte sich die Einfuhr von Plastikabfällen nachMalaysia.Dazu ein Kommen- tar von Greenpeace: „Das Prinzip aus den Augen, aus dem Sinn funktioniert nicht mehr. Auch wenn dieser erste Schritt des malaysischen Umweltmi- nisters nur symbolisch ist, ist die Rücksendung des Plastikmülls ein wichtiges Signal.“ plastikmüll: Return to Sender neue welle. Verbrau- cher streben nach immer mehr Möglichkeiten für individuellenMedien- und Unterhaltungskonsum. Anbieter kommen diesen Vorlieben wiederum mit verbesserten Angeboten und neuen Geschäftsmo- dellen entgegen. Nicht ein Milliardenpublikum, son- dern Milliarden von Individuen sollen erreicht werden. „Die Personalisierungswelle wird durch Technologie, Marktgröße, aggressive Investitionen undWettbewerbe noch verstärkt“,so Christine Ca- tasta, Territory Senior Partner bei PwC Österreich. Trends wie Personalisierung werden die Unterhal- tungs- und Medienbranche demnach beflügeln. PwC prognostiziert eine durchschnittliche jähr- liche Wachstumsrate von 4,3 Prozent bis 2023. Der weltweite Sektorumsatz wird bis dahin von 2,1 Billionen US-Dollar (Stand: 2018) auf 2,6 Billionen ansteigen. Trend: Personalisierung USA. Die Präsidentschaftswahlen 2020 stehen praktisch vor der Tür; das wird der Welt sicherlich den einen oder anderen deftigen Tweet besche- ren, die Sache hat aber auch ihr Gutes. Donald Trump wird sich nämlich laut Columbia Thread- needle darauf konzentrieren, ein günstiges Konjunkturumfeld für seine Kampagne zu schaf- fen.Vor diesem Hintergrund könnte der Präsident den wirtschaftslähmenden Handelskonflikt mit China zurückschrauben und sich auch mit einem diplomatischen Erfolg schmücken. wahlkampf: Positive Folgen Juni 2019 – GELD-MAGAZIN | 7 Kurzmeldungen | brennpunkt Schwaches Monat. Praktisch jeder Börsia ner kennt diesen Spruch: „Sell in May and go away!“ Aber wieviel Nutzen bringt diese vielzi- tierte Weisheit eigentlich? Lang zurückreichende empirische Untersuchungen haben ergeben,dass es in Summe keinen Sinn macht, automatisch im Mai zu verkaufen. Und natürlich würde es zu ei- ner finanztechnischen Katastrophe führen, wenn alle Investoren sich an diese Regel halten würden. Allerdings ist der Juni tatsächlich der traditio- nell schlechteste Monat für europäische Aktien. Da könnte 2019 keine Ausnahme bilden, wie in einem Kommentar von Legg Mason zu lesen ist. Das hat heuer aber garantiert nichts mit erhöh- ten Temperaturen zu tun, sondern mit handfesten Problemen wie dem ungelösten internationalen Handelskonflikt oder den politischen Turbulenzen in Großbritannien, sprich Brexit. Sollte man an- gesichts dessen vielleicht besser „Sell in June and go away!“ sagen? Abgesehen vom fehlenden Reim würde das jetzt auch keinen Sinn mehr machen: Mitte Juni hat bereits wieder ein Auf- wärtstrend an den Börsen eingesetzt. Börsenweisheit: Sell in June? Christine Catasta, Partner PwC Österreich
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