GELD-Magazin, Juni 2019
hohe Dividende aus, sondern ihr län gerfristiges Dividendenpotenzial muss von einer vernünftigen Bewertung getra gen werden. Optisch hohe Dividenden von sechs bis acht Prozent oder mehr sind oft ein Zeichen von „Stress“ im Un ternehmen und die Gefahr von Dividen denkürzungen ist groß. Solche Firmen werden nur ins Portfolio aufgenommen, wenn der Markt das Dividendenpoten zial übersieht. Das FidelityTeam inves tiert immer mit Blick auf die Zukunft – z.B. ist ein nachhaltig steigender Cash flow, der wachsende Dividenden wahr scheinlich macht, positiv zu bewerten. Ein Vergleich der CashflowPrognosen mit dem aktuellen PayoutRatio bil det einen guten Anhaltspunkt für das Ausschüttungspotenzial. Dividenden fonds tendieren dazu, im Abwärtstrend besser zu performen als andere Fonds stile, da Unternehmen mit hoher Aus schüttung meist defensive Unternehmen mit einem stabilen Geschäftsmodell sind, die in einem schwachen Wachstumsum feld favorisiert werden. nAchhALtiGer cAshFLow Fidelity gefallen Unternehmen mit einem hohen Anteil an wiederkehrenden Umsätzen – das spricht für eine hohe Nachhaltigkeit –, etwa Firmen, die Ein wegartikel, Lizenzmodelle oder einen ho hen Anteil an Dienstleistungen anbie ten. Last, but not least soll der Fidelity Global Dividend mit wachsenden Divi dendenströmen vor Szenarien mit hoher bzw. steigender Inflation und geringem Wachstum schützen, dabei kommt es auch auf die Preismacht der Unterneh men an. Auch Laurent van Tuyckom, Se nior Portfoliomanager bei Degroof Peter cam AM und für die Fonds DPAM Invest B Equities Europe Dividend und DPAM In vest B Equities World mitverantwortlich, ist überzeugt, dass Dividendenaktien ein wesentlich geringeres Risikoprofil als der breite Aktienmarkt aufweisen. GerinGeres risikoproFiL Das zeigt sich auch darin, dass sich Dividendenaktien weniger anfällig für wirtschaftliche Abschwünge zeigen. Um das Vertrauen der Investoren nicht zu erschüttern, werden Ausschüttungen in der Regel nicht so stark gekürzt wie es die Gewinnrückgänge erwarten las sen. Die rote Flagge hisst van Tuyckom bei einigen beliebten Dividendenstrate gien. „Der sogenannte ‚Bond proxy‘Stil favorisiert Titel mit rentenähnlichem Profil aus Dividendenbranchen wie Te lekommunikation oder Versorger, die in der Regel empfindlich auf steigende Zin sen reagieren und sich eher durch Divi dendenstabilität als durch Dividenden wachstum auszeichnen. Die SektorDi versifikation ist bei diesem Ansatz be schränkt, und der Fokus liegt eher auf Large Caps mit hoher Marktkapitalisie rung. Die für die Titelauswahl zugrunde liegende Dividendenschwelle, also die Di videndenrendite, die für die Aufnahme in das Portfolio mindestens erreicht werden muss, ist häufig ein aus der Vergangen heit stammender Wert, den das gesamte Portfolio lediglich im Durchschnitt erzie len muss. Der ‚DividendenAristokraten‘Ansatz weist zwar eine Neigung zu Qua litätsunternehmen mit über Jahre wach senden Ausschüttungsquoten auf. Diese Aktien werden allerdings häufig mit be reits hohen Bewertungen gehandelt. Da rüber hinaus erfolgt die Einzeltitelaus wahl nicht anhand fixer oder dynamisch angepasster Dividendenschwellen“, kriti siert van Tuyckom. Eric Bernbaum, Co Portfoliomanager des JPM Global Income Fund, sagt über die aktuelle Marktsitu ation: „Unsere IncomeStrategie (Income = Dividenden und Anleihekupons) steht wie so wie viele andere auch im Span nungsfeld zwischen der noch laufenden Rally und dem Spätzyklus. Die gemä ßigte Haltung der Zentralbanken, auch juNI 2019 – GELD-MAGAZIN | 49 Dividendenfonds | märkte & fonds HoHe GewinnmArGen mACHen korrektUrAnfäLLiG Zur Zeit sind die Gewinnmargen besonders von Us-Unternehmen auf hohen niveaus. ’04 ’06 ’08 ’10 ’12 ’14 ’16 ’18 ’20 Quelle:Minackadvisers,January2019 12,0 11,0 10,0 9,0 8,0 7,0 6,0 Gewinnmarge in Prozent des Umsatzes USA Europa/USA Europa
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