GELD-Magazin, Juni 2019

haltigkeit und Tourismus verliehen, es zertifiziert im Finanzbereich ethisch orientierte Fonds, Projekte und Unter­ nehmen. Ausgeschlossen sind Fonds, die in Atomkraft, Rüstungsgüter oder in den Handel damit veranlagen. Ebenso tabu sind Investitionen in Unternehmen oder Einrichtungen, die systematisch Men­ schen- oder Arbeitsrechte sowie zentrale politische, soziale oder Umweltstandards verletzen. Aktivitäten im Bereich Gen­ technik werden überprüft und können gegebenenfalls zu einem Ausschluss füh­ ren. Ebenfalls vielbeachtet ist das Trans­ parenzlogo: Dieses Zertifikat wird von Eurosif (Europäischer Dachverband für nachhaltige Geldanlage) ausschließlich an Fonds vergeben. Wie der Name schon sagt, geht es hier um Transparenz: Die Offenlegung aller relevanten Informa­ tionen für Anleger, zum Beispiel die In­ vestitionskriterien und Researchverfah­ ren, stehen im Mittelpunkt. Hinweis: Eine Auszeichnung mit diesem Güte­ siegel verspricht zwar, dass der entspre­ chende Fonds transparent ist, das sagt aber noch nichts darüber aus, wie nach­ haltig die getätigten Investments sind. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist das Forum Nachhaltige Geldanlagen für das Transparenzlogo verantwortlich. So wichtig solche Standards auch sind (übrigens bastelt auch die EU-Kommis­ sion gerade an Gütesiegeln für grüne In­ vestments), bleibt es dem Anleger nicht erspart, sich selbst möglichst genau mit der Thematik auseinanderzusetzen. Er sollte etwa festlegen, welche nachhal­ tige Anlagestrategie bzw. Kriterien (sie­ he Auswahl unten) ihm am besten ent­ sprechen. Erst dann sollte er sich auf die Suche nach dem passenden Invest­ juni 2019 – GELD-MAGAZIN | 43 Nachhaltig investieren | märkte & fonds Bekannte Nachhaltigkeitsstrategien Ausschluss-Verfahren. » » Es handelt sich hier um eine prinzipiell einfache Vorgehensweise: Heikle Branchen werden ausgeschlossen. Davon betroffen sind insbesondere Rüstung, Alkohol, Tabak, Glücksspiel und Pornografie. Außerdem können Verstöße gegen Men- schenrechtskonventionen, Arbeitsnormen sowie die Prinzipien des UN Global Compact geächtet werden. Oftmals werden auch Kernenergie und Grüne Gentechnik als Aus- schlusskriterien eingesetzt. Best in Class. » » Aus einem großen Anlageuniversum werden aus allen Sektoren jene Aktien ausgewählt, die die besten Nachhaltigkeitsleistungen ihrer Branche erbringen. Diese Unternehmen müssen nicht klassisch nachhaltig sein, sondern in vielen Bereichen überzeugende Aktivitäten hinsichtlich umwelt- sowie sozialverträglichen Wirtschaftens setzen. In diesem Sinne übertreffen sie die Mitbewerber und gelten als „Klassenbeste“. Impact Investing. » » Die Veranlagung in Unternehmen, Organisationen und Fonds, mit der Absicht, neben einer finanziellen Rendite dezidiert messbare, positive Auswirkungen auf Umwelt bzw. Gesellschaft zu erzielen. Die Methodik schließt die Lücke zwischen nur renditeorientierten Investitionen und Spenden für soziale Zwecke. Engagement. » » Hier gehen Anleger direkt auf Unternehmen mit kritischen Geschäftsaktivi- täten zu. Sie nutzen insbesondere auf Hauptversammlungen ihre Stimmrechte und regen zu Verbesserungen an. Diese Aufforderungen können auch jenseits von öffentlichen Veranstaltungen in direktem, oft vertraulichem Dialog erfolgen. Quelle:www.nachhaltigkeit.info, GablerWirtschaftslexikon Riesige Solarkraftwerke sind nur ein Beispiel für verantwortungsvolles Wirtschaften „ In Österreich, Deutsch- land und der Schweiz machen verantwortliche Investments 2,8 Billionen Euro aus. “ FNG Nachhaltigkeitsbericht 2019

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