GELD-Magazin, Mai 2019
pac-man war gestern. Mit pixeligen Com- puterspielen der 1980er Jahre haben moderne Games nicht mehr viel gemeinsam und sie sto- ßen auch in ungeahnte finanzielle Dimensionen vor: Mit 43,8 Milliarden US-Dollar erreichten die Einnahmen aus Videospielen 2018 einen neuen Höchststand. „Das ist ein Plus von 18 Prozent ge- genüber dem Vorjahr. Aus unserer Sicht spiegelt das ein bedeutendes Anlageuniversum wider“, so Jeremy Gleeson, Portfolio Manager des Fonds AXA WF Framlington Digital Economy. Vor allem Videospielturniere – unter dem Begriff E-Sports bekannt – hätten sich zu einem großen und ex- pandierenden Publikumsmagneten entwickelt. Dieser Erfolg ist zumTeil der Beliebtheit von hoch- karätigen Spielen wie „Overwatch“ und der Weltmeisterschaf von „League of Legends“ zu verdanken. Letz- tere zog fast 100 Millionen Zuschauer für das Spielfina- le an – und damit fast so viele wie der Super Bowl 2018. Spielerisch: Digital Economy Boxenstopp. Es wird erwartet, dass das Handelsabkommen zwischen China und den Ver- einigten Staaten im Juni abgeschlossen wird – mit Sicherheit ein Grund zum Feiern.Allerdings gibt es dazu auch kritische Worte: „Ein Handelsabkom- men wird wahrscheinlich nicht von Dauer sein, da die Ziele der beiden Länder zu unterschiedlich sind“, erkärt Sebastién Galy, Senior-Makrostra- tege bei Nordea Asset Management. Jeder Deal werde eher ein Boxenstopp in einem sich wieder- holenden Prozess sein, der höchstwahrscheinlich zwei Jahrzehnte dauern werde, da Chinas Bevöl- kerung 2025 ihren Höchststand erreiche und die dortige Wirtschaft mit geringerem Wachstums potenzial verletzlicher werde. Damit bleibt der größte Teil des Konflikts und der Zusammenarbeit noch in einer Reihe von befristeten Vereinba- rungen festzulegen. So haben sich die USA offenbar darauf geeinigt, dass China bis 2025 einige Importe erhöhen wird. In der Zwischenzeit baut das Reich der Mitte seine Binnenwirtschaft mit eigenen Suchmaschinen und Technologie- handelskrieg: Konflikt könnte zwei Jahrzehnte dauern! riesen so auf, wie Japan und Südkorea zuvor. Die Europäer verfolgten die- selbe Strategie, indem sie die Entstehung von Airbus (und anderen Unterneh- men) subventionierten.Es istunwahrscheinlich,dass China langfristig von ei- ner Politik der nationalen Champions abweichen wird. Es ist im Vergleich zu den Vereinigten Staaten angesichts eines großen und wach- senden Handelsungleichgewichts besonders anfällig. Galy rät angesichts aller Risiken zu einem breit diversifizierten Portfolio und defensi- ven Aktien. Interessant ist auch die Meinung von Lars Skovgaard Andersen, Investmentstratege bei Danske Invest, zur eigentlichen Ursache des Han- delskriegs: „Die Amerikaner fürchten, dass die Chinesen die globale Vorherrschaft in der IT-Bran- che übernehmen könnten.“ Vorsicht, falle! Die Österreichische Fi- nanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) sprach an nur einem Tag, dem 27. April, gleich vier Inves torenwarnungen am Stück aus. So warnte sie vor dem Abschluss konzessionspflichtiger Bank- geschäfte mit folgenden Anbietern: Five Winds Asset Management, Go T Limited, Bitcoin Code und Algo Tech. So ist etwa Five Winds laut der Behörde nicht berechtigt, konzessionspflichtige Bankgeschäfte in Österreich zu erbringen. Es ist dem Anbieter daher die Entgegennahme fremder Gelder zur Verwaltung gemäß (§ 1 Abs. 1 Z 1 ers ter Fall BWG) nicht gestattet. Auch die anderen genannten Unternehmen dürfen keine konzes- sionspflichtigen Bankgeschäfte in Österreich durchführen. Die FMA kann durch Kundmachung im Internet oder in einer Zeitung mit Verbreitung im gesamten Bundesgebiet die Öffentlichkeit informieren, dass eine namentlich genannte na- türliche oder juristische Person zur Vornahme bestimmter Wertpapierdienstleistungsgeschäfte (§ 3 Abs. 2 Z 1 bis 4) nicht berechtigt ist. FMA: Viele Warnungen mai 2019 – GELD-MAGAZIN | 7 Kurzmeldungen | brennpunkt Smartphone & Co. Das Konsumverhal- ten von Verbrauchern ändert sich derzeit in allen Bereichen rasant. Das zeigt die aktuelle Global Consumer Insights Survey von PwC, die das Ver- halten, die Gewohnheiten und die Erwartungen von über 21.000 Online-Verbrauchern in 27 Län- dern untersucht hat. Vor allem das Smartphone rückt immer stärker in den Fokus: So verwenden Verbraucher für Einkäufe im Internet beispielswei- se erstmals seit zehn Jahren Smartphones mehr als jedes andere mobile Gerät. 24 Prozent der Befragten nutzen es bereits wöchentlich für On- line-Einkäufe. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) bezahlt Rechnungen online per Mobiltelefon, ebenso viele Verbraucher führen online Geldüber- weisungen durch. 61 Prozent der Befragten geben weiters an, beim Einkaufen von sozialen Medien beeinflusst zu werden – entweder als Inspiration oder durch positive Bewertungen. Weniger als 20 Prozent der Verbraucher denken hingegen, dass sie ein Produkt wahrscheinlich wegen eines Pro- minenten oder sogenannten „Online Influencers“ kaufen würden. online: Rascher Umbruch vermögen: Ungleich verteilt Donald Trump hatte den Handelskonflikt begonnen. Lateinamerikanische Verhältnisse. Ein doch etwas überraschendes Ergebnis liefert eine neue Studie der Allianz: Die Vermögensun- gleichheit in Österreich befindet sich demnach auf südamerikanischem Niveau. So der Allianz Wealth Equity Indicator (AWEI), der erstmals verschiedene Parameter der Wohlstandsver- teilung und -veränderung in 53 Ländern misst sowie in einem Indexwert bündelt. Österreich ran- giert dabei lediglich auf Platz 41 und liegt damit hinter Ländern wie Brasilien oder Mexiko. Hin- tergrund: Herr und Frau Österreicher sparen viel, aber mit sehr unterschiedlichem Erfolg, was dieVermögensungleichheitweiterfördert.Nachhal- tigeVerbesserungendieserSituationließensichnur durch ein verändertes Anlageverhalten in breiten Bevölkerungsgruppen erzielen. Ein nur schwacher Trost für die „Alpenrepublikler“: Die Vermö- gensverteilung in Deutschland (Rang 48) fällt sogar noch unaus- geglichener aus.
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