GELD-Magazin, Mai 2019

KNAPPES ANGEBOT. „Erdöl-Bullen“ haben derzeit wirklich Grund zu frohlocken. Chart- technisch betrachtet sieht die Situation mehr als gut aus: Der Aufwärtstrend ist seit der positiven Umkehrbewegung vom vergangenen Jänner/Februar intakt. Aber auch fundamen- tal dürfte einiges für weitere Steigerungen sprechen. In einem aktuellen Kommentar von BNP Paribas heißt es dazu: „Dass der Ölpreis zuletzt so schnurstracks gen Norden marschierte, ist wohl am ehesten mit der Sorge um ein zu niedriges Angebot zu erklären. So gelten die im No- vember verhängten Sanktionen der USA gegen iranische Öl-Exporte künftig auch für die acht Länder, die bisher davon verschont worden waren.“ Seit dem 2. Mai dürfen nämlich China, Griechenland, Indien, Italien, Japan, Südkorea, Taiwan und die Türkei kein Öl mehr aus dem Iran importieren. Sollten alle Länder dieser Aufforderung folgen, dürfte das globale Öl- angebot um rund 1,3 Millionen Barrel pro Tag sinken. Man wird sehen, wie dicht das Embargo tatsächlich hält, Schlupflöcher finden sich erfahrungsgemäß immer. Aber zumindest wurde ein deutliches Signal für zusätzliche Verknappung gesetzt. Außerdem meint man bei BNP Paribas: „Hält der Kon- flikt in Libyen an, könnte sich die Situation auf der Angebotsseite noch weiter verschär- fen.“ Der Markt erwarte aktuell offenbar eine weiterhin angespannte Lage. (hk) FRÖHLICHES „EIERSUCHEN“. Ostern ist wieder Vergangenheit, wobei interessant ist, dass dieses Fest nicht unerheblichen Einfluss auf die Preise für Kakao hat. Im vergangenen Jahr stiegen die Preise für Schokolade und Süßwaren in Großbritannien um 35 Prozent im ersten Quartal. Seitdem sind sie um ca. zehn Prozent gesunken. Kakao ist zwar der wichtigste Bestandteil eines Schoko-Ostereis, aber nicht die einzige Komponente darin. Zusätzliche Kosten verursachen eher Marketing und Vertrieb, als die Zutaten selbst. Fundamentaler sind da jedenfalls die Prognosen der International Cocoa Organization (ICCO), sie erwartet für 2018/19 eine Steigerung der Kakaoproduktion um 3,2 Prozent. Laut ICCO ist der weltgrößte Produzent Côte d’Ivoire gerade dabei, seine Rekordproduktion aus dem Anbaujahr 2016/17 mit 2020 Millionen Tonnen zu übertref- fen. Doch das führte bislang nicht zu einem deutlichen Rückgang der Kakaopreise, denn im Februar 2019 sorgten überdurchschnitt- liche Temperaturen und die Befürchtungen vor Harmattan-Winden (trockene Wüsten- winde) in Westafrika für eine Abschwächung der Markterwartungen hinsichtlich möglicher Produktionsüberraschungen. Somit gibt es unterschiedliche Signale zur weiteren Ent- wicklung, was sich im Chart in Form eines volatilen Seitwärtstrends mit leichten Auf- wärtstendenzen ausdrückt. (hk) KAKAO | Kein ganz rundes Ding ROHÖL | Wie geschmiert AUFWÄRTS | Ausgehend vom großen Sprung vorwärts zum Jahreswechsel bewegt sich Erdöl seither in einem sehr soliden Aufwärtstrend. Die nächste wichtige Widerstandslinie befindet sich bei 80 Dollar; auch diese Hürde könnte auf- grund der Angebotssorgen genommen werden. CHARTS:Tai-Pan / software-systems CREDITS: pixabay ÖLPREIS (BRENT) KAKAOPREIS ROHSTOFFE | Aktuelle Trends 54 | GELD-MAGAZIN – MAI 2019 VOLATILER TREND | Die Ernte-Erwartungen für Kakao bleiben weiterhin widersprüchlich, wobei auch der Chart nur sehr mühsam vom Fleck kommt: Seitwärts mit leichter Neigung nach oben und ziemlich starker Volatilität. Kein süßes Leben für Investoren. www.etcbnp.com Investieren in Rohstoffe: www.etcbnp.com Investieren in Rohstoffe:

RkJQdWJsaXNoZXIy MzgxOTU=