GELD-Magazin, Mai 2019

36 | GELD-MAGAZIN – mai 2019 Francis Ellison nahm sich speziell diesem Thema an und verriet, dass es hier nicht alleine auf die Höhe ankommt. Christian Humlach von Aquila Ca- pital führte wiederum in aktienmarktneutrale Stra- tegien ein und erklärte, wie sich damit Risiken be- herrschen lassen. Steffen Orben, Geschäftsführer, Deutsche Börse Commodities, sprach sich im Sinne der Diversifikation und Sicherheit für Gold-Invest- ments aus. Aber natürlich wurden auch wichtige wirtschaftspolitische Themen beleuchtet, so meinte Martin Bruckner von der Allianz Investmentbank, dass die protektionistische Handelspolitik Donald Trumps am Ende nur Verlierer hinterlassen wür- de. Jan-Christoph Herbst von Mainfirst warf einen Blick auf die Welt 2025, sein Fazit: Vor allem tech- nischer Fortschritt wird die Wirtschaftsentwicklung in den kommenden Jahren bestimmen. An den Aktienmärkten kann es nicht immer berg- auf gehen, eine „Weisheit“, die Anleger gerade im Vorjahr schmerzhaft zu spüren bekamen. Heuer sah das Bild allerdings schon wieder ganz anders aus: Die Börsen sprudelten sozusagen über und schütteten ihr Füllhorn aus. Wie geht es nun wei- ter? Um diese Frage zu beantworten, versammelten sich am vom GELD-Magazin veranstalteten Institu- tional Investors Congress (IIC) wieder renommierte Investmentprofis vor großem Fachpublikum. Das Kernthema lautete: Attraktive Aktienmärkte und Anlagestrategien. Zu hören war unter anderem, dass nur Unternehmen mit soliden Gewinnen bzw. deutlichem Gewinnwachstum Anlegern einen spür- baren Mehrwert bringen. Außerdem erfuhr man, in welchen Regionen und Branchen die besten Divi- dendenwerte zu finden sind. Threadneedle-Experte Wachstum unter Druck. Die Börsen haben 2019 bisher eine überaus erfreu- liche Performance an den Tag gelegt, aber wie sieht es mit dem fundamen- talen Hintergrund dieser Hausse aus? Dieser Frage ging in seinem Vortrag Martin Bruckner, CIO und Sprecher des Vorstands der Allianz Investment- bank, nach. Die etwas ernüchternde Wahrheit lautet: „Auslöser dieser Rally waren vor allem die Fed und die gesunkenen Staatsanleiherenditen, aber auch die positive Erwartungshaltung zu den Gesprächen über den Handels- streit zwischen den USA und China sowie die verhaltene Positionierung der Investoren. Vonseiten der Konjunkturindikatoren kam hingegen keine Un- terstützung. Die Wachstumsprognosen für 2019 befinden sich global seit Mitte des Vorjahres im Sinkflug. Verantwortlich dafür sind die massiven Rückgänge der Einkaufsmanagerindizes in den USA und der Eurozone, die sich im rückläufigen Welthandel und sinkenden Investitionen begründen, während sich der Konsum nur leicht abschwächt“, so der Experte. Gefährliches Spiel. In diesem Zusammenhang kritisierte Bruckner die „sehr protektionistische Handelspolitik der USA, die in Wirklichkeit nur Verlierer kennt. Die Exporte der USA und Chinas sind bereits unter Druck geraten.“ Allerdings solle man aufgrund dieser Bestandsaufnahme keineswegs in Schockstarre verfallen, der Schlüssel zum Erfolg sei ein ausgewogenes Portfolio. „An ein Wegbrechen der Aktienmärkte glaube ich nicht, die Börsen sind zwar nicht mehr billig aber auch nicht überhitzt. Aktienbewertungen liegen um den historischen Schnitt. Nur die stark negativen Revisionen der Gewinnerwartungen für das Jahr 2019 bereiten den Investoren Kopfzerbrechen“, meint der Spezialist . Positiv: Emerging Markets. Im Portfolio der Allianz Investmentbank sind derzeit sowohl Aktien als auch An- leihen neutral gewichtet. Übergewichtet ist man hingegen in Unternehmensanleihen und regional im Be- reich der Emerging Markets. Bruckner abschließend: „Neben der weiteren Entwicklung der Konjunkturin- dikatoren, den Handelsgesprächen und dem Brexit werden vor allem die Unternehmensergebnisse für das erste Quartal relevant für die weitere Risikofreudigkeit an den Kapitalmärkten sein. Die Attraktivität von Aktien erscheint jedenfalls noch immer gegeben.“ www.allianzinvest.at Martin Bruckner, CIO, Sprecher des Vorstands, Allianz Investmentbank Allianz investmentbank | Marktausblick mit Potenzial creditS: beigestellt,Archiv

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