GELD-Magazin, April 2019
34 Prozent der Österreicher haben im vergangenen Jahr einen privaten Ver sicherungsabschluss getätigt. Das sind deutlich mehr als 2017 (26%) und 2016 (15%).Am häu figsten abgeschlossen wurden Kfz-Versiche rungen (31%), gefolgt von Haushalt (20%) und Unfall (7%), so die Zahlen einer aktuellen Umfra ge der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY (Österreich). Ein interessantes Detail der Studie: Die persönliche Beziehung zum Vermittler schlägt nach wie vor Vergleichsportale und Online-Ab schluss. Denn eine Internet-Versicherungsbera tung schätzen 47 Prozent der Befragten qualita tiv schlechter oder viel schlechter als eine per sönliche Beratung ein. Nur sieben Prozent sind der Ansicht, eine Beratung über Chat, Co-Brow sing oder Video wäre besser. 69 Prozent lehnen eine Online-Beratung ab, am ehesten wird noch eine Beratung über Chats akzeptiert (19%). Auf die Frage, ob sie für einen Offline-Abschluss eine höhere Prämie als für einen Online-Abschluss zahlen würden, antworten 71 Prozent mit „nein“. Immerhin 29 Prozent würden aber einen höheren Preis in Kauf nehmen. 4 prozent der in Österreich Beschäftigten verfügen über eine private Berufsunfähig keitsversicherung (BU) – in Deutschland und den USA sind es hingegen je ein Drittel. Zudem sind die versicherten Summen bei uns relativ niedrig. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Wifo-Studie, die weiters anmerkt, dass eine BU besonders für junge, gut ausgebildete Menschen, denen poten ziell eine große Karriere bevorsteht, interessant ist. Der Versicherungsexperte Thomas Url, einer der Autoren der Studie, führt weiter aus: „Gerade für diese Berufsgruppen steigt im Falle einer Be rufsunfähigkeit die Einkommenslücke im Schnitt von 30 auf 50 Prozent.“ Denn die staatliche Absi cherung über die obligate Sozialversicherung be rücksichtigt nur das aktuelle Einkommen, nicht aber künftige Karrieren. Url: „Es wird so getan, als bliebe das Einkommen gleich.“ So gesehen ist das Produkt auch für Aufsteiger in anderen Beru fen spannend. Aufrüttelnd: Im Durchschnitt ver lieren 25-jährige Männer im Risikofall ohne Versi cherung ein Drittel bis etwas mehr als die Hälfte ihres künftig noch zu erwartenden Nettolebens einkommens. zahlenspiel Millionenschäden. Jedes Jahr führt sie zu heißen Debatten: Die Umstellung auf dieWinter-/ Sommerzeit. Wobei Uniqa jetzt neue Argumente gegen sie ins Treffen führt: Der Wechsel sei nicht nur eine Belastung für den menschlichen Körper, sondern berge auch ein hohes Kfz-Unfallrisiko. In der Woche nach der Zeitumstellung steigt dieses Risiko im Durchschnitt nämlich um mehr als elf Prozent an. „Wie aus unserer Statistik hervor geht, passierten in den vergangenen zehn Jahren 2120 Kfz-Unfälle mehr in der Woche nach der Zeitumstellung. Diese Zeitverschiebung hat dem nach Auswirkungen auf unseren Biorhythmus und verursacht einen Mi ni-Jetlag. Aufmerksamer müssen Autofahrerinnen und Autofahrer vor allem am Morgen sein, wenn es länger dunkel ist“, so Doris Wendler,Vorstandsdirekto rin der Wiener Städtischen uniqa: Zeitumstellung bringt mehr Kfz-Unfälle Versicherung. Besonders hoch ist die Gefahr in den Bundesländern: In Salzburg ereignen sich um 19,4 Prozent mehr Kfz-Unfälle, gefolgt von Niederösterreich (16,2 Prozent), Oberösterreich (15,3 Prozent) und Vorarlberg (12,9 Prozent) – das ergab eine Analyse der Wiener Städtischen. Die Versicherung verzeichnete in der Woche nach der Zeitumstellung in den vergangenen zehn Jah ren rund 21.000 Kfz-Unfälle. Diese eine Woche kostete der Städtischen 2018 rund 5,6 Millio nen Euro, in Summe hat sie im Vorjahr an ihre Kfz-Kunden Versicherungsleistungen in Höhe von mehr als 250 Millio nen Euro ausbezahlt. Umgerechnet auf jeden Werktag bedeutet das eine Ausschüttung von einer Million Euro. Laut PlänendesEU-Parlaments soll die Zeitumstellung im Jahr 2021 abgeschafft werden. CrediTS: pixabay 78 | GELD-MAGAZIN – April 2019 Versicherung | Kurzmeldungen Budget anzapfen. Klar ist, dass der Pfle gebedarf in Österreich und somit die Kosten steigen werden; umstritten ist hingegen, wie das bezahlt werden soll. SPÖ-Vorstandsvorsitzende Pamela Rendi-Wagner prescht nun für eine Fi nanzierung aus öffentlichen Budgetmitteln vor, eine Pflegeversicherung lehnt sie dezidiert ab. Die Einführung einer solchen Versicherung nach dem Sozialversicherungsmodell würde eine zu sätzliche Belastung von rund 1400 Euro pro Jahr für jeden Versicherten bedeuten, so die Sozialde mokraten. Bundeskanzler Kurz erwiderte, dass derzeit die international bestehenden Systeme verglichen würden und forderte eine „ideologie freie“ Diskussion. pflege: Wie finanzieren? Umstritten. Beonders den NEOS ist das automatische Pensionssplitting ein besonderes Anliegen.Konkret fordert Gerald Loacker,nach der Geburt eines Kindes die Pensionsbeiträge beider Elternteile – für einen gewissen Zeitraum – zusam menzurechnen und zu gleichen Teilen aufzuteilen. Das würde die wirtschaftliche Abhängigkeit vom Partner verringern und der Altersarmut, insbeson dere von Frauen, vorbeugen. Zudem steige der Anreiz für eine Erwerbstätigkeit beider Elternteile. Sympathie für das automatische Pensionssplit ting bekunden ÖVP und JETZT – die SPÖ lehnt es hingegen ab. Das freiwillige Pensionssplitting ist nach Auffassung von Gabriele Heinisch-Hosek ausreichend, sie hätte auch nichts gegen dessen Ausbau. EinAutomatismus würde aber den ersten Schritt zum Familiensplitting darstellen, befürch tet die SPÖ-Frauensprecherin. Es käme vor allem den höheren Einkommensschichten zugute und stelle kein geeignetes Mittel gegen Frauenarmut dar. Hingegen fordert sie unter anderem eine Min destpension von 1200 Euro unter Anrechnung der Kindererziehungszeiten. Pensionssplitting: Debatte
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