GELD-Magazin, April 2019
Neu: Buy-to-let Eine interessante Neuerung des Vor- sorgewohnung-Konzepts stellt nun Buy- to-let dar. Hier handelt es sich um den Kauf von Einzelapartments, die möbliert sind und dann unter dem Dach einer Ho- telkonzession verwaltet werden. Projekte dieser Art sind in Österreich noch nicht weit verbreitet, aber eine ausnehmend interessante Variante für Investoren. Be- kannt ist dieses Prinzip seit Jahren in ei- nigen Alpingemeinden, die aufgrund der drohenden Veränderung der Demografie im Ort die Genehmigungen von Ferien wohnungen drastisch zurückgefahren haben. Als Umgehung wurden Apart hotels auf hohem Niveau gebaut, die ein- zelnen Apartments dann von Leuten ge- kauft, die die Wohnungen für sich drei bis sechs Wochen pro Jahr anmieten und den Rest der Zeit durch das konzessio- nierte Hotel vermieten lasen. Auch hier sollte auf einen langjährigen Anlageho- rizont geachtet werden, die Gewinnaus- sichten liegen in der Regel aber wesent- lich höher als bei klassischen Vorsorge- wohnungen. Beim richtigen Projekt sind laut Kmenta Renditen bis zu sechs Pro- zent möglich. In Wien wurde erst im Juli letzten Jahres von DVW (Die Vorsorge Woh- nung) das „PhilsPlace“ eröffnet, wo in der frisch renovierten ehemaligen Phi- lips-Zentrale am Scheitelpunkt des Wie- nerbergs ein Hotel nach dem Buy-to-let- Prinzip entstanden ist. Gerhard J. Lottes, Geschäftsführer von DVW, erklärt im Ge- spräch mit dem GELD-Magazin: „Wir er- freuen uns reger Nachfrage, von den 135 zum Kauf angebotenen Einheiten sind bereits 130 vergeben. Auch mit der Aus- lastungsrate des Hotels sind wir mehr als zufrieden, sie beträgt über 60 Prozent. Bis 2020 haben wir in unserem Forecast eine Auslastung von 70 Prozent einge plant, es sieht aber so aus, als könnten wir dieses Ziel schon schneller erzielen. Auch 80 Prozent sind in Reichweite.“ Nicht zuletzt sind Tages-Rates, also die Zimmerpreise seit Eröffnung, um rund 20 Prozent gestiegen. Wobei die Rates nicht über einen Kamm geschert wer- den können, sie hängen etwa davon ab, wie lange ein Gast einzieht. 99 Euro täg- lich für kleinere und 129 Euro für größe- re Einheiten sollen an dieser Stelle somit nur einen Richtwert darstellen, es gilt: Je länger man bleibt, desto günstiger wird es. Zielpublikum des Hotels sind näm- lich nicht zuletzt „Long-Stay-Gäste“, die beruflich ein, zwei Jahre in Wien verbrin- gen: „Wir streben 30 bis 40 Prozent sol- cher Langzeitgäste an, tatsächlich haben sich einige bereits bis 2021 eingemietet.“ Die Renditeerwartung beim „PhilsPlace“ beziffert Lottes für Wohnungskäufer in der Langfristperspektive mit 4,0 bis 4,5 Prozent jährlich. Dazu müsste man sich aber ein wenig beeilen, Ende April waren, wie gesagt, nur mehr fünf Einheiten zu haben, zwei davon für je 190.000 Euro, april 2019 – GELD-MAGAZIN | 75 Anlagemodelle | immobilien Der Staat schaut genauer Das Bereitstellen der eigenen vier Wände via Internet freut Urlauber wegen günstiger Unter- künfte und Vermieter ob des schönen Körberl- gelds.Der Fiskus fürchtet aber Steuerbetrug und hat reagiert:Ab 2020 sollen nach Ankündigung des Bundesministers für Finanzen Plattformen wie Airbnb Aufzeichnungen über die Vermieter führen und auf Verlangen an das Finanzamt übergeben. Damit soll die Steuerehrlichkeit der Vermieter überprüft werden können. Buy-to-let: Im Hotel „PhilsPlace“ am Wienerberg können Wohnungen gekauft und weiter vermietet werden. Langfristige Renditeerwartung: 4,0 bis 4,5 Prozent jährlich. „ Mit der Auslastung des ,PhilsPlace‘ sind wir sehr zufrieden, und die Tages- Rates sind um 20 Prozent gestiegen. “ Gerhard J. Lottes, DVW
RkJQdWJsaXNoZXIy MzgxOTU=