GELD-Magazin, April 2019

N atürlich darf man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, aber zu- mindest einen Aspekt haben Vorsorgewohnungen, das Konzept Buy- to-let und Plattformen wie zum Beispiel Airbnb oder booking.com gemeinsam: Es steht nicht der unmittelbare Wohnbedarf des Eigentümers im Mittelpunkt, son- dern die Generierung von Mehrwert durch Weitervermietung. Werfen wir ei- nen genauen Blick auf die Charakteristi- ka sowie Vor- und Nachteile dieser drei Modelle. Klassiker: Vorsorgewohnungen Alles andere als neu ist die Sparte der Vorsorgewohnungen. Sie stellen seit vie- len Jahren einen bekannten und gleich- zeitig beliebten Weg für den Erwerb von „Betongold“ dar. Hierbei handelt es sich um Eigentumswohnungen, deren Haupt- zweck es nicht ist, selbst darin zu leben. Stattdessen soll durch möglichst stetige Mieteinnahmen und die Steigerung des Objektwerts das eingesetzte Kapital ver- mehrt werden. „Bei einer Neubau-Vorsor- gewohnung kann man ca. 2 bis 2,5 Pro- zent jährlich verdienen, bei Altbau bis zu maximal vier Prozent“, so Mario Kmenta, Geschäftsführer der trivium Immobilien Investment Gruppe und ein „alter Hase“ in diesem Feld. Allerdings muss man bei dieser Form der Veranlagung, wie immer beim Immobilienerwerb, nicht zu knapp in die Tasche greifen. 4000 Euro Kauf- preis pro Quadratmeter und mehr sind nicht die Ausnahme, sondern die Re- gel. Selbst bei kleinen Einheiten von 40 Quadratmetern kommt man schnell auf 160.000 Euro und mehr. Kmenta führt weiter aus: „In Österreich findet man kaum etwas Vernünftiges unter 4000 Euro pro Quadratmeter, in Wien ist das die Untergrenze, aber auch in Bregenz, Innsbruck oder Salzburg ist man schnell in diesem Bereich oder bei 5000 Euro. Eisenstadt, St. Pölten oder Klagenfurt sind günstiger zu haben, dafür ist aber die Nachfrage nicht so groß und dement- sprechend halten sich auch die Mieten in Grenzen.“ Als Anlagehorizont müs- sen zehn Jahre plus eingerechnet wer- den. Kmenta hat noch einige Tipps parat: „Prinzipiell würde ich bei einer Vorsorge- wohnung dem Alt- gegenüber dem Neu- bau den Vorzug geben. Denn beim Altbau ist das Preis-Leistungs-Verhältnis güns­ tiger bzw. das Preissteigerungspotenzial des Objekts höher. Weiters empfehle ich, bei der Finanzierung soviel Fremdkapi- tal wie möglich anzustreben. Das erklärt sich natürlich aus der derzeit noch im- mer sehr günstigen Zinssituation, für ei- nen durchschnittlich verdienenden Men- schen sollte es gut möglich sein, einen Fixzinskredit von zwei Prozent jährlich für einen Zeitraum von 15 Jahren zu be- kommen. creditS: EASY B&B,beigestellt immobilien | Anlagemodelle 74 | GELD-MAGAZIN – april 2019 Trautes Heim, Glück allein. Dieser Spruch hat doch einiges an Gültigkeit verloren, denn immer mehr Wohnungsbesitzer teilen das Glück ihrer eigenen vier Wände durch Weitervermietung. Vorsorgewohnungen sind in diesem Zusammenhang bereits bekannt, revolutionär sind Buy-to-let und Plattformen wie Airbnb. Harald Kolerus Bed & Breakfast Modell eines Vorsorgewohnungsprojekts in der Wiener Mollardgasse: 3,0 bis 3,4 Prozent p.a. Gesamtkapitalrendite sind laut dem Anbieter trivium hier realistisch. „ Bei Vorsorgewohnungen empfehle ich Altbau, er bietet ein besseres Preis- Leistungs-Verhältnis als Neubau-Objekte. “ Mario Kmenta, Trivium

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