GELD-Magazin, April 2019

OPEC VERLIERT ANTEILE. In den vergangenen Wochen und Monaten verdichtete sich rund um das „schwarze Gold“ folgendes Bild: Die OPEC, angeführt von Saudi-Arabien, ver- knappt das globaleAngebot – und das ziemlich aggressiv.Gleichzeitig sinkt die venezolanische Produktion unter dem Katastrophen-Präsidenten Maduro aufgrund von Stromknappheit und Sanktionen seitens den USA. In einem aktuellen Kommentar von WisdomTree heißt es dazu: „Andere OPEC-Länder verfügen über genügend freie Kapazitäten, um ein Defizit auszuglei- chen, aber es bleibt abzuwarten, ob diese eingesetzt werden“, so Nitesh Shah, Director of Research und Rohstoff-Experte des Unternehmens. Die USA erhöhen wiederum die Produk- tion weiter – wenn auch langsamer als erwartet: von 11,5 Mio. Barrel pro Tag im Jahr 2018 auf 12,3 Mio. 2019 und voraussichtlich 13 Mio. Barrel 2020. Damit wird die führende Po- sition als weltweit größter Produzent weiter ausgebaut und die OPEC im Laufe der Zeit den USA Marktanteile abgeben. Heute ist es jedoch für die USA schwierig, höhere Volu- mina zu exportieren. Die Verknappung der OPEC wird sich also preissteigernd auswir- ken. WisdomTree geht davon aus, dass sich Brent weiter bis nahe an 75 Dollar erholen wird. Charttechnisch könnte sich dem al- lerdings ein horizontaler Widerstand knapp unter 72 Dollar in den Weg stellen. (hk) VORSICHT: GEPLATZTER TRAUM. Palladium kann ohne Zweifel als Highflyer bezeich- net werden und kannte seit Monaten nur eine Richtung: nach oben. Die Gründe dafür erläutert Franz von den Driesch im Newsletter „Märkte und Zertifikate“ von BNP Paribas: „Rund 80 Prozent der gesamten Palladiumnachfrage stammen aus der Automobilindustrie, die das Edelmetall vor allem für den Bau von Katalysatoren für Benzinfahrzeuge benötigt. Die Diesel- krise – angefangen beim Einsatz der Schummelsoftware bis hin zu den Diskussionen rund um Fahrverbote – hat dem Palladiumkurs somit ordentlich Rückenwind verliehen.“ Nun scheint der schöne Traum zumindest vorerst aber ausgeträumt. So hatte der Experte schon zuvor vor einer Kurskorrektur gewarnt,die jetzt auch tatsächlich eingetreten ist.Das könnte mit Konjunk- tursorgen und einer somit auch sinkenden Automobilnachfrage zusammenhängen. Und natürlich war der Palladiumpreis zuletzt schon sehr ausgereizt, Franz von den Driesch bezeichnet die Korrektur somit als „überfäl- lig“, wie lange sie anhält, sei aber ungewiss. Aus charttechnischer Sicht spricht derzeit je- denfalls nicht allzu viel für eine alsbaldige Erholung. Nachdem die Unterstützung bei 1430 Dollar mittlerweile klar unterschritten wurde, „könnte der Kurs nun auf die Marke von 1310 Dollar zusteuern“, meint der Spe- zialist abschließend. (hk) PALLADIUM | Ende der Party ROHÖL | Knappes Angebot GUT PERFORMT | Erdöl legt seit Anfang 2019 einen schönen Aufwärtstrend an den Tag. Wobei diese Bewegung fundamental von der OPEC-Verknappung unterstützt wird. Mit einem horizontalen Widerstand könnte aber bei knapp 72 Dollar zu rechnen sein. CHARTS:Tai-Pan / software-systems CREDITS: pixabay,alexlmx/stock.adobe.com ÖLPREIS (BRENT) PALLADIUMPREIS ROHSTOFFE | Aktuelle Trends 70 | GELD-MAGAZIN – APRIL 2019 ÜBERFÄLLIGE KORREKTUR | Palladium ist zu schnell zu hoch gestiegen, auch wenn die Fundamentaldaten ziemlich gut aussahen. Dass jetzt der Einbruch kam, war keine wirkliche Überraschung. Die Reise nach unten könnte bis zu rund 1300 Euro führen. www.etcbnp.com Investieren in Rohstoffe: www.etcbnp.com Investieren in Rohstoffe:

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