GELD-Magazin, April 2019

april 2019 – GELD-MAGAZIN | 65 Deutschland | aktien zwar ein größeres Privatkundengeschäft, aber mit vielen Überschneidungen und massivem Personalüberhang. Im In- vestmentbanking ergeben sich dage- gen kaum Ergänzungen. Durch den Zu- sammenschluss gibt es also unter dem Strich kaum zusätzliche Ertragsperspek- tiven für die Häuser. Der Vorteil der Ver- bindung läge demzufolge in den Kosten­ synergien. Die lassen sich aber nur über massiven Stellenabbau heben – die Rede ist von 20.000 bis 30.000 der zusam- mengerechnet 130.000 Stellen. Wichtige Aktionäre der Deutschen Bank, etwa das Emirat Katar, sind von einem Zusam- menschluss nicht überzeugt. Der US- Finanzinvestor Cerberus ist an der Deut- schen Bank mit drei und an der Com- merzbank mit fünf Prozent beteiligt und soll dem Zusammenschluss aufgeschlos- sen gegenüberstehen. Kooperation der Autobosse Im Streit um den Antrieb der Zu- kunft haben sich Volkswagen, Daimler und BMW auf batterieelektrische Autos und Hybride als „Gebot der Stunde“ ge­ einigt. Darüber hinaus soll die Ladeinfra- struktur für E-Autos ausgebaut werden. Erhebliche Differenzen zwischen BMW- CEO Harald Krüger und VW-Chef Her- bert Diess bleiben jedoch bestehen. Letz- terer fordert eine Konzentration der För- derung ausschließlich auf Batteriefahr- zeuge. BMW-Chef Harald Krüger wider- sprach der Forderung: „Wo ich ganz klar anderer Meinung bin, ist die Technolo- gieoffenheit.“ Auch die wasserstoffbetrie- bene Brennstoffzelle, Hybride oder syn- thetische Kraftstoffe seien interessant. Munich Re wolle 2020 einen Gewinn von 2,8 Milliarden Euro erreichen, so der Chef des weltgrößten Rückversicherers. Zudem kündigte er weitere Zukäufe an – von Spe- zialversicherern in ausgesuchten Nischen. In der Rückversicherung seien Übernahmen dagegen unwahrscheinlich. Sie würden kei- nen Mehrwert für Aktionäre bieten. Wachs- tumschancen verspricht sich der CEO in der Versicherung der zunehmenden Schäden durch Cyberkriminalität. Diese werden weltweit bereits auf 600 Milliarden Dollar geschätzt. Über Cyber-Versicherungen sind nicht einmal ein Prozent davon abgedeckt. Der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich will seinen Umsatz 2019 weiter steigern und das für 2020 anvisierte Ziel von vier Milliar­ den Euro vorzeitig erreichen. Demnach sollen die Erlöse 2019 in einer Spanne zwischen 3,85 und 4,05 Milliarden Euro liegen. Der Wert des Auftragseingangs ist im ersten Quartal im Jahresvergleich um 14 Prozent gestiegen, der Umsatz zog um neun Prozent an. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll im Gesamtjahr zwischen 275 und 295 Millionen Euro liegen. Man will von der Digitalisierung im innerbetrieb- lichen Logistikgeschäft profitieren. ISIN DE0008430026 Kurs (05.04.2019) 215,70€ KGV 2019e 11,9 Marktkap. 32,29 Mrd.€ KGV 2020e 10,6 Umsatz 2019e 4 8,95 Mrd.€ KGV 2021e 9,8 Buchwert/Aktie 2019e 184,88€ Div.2019e 4,52% Es ist ein empfindlicher Rückschlag für Bayer: Im wichtigen US-Großprozess um angebliche Krebsrisiken von Monsantos Unkrautvernichter Roundup hat das Unter- nehmen den vorentscheidenden ersten Teil klar verloren. Die Jury des Bundesbezirks- gerichts in San Francisco befand einstim- mig, dass das Produkt mit dem Wirkstoff Glyphosat ein wichtiger Faktor für die Lymphdrüsenkrebserkrankung des Klägers gewesen ist. Analysten rechnen mit minde- stens elf Milliarden Euro an Rechtskosten für den Bayer-Konzern. Denn 11.200 Kläger können nun auf Schadenersatz hoffen. ISIN DE000BAY0017 Kurs (05.04.2019) 61,06€ KGV 2019e 8,7 Marktkap. 56,93 Mrd.€ KGV 2020e 7,8 Umsatz 2019e 4 6,62 Mrd.€ KGV 2021e 7,1 Buchwert/Aktie 2019e 48,76€ Div.2019e 4,79% ISIN DE0006219934 Kurs (05.04.2019) 30,62€ KGV 2019e 14,3 Marktkap. 1,46 Mrd.€ KGV 2020e 13,3 Umsatz 2019e 3 ,98 Mrd.€ KGV 2021e 12,3 Buchwert/Aktie 2019e 14,79€ Div.2019e 2,04% Jungheinrich  | drückt beim Umsatz aufs Tempo Munich Re  | bestätigt Gewinnziele Bayer  | Schlappe in US-Prozess

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