GELD-Magazin, April 2019
japan | Resistent gegen externe Risiken Am Widerstand abgeprallt | Der Nikkei-Index konnte sich nach anfänglicher Erholung nicht weiter nach oben entwickeln, denn er blieb beimWiderstand bei knapp unter 22.000 Punkten hängen. Diese Marke wird nicht leicht zu knacken sein. Das Stopp Loss sollte auf 20.750 Punkte angehoben werden. Börsen International | aktien April 2019 – GELD-MAGAZIN | 61 Kampf um die 3300-Punkte- Marke | Der Euro Stoxx 50 konnte die wichtige 3250-Punkte-Marke wieder überwinden und sogar bis auf 3350 Punkte vordringen. Damit wurde auch die 20-Tage-Linie übersprungen. Die Stopp Loss-Marke sollte auf 3220 Punkte nachgezogen werden. europa | Ende der Negativzinsphase? Relativ stabil. Zur Stützung der Binnenkonjunktur hat die Regierung einen Rekord- haushalt beschlossen. Vor allem die Militärausgaben steigen deutlich auf die Rekordhöhe von 5,26 Billionen Yen (rund 42 Milliarden Euro). Der Etat ist Teil des neuen Gesamthaus- halts für das am 1. April 2019 beginnende Steuerjahr, der angesichts steigender Kosten für die soziale Sicherung im Zuge der rasanten Überalterung ein Rekordvolumen von 101,5 Bil- lionen Yen (810 Milliarden Euro) umfasst. Es ist das erste Mal, dass der Staatshaushalt zu Beginn eines neuen Steuerjahres die Schwelle von 100 Billionen Yen überschreitet. Zentraler Posten neben dem Rüstungsbudget ist ein Konjunkturpaket im Volumen von rund zwei Billio nen Yen (16,2 Milliarden Euro), um negative Folgen einer im Oktober geplanten Anhebung der Verbrauchssteuer von gegenwärtig acht auf zehn Prozent auf die Binnennachfrage abzufedern. Dann könnte auch die Inflation etwas steigen – derzeit liegt sie nahe null, die Kernrate legte zuletzt im Vergleich zum Vorjahr nur um 0,7 Prozent zu. Die Ausfuhren fielen im Februar imVergleich zumVorjahres- monat um 1,2 Prozent auf 6,38 Billionen Yen (rund 50 Milliarden Euro) und auch die In- dustrieproduktion entwickelte sich schwach. Ausgerechnet in die USA stiegen jedoch die japanische Exporte. Positiv ist die steigende Profitabilität vieler Unternehmen. (wr) Zinspoker. Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), hatte wie sein US-Kollege Überraschendes in seinem Gepäck. Die Auswirkungen der Negativzinsen würden derzeit analysiert, so Draghi. Eigentlich wollten die Notenbanker mithilfe der Negativzinsen das Kreditwachstum kräf- tig anschieben, was nur teilweise gelang. Zwar wachsen die Geldausleihungen, doch gemessen an den Vorkrisenjahren sind die Zuwachsraten noch immer relativ gering. Stattdessen entpuppten sich die Minuszinsen für den ohnehin angeschlagenen europäischen Bankensektor zu einem Kos tenblock, der die Profitabilität zusätzlich in Mitleidenschaft gezogen hat.Auch die Privathaushalte sparten nochmehr als erwartet,umdiemickrigen Zinsen etwas auszugeichen.Fehlende Zinserträge schmerzen auch Pensionskassen.Unter UmständenmüssenArbeitgeber sogar Geld nachschießen, umbestehende Zusagen zu erfüllen.Welche Lö- sungen bieten sich nun an? Die EZB könnte einerseits die Negativzinsen senken, etwa auf minus 0,25 Prozent. Am wahrscheinlichsten ist eine neuerliche TLTRO-Runde (längerfristige Refinanzierungsgeschäfte), also neue günstige Kredite für das Bankensystem. Diese kommen vielleicht schon zu spät, denn mit Italien und Deutschland befinden sich zurzeit knapp 45 Prozent der EU19-Wirtschaftsleistung in oder nahe einer Rezession. Nur der Konsum hält die Eurozone über Wasser. Die Stimmung der Un- ternehmen bleibt weiterhin unterkühlt. (wr) Euro Stoxx 50 3.600 3.400 3.200 3.000 2.800 2.600 3.800 2016 2017 2018 ’19 24.000 20.000 18.000 16.000 14.000 24.000 Nikkei 225 2016 2017 2018 ’19
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