GELD-Magazin, April 2019
aktien | Börsen International 60 | GELD-MAGAZIN – April 2019 USA | Moderate Abschwächung setzt sich fort Bestes Quartal | Der Kampf zwischen Bullen und Bären um die 200-Tage-Linie bei 2750 Punkten wurde vorerst von den Bullen für sich entschieden. Die 2800er-Marke konnte geknackt werden. Nun wartet der nächste Widerstand bei rund 2930 Punkten, dem alten Rekordhoch. Das ist ein harter Widerstand. creditS: Lipper,pyty/stock.adobe.com türkei | Währungsturbulenzen auch nach den Wahlen Wilde Achterbahnfahrt | Der international gebräuchliche DJ Turkey Titans 20 Index brach im März um fast zwölf Prozent ein. Allerdings befindet sich knapp unter dem aktuellen Niveau eine starke Unterstützung, die bereits mehrmals gehalten hat. Fazit: Erst einmal abwarten. Neuerlicher Lira-verfall. Wieder einmal traten die Anleger zur Flucht aus dem türkischen Aktienmarkt an. Insidern zufolge liehen türkische Banken ausländischen Insti- tuten vorerst keine Lira mehr. Daraufhin schoss der Zins für Lira-Übernachtkredite in London auf 700 Prozent. Vergangene Woche hatte er noch bei 22 Prozent gelegen. Experten wer- teten die Entwicklung als mögliches Vorspiel für die Einführung von Kapitalverkehrskontrollen. Das wäre der Super-GAU für Kapitalzufuhr aus dem Ausland und damit auch für das Wirt- schaftswachstum. Die neuerliche Malaise begann Mitte März, als die türkische Zentralbank bekannt gab, binnen 15 Tagen 18 Prozent ihrer Fremdwährungsreserven abgebaut zu ha- ben. Während ein Teil davon auf regelmäßige Aktivitäten zurückzuführen war, kam beim Rest die Vermutung auf, die Regierung könne da- mit die schwächelndeWirtschaft des Landes stützen. Es gibt nur wenige andere Länder, deren Devisenreserven so niedrig sind wie die der Türkei. Als Folge erwarteten Großan- leger eine schwache Währung und wetteten mit Short-Verkäufen gegen die Lira. Der Zins- satz für solche Termingeschäfte stieg auf bis zu 1200 Prozent. Inzwischen liegt der Wert wieder bei 50 Prozent. Beobachter vermu- teten, die Regierung habe die Banken dazu gezwungen, den Lira-Handel zu erschweren, um Spekulanten auszubremsen. (wr) Keine klare Richtung. Die jüngsten US-Wirtschaftsdaten hatten sowohl für Optimisten als auch für Pessimisten einiges zu bieten. Zum Positiven gehört etwa das Kon- sumentenvertrauen – es stieg kräftig von 93,8 auf 98,4 Punkte. Hauptverantwortlich dafür waren bessere Einkommens- und sinkende Inflationserwartungen. Die Verkäufe neuer Häuser stiegen zuletzt auf ein Elf-Monats-Hoch. Im Jahresabstand gab es allerdings nur einen Anstieg um drei Prozent. Zudem wurden einige Vormonatszahlen deutlich nach unten revidiert. Der mittlere Verkaufspreis lag um vier Prozent unter demWert vor einem Jahr. In den ersten beiden Monaten des Jahres lagen die Baubeginne über dem Durchschnitt des vierten Quartals, so- dass der Bausektor einen positiven Wachstumsbeitrag liefern dürfte. Erfreulich war das hohe Niveau der Baugenehmigungen. Kein gutes Omen ist weiterhin die Zinskurve, die wieder eine Inversion zeigte – das heißt, US-Staats- bonds mit einer Laufzeit von drei Monaten bieten mehr Rendite als die zehnjährigen Pa- piere.InderVergangenheit war dies häufig ein Vorbote einer Rezession, aber keineswegs in jedem Fall. Nachdem zur Jahreswende noch von weiteren Zinserhöhungen der Fed aus- zugehen war, legte Fed-Chef Jerome Powell innerhalb kurzer Zeit eine Kehrtwende aller- erster Güte auf das Parkett. Nun soll es keine weiteren Anhebungen geben. (wr) S&P 500 2.200 2.000 1.800 2.400 2.600 2.800 3.000 2016 2017 2018 ’19 DJ Turkey Titans 20 Index 400 500 600 550 450 650 700 750 300 350 2016 2017 2018 ’19
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