GELD-Magazin, April 2019
Growth-Ansatzes zusammengestellt. Wie für jeden Aktienfonds gilt: Man muss die richtige Mischung aus dynamischem Ge winnwachstum, guter Vorhersehbar keit sowie attraktiver Bewertung finden. Beim Stock Picking sollte man jeweils die störenden Marktnebengeräusche, wie etwa die jahrelange Saga um den Bre xit, ausschalten und sich voll und ganz dem Bottom-up Case widmen. Europa ist per Ende Februar die zweitstärkste Re gion im Fonds, das heißt, wir finden in Europa sehr wohl Investments. So sind wir zurzeit etwa in L’Oreal, Heineken, SAP, Amadeus IT oder auch Geberit in Europa investiert.“ Schwellenländer am vormarsch Der „Alte Kontinent“ sollte zur Port folioabrundung also ebenfalls nicht links liegen gelassen werden. Aber es zahlt sich auch aus, in die Ferne zu schweifen. Womit wir in den Emerging Markets an gelangt wären, die von den meisten be fragten Anlageprofis recht positiv gesehen werden. Szopo: „Wir sind hier in unseren globalen Portfolios leicht untergewichtet, aber positiv eingestellt. Die Bewertungen liegen deutlich unter den Developed Markets, Wachstum ist vorhanden und größere Krisen nicht am Radar. In den Schwellenländern ist wiederum China der dominierende Markt, den wir generell positiv betrachten.“ Richard Tithering ton, CIO für Emerging Markets Equities bei JPMorgan Asset Management, fühlt sich ebenfalls im asiatischen Raum wohl: „Die wachsende Mittelschicht der zuneh mend wohlhabenden Konsumenten in Asien treibt Veränderungen voran, die im Laufe der Zeit unabhängig von Markt zyklen sind. So profitiert der Finanzsek tor von der steigenden Durchdringung durch Hypotheken, Versicherungs- und Anlageprodukten. Während die alternde Bevölkerung wohlhabender Haushalte mehr für die Gesundheitsfürsorge so wie für qualitativ hochwertige Bildung für Kinder und Enkelkinder ausgibt.“ Im Konsumbereich führe der wachsen de Wohlstand wiederum zur Verlagerung auf höherwertige Waren und Dienstlei stungen. Aber auch der Hightech-Be reich kommt laut dem Experten nicht zu kurz: „Mittlerweile sind lokale Unterneh men maßgeblich an den technologischen Veränderungen in Asien und darüber hi naus beteiligt – zu nennen sind schnel le Innovationen in Bereichen wie Vernet zung, elektrisch angetriebene und auto nome Fahrzeuge und Fabrikautoma tion.“ Bleiben wir in Asien – Gary Green berg, Head of Global Emerging Markets bei Hermes Investment Management, kommentiert: „Viele asiatische Kulturen legen großen Wert auf Erziehung und Ersparnisse. Unserer Erfahrung nach führt eine gute Ausbildung zu hochqua lifizierten Arbeitskräften, die es erlau ben, einen erheblichen Mehrwert für den Produktionsprozess und die Produkte selbst zu schaffen. Ermöglicht werden so auch Innovationen, was wir in Chi na sehen, in Fintech, Künstliche Intelli genz und andere verbraucherorientierte Technologien.“ Hohe Sparquoten führen laut dem Experten wiederum zu Inve stitionen in die Wirtschaft: „Und richtig angestellte Investitionen resultieren in einer besseren Infrastruktur, niedrigeren märkte & fonds | Die attraktivsten Regionen 44 | GELD-MAGAZIN – april 2019 credit: beigestellt „ Die wachsende Mittel- schicht wohlhabender Kon- sumenten treibt in Asien positive Veränderungen weiter voran. “ Richard Titherington, JPMorgan „ Generell befinden sich Schwellenländer, speziell jene, die den MSCI EM- Index ausmachen, in guter Verfassung. “ Gary Greenberg, Hermes IM kurs-gewinn-verhältnisse: USA am teuersten Die Aktienbörsen der Vereinigten Staaten sind ambitioniert bewertet, dafür finden sich dort aber auch sehr innvovative und wachstumsstarke Unternehmen. Quelle:ThomsonjReutersDatastream/FathomConsulting Bewertung anhand der prognostizierten Gewinne Aktien global Europa (ohne Großbritannien) USA Schwellenländer 20 18 16 14 12 10 2017 2018 2019 „Bei unserem Stock Picking finden wir in Europa sehr wohl interessante In- vestmentsmöglich- keiten.“ Zak Smerczak, Comgest
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