GELD-Magazin, April 2019
april 2019 – GELD-MAGAZIN | 43 Die attraktivsten Regionen | märkte & fonds wertung ist zwar ambitionierter als in Europa, aber nach der Korrektur Ende 2018 auch nicht übertrieben.“ An eine knapp bevorstehende Rezession in den USA glaubt Szopo nicht: „Der Rezessions indikator der New York Fed ist zwar zu letzt deutlich gestiegen, aber für 2019 sehe ich hierfür kaum Anzeichen. 2020 ist eine Rezession nicht auszuschließen, aber auch nicht unvermeidlich.“ Aller dings sind die USA auch im allgemein sehr schwachen Anlagejahr 2018 ver gleichsweise gut gelaufen und auch der kurssteigernde Effekt der Steuerreform dürfte schön langsam nachlassen, somit könnte die Outperformance zumindest nachlassen. Das hat die EAM dazu ver anlasst hat, die Gewichtung der USA zu rückzufahren. Wobei wiederum Jeremy Podger, Portfoliomanager bei Fidelity, für die USA positiv vermerkt, dass die Federal Reserve (Fed) im Jänner eine bemerkens werte Wende vollzogen und der Angst vor Zinsschritten praktisch den Garaus ge macht hat: „Die Konsensuserwartungen fielen über Nacht von drei Erhöhungen im Jahr 2019 auf mehr oder weniger null. Wir rechnen frühestens im Septem ber mit weiteren Zinserhöhungen, was Aktien unterstützen könnte.“ Allerdings weist der Experte darauf hin, dass sich das Gewinnwachstum (EPS) abschwä chen dürfte, da der Inflationsdruck steigt und der weltweite Handel sich verlang samt: „Der Konsens erwartet für 2019 ein EPS-Wachstum von sechs Prozent in den USA, verglichen mit über 23 Pro zent im Jahr 2018“, so Podger. Matthew Benkendorf, CIO Quality Growth Bou tique, Vontobel Asset Management, fügt weiters hinzu: „Hinsichtlich der Frage, ob die Rally des amerikanischen Aktien marktes weiter anhalten kann, kann nie mand ein genaues Market-Timing durch führen, also auch wir nicht. Allerdings waren die Ergebnisse im vierten Quartal ziemlich stark und die Inflation ist recht niedrig. Die US-Notenbank stellt für den Markt heute in jedem Fall eine geringere Bedrohung dar als zuvor. Ihr Vorsitzen der Jerome Powell hat sich auf den Rück gang des Marktes eingestellt und scheint expansiver zu agieren. Die Fed wirkt also nicht gerade unfreundlich. Der Markt hat seine Tiefstände hinter sich gelas sen und wir sehen keinen Grund für ei nen jähen Rückgang.“ Das Fazit für die USA lautet somit: Die überdurchschnitt liche Performance von US-Börse und -Wirtschaft wird nachlassen, dennoch sollten die Vereinigten Staaten nach wie vor einen wesentlichen Bestandteil eines regional gut diversifizierten Aktienportfo lios bilden. Wie schätzen Experten aber die Lage auf dem „Alten Kontinent“ ein? Europa: Zwiespältig Europa sieht laut ESPA-ExpertenSzo po gut und günstig aus, aber das Wachs tum sei geringer und die politischen Ri siken höher als etwa in den USA, auch gebe es strukturelle Probleme, etwa im Bankensektor; deshalb die neutrale Ein schätzung. Bei Fidelity fasst man kurz und bündig zusammen: „In Europa ste hen nach wie vor Unsicherheit und Vor sicht an der Tagesordnung.“ Wobei man den Kontinent auch nicht schlechtreden sollte, immerhin gehen Euro-Investoren hier kein Währungsrisiko ein und vor allem für Stock Picker ergeben sich im mer wieder interessante Chancen. Dazu gibt Zak Smerczak, Portfoliomanager des Comgest Growth World, einen guten Ein blick: „Wie alle unsere Fonds wird auch der Comgest Growth World zu 100 Pro zent Bottom-up gemäß unseres Quality Europa wird durch Spannungen belastet: Vom Brexit bis zu den Gelbwesten-Protesten „ Für eine Rezession in den Vereinigten Staaten sehe ich im heurigen Jahr kaum Anzeichen. “ Peter Szopo, Erste Asset Management tipp: Diversifikation Um für breite Streuung zu sorgen, empfehlen sich gerade für Privatinvestoren professio- nell gemanagte Fonds. Interessante Produkte, nach ihrer guten Performance und Sharpe Ratio ausgewählt, finden Sie zu den span- nendsten Aktienregionen auf folgenden Seiten: Global » » Seite 51 Europa » » Seite 51 USA » » Seite 52 Japan » » Seite 52 Emerging Markets » » Seite 52-56
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