GELD-Magazin, April 2019

Nach dem Rebound. Ernst Konrad, Geschäftsführer von Eyb & Wallwitz, spricht gerne Klartext: „2018 war ein ,Horrorjahr‘ an den Börsen, dafür ha- ben wir gleich zu Beginn 2019 einen sehr guten Start gesehen. Jetzt stellen sich viele Investoren natürlich die berechtigte Frage: War es das schon mit der Rally?“ Der Experte glaubt das nicht und stellt seinen Vortrag passend unter das Motto: „Vorsicht, aber keine Kapitulation!“ Zinsen bleiben unten. So führt er für die Börsen allgemein positiv ins Tref- fen, dass die Zentralbanken den „Autopiloten“ wieder ausgeschaltet haben. Das soll heißen: „Die prognostizierten Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed, die beinahe schon selbstverständlich schienen, sind bereits wieder zu- rückgenommen worden und es wurde hier eine Pause eingelegt. Vielleicht wird es heuer zu gar keinen Zinsschritten nach oben mehr kommen. Das ist ein Umstand, der maßgeblich für den Rebound an den Aktienmärkten ver- antwortlich war.“ Konjunktur: Durchmischtes Bild. Weniger erfreulich für Aktionäre ist hinge- gen, dass sich die Wirtschaftslage eintrübt. Jedoch sah die Situation auch hier schon einmal schlimmer aus: „Auch wenn die Konjunkturdaten noch nicht so gut ausfallen, wie man sich das wünschen möchte, liegen sie nicht mehr allzu stark unter den Markterwartungen. Das bedeutet, dass negative Überraschungen unwahrscheinlicher werden.“ Übrigens: Was den heiß diskutierten Brexit betrifft, glaubt der Experte nicht, dass eine Katastrophe bevorsteht und die Börsen durch den Abschied Großbritanniens nicht nachhaltig geschwächt werden. www.eybwallwitz.de Blick auf den Genfer See. Bruno Walter Finance ist unabhängiger Vermö- gensverwalter, familiengeführtes Unternehmen und eine „kleine Finanzbou- tique am Rande des Genfer Sees“, wie es Senior Strategist Jean-Pierre Pfen- ninger fast schon idyllisch beschreibt. Aber ganz so geruhsam geht es in der Welt der Investments natürlich auch bei Bruno Walter nicht zu; im Gegen- teil, den Fokus hat man nämlich ganz klar auf Wachstumswerte gelegt. Au- ßerdem verfolgt man einen Contrarian-Ansatz. Health Care, Emerging Markets und mehr. Pfenninger führt weiter aus: „Un- ser Investmentansatz ist derart ausgerichtet, dass wir stark in den Bereichen Emerging Markets, Healthcare und Hi-Tech engagiert sind. Uns gefallen Wachstumswerte, die Investitionen konzentrieren sich dabei aber auf der Aktienseite auf Qualitätstitel mit hoher Börsenkapitalisierung. Im Univer- sum der Anleihen setzen wir auf Investmentgrade-Bonds. Wobei wir grund- sätzlich einem Top-Down-Ansatz folgen.“ So werden also geopolitische, öko- nomische und währungspolitische Entwicklungen berücksichtigt, um mög- liche Szenarien zu erstellen. Daraus ergibt sich das Kernszenario, das ent- scheidend für die Asset Allocation ist, also die Auswahl von Sektoren, Währungen und Anlage-Klassen. Optimismus. Mit Blick auf den derzeit geopolitischen „Aufreger Nummer Eins“, den internationalen Han- delskonflikt, meint Pfenninger gelassen: „Früher oder später wird auch hier eine Lösung gefunden wer- den.“ Ebenfalls optimistisch ist folgende Einstellung: „Eventuell tiefere Börsenkurse sehen wir als Ein- stiegschancen“, so Pfenninger abschließend. www.walterfinance.ch Vermögensverwaltungs- und Total Return-Fonds Jean-Pierre Pfenninger, Senior Strategist, Bruno Walter Finance Ernst Konrad, Geschäfts­ führer/Lead Portfolio Mana- ger, Eyb & Wallwitz Bruno walter finance |  Contrarian-Ansatz Eyb & Wallwitz | Was wird aus der Rally? april 2019 – GELD-MAGAZIN | 39

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