GELD-Magazin, März 2019

aktien | Anlagetipps 42 | GELD-MAGAZIN – märz 2019 A uch die Furcht vor einer noch stärkeren Konjunktureintrü- bung als bisher erwartet zog die Börsen wieder in die Tiefe. Außerdem ist die Quartalsberichtssaison bisher eher enttäuschend verlaufen. Besonders die zumeist vorsichtigen Ausblicke auf das laufende Jahr 2019 ließen zunehmend mehr Anleger an der Outlinie zurück. Der Handelskonflikt, der bevorstehende Brexit und die China-Schwäche entfalten vermehrt ihre Wirkung auf die Realwirt- schaft und verunsichern damit Unter- nehmen und Anleger. Die Wachstums­ prognosen für die Eurozone wurden zum wiederholten Mal nach unten revidiert – mittlerweile sind die meisten Volkswirte schon froh, wenn das gesamteuropäische Bruttoinlandsprodukt um rund ein Pro- zent zulegen kann. Und dazu kommen weitere Belastungsfaktoren. So gibt es mittlerweile kein einziges Land, in dem die Prognosen für die Unternehmensge- winne nach oben revidiert worden wären, so schlecht lief es zuletzt 2013. Immer- hin hat sich das Ratio für steigende Ge- winnrevisionen in Europa zuletzt etwas verbessert, offenbar haben die Börsen schon einen Gutteil der erwarteten Ab- schwächung eingepreist. Doch die Lage bleibt angespannt: Während der Morgan Stanley Frühindi- kator der Fundamentaldaten ein Kauf­ signal gegeben hat, steht der Risikoindi- kator weiterhin auf Verkaufen. Das gab es in der Vergangenheit nur fünf Mal, und stets sind in einer solchen Situation die Börsen in den folgenden sechs Mona- ten gefallen. Besonders schwach auf den Beinen steht nach wie vor Europa, das nicht einmal in Zeiten einer Euro-Schwä- che zu einer Outperformance auflaufen kann. Da helfen auch vereinzelte Licht- blicke nicht viel, so etwa der starke Quar- talsbericht des Schweizer Nahrungsmit- telmultis Nestlé. Auch die Inflationsprognosen sind deutlich zurückgegangen. Damit sind Zinserhöhungen in Europa 2019 wohl endgültig vom Tisch. Ein weiteres Pro- blem ist die Überbewertung vieler de- fensiver Titel, die in einer Börsenphase wie dieser am stärksten laufen sollten. Dazu gehört auch der französische Kos- metikriese L’Oreal, der allerdings ei- nen starken Quartalsbericht ablieferte. Das Umsatzwachstum lag bei 7,7 Pro- zent und damit höher als von Analysten erwartet. Ja, und das gibt es auch: Der französische Spirituosen-Konzern Per- nod Ricard erhöhte die Prognose wegen der hohen China-Nachfrage. Auch un- sere Kaufempfehlung Vinci, ein franzö- sischer Infrastrukturkonzern, ist gut ins neue Jahr gestartet. Und der Pharma­ riese Sanofi hat dank guter Geschäfte der Biotechnologie-Sparte Genzyme und mit Impfstoffen im vierten Quartal deut- lich mehr umgesetzt. Damit haben die französischen Player im Euro Stoxx 50 ihren deutschen Konkurrenten klar den Rang abgelaufen. charts: onvista.de Nach dem fulminanten Jahresstart haben sich die Weltbörsen bereits wieder deutlich eingebremst. Das ist nicht verwunderlich, rücken doch die Entscheidungen im Handelsstreit zwischen den USA und China sowie im Fall des Brexit immer näher. Starke Marktschwankungen stehen uns bevor. Wolfgang Regner Die Entscheidung naht DieVinci-Aktie befindet sich in einem langfristigen Aufwärts- trend.Bis zum Rekordhoch sind es nur mehr gut zehn Pro- zent.Daher steigenAnleger besser bei einem Rücksetzer bei rund 77,50 Euro ein.Stopp Loss bei 58 Euro setzen. ISIN FR0000125486   Börse Frankfurt (Xetra) Der französische Bau- und Dienstleistungs- konzern Vinci hat dank einer guten Auftrags- lage das Jahr 2018 mit einem Gewinn- und Umsatzplus beendet. Für das laufende Jahr rechnet Vinci dank gut gefüllter Auftragsbü- cher und steigender Passagierzahlen an den von ihnen betriebenen Flughäfen mit wei- teremWachstum. 2018 kletterten die Erlöse um acht Prozent auf 43,5 Milliarden Euro. Rechnet man Zukäufe und Währungseffekte heraus, dann legte der Umsatz um 3,3 Pro- zent zu. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von drei Milliarden Euro, fast neun Prozent Vinci  | Lukrative Infrastruktur mehr als im Vorjahr. Davon sollen auch die Aktionäre profitieren. Das Management will die Dividende für 2018 um neun Prozent auf 2,67 Euro je Anteilschein erhöhen.Wachsen konnte Vinci 2018 in allen Sparten. Dabei stieg der Umsatz in der Sparte mit Konzes­ sionen vor allem dank dem kräftigen Zu- wachs im Flughafengeschäft. Hier stiegen die Erlöse im Gesamtjahr um 4,6 Prozent. Deutlicher war der Anstieg im Auftragsge- schäft (Energieanlagen und Baugeschäft), das um neun Prozent zulegte. Die Erträge aus Immobilien stiegen um ein Viertel.

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