GELD-Magazin, März 2019
m egatrends sind langfristig, dominant und entfalten ihre Wirkung nachhaltig über ehrere Börsen- bzw. Wirtschaftszyklen hinweg. Beispiele wären die Künstliche Intelligenz (KI), die Digitalisierung, vor allem in der Industrie (Industrie 4.0), und damit verbunden die Robotik. Im Gegensatz zu kurzlebigen Modethemen ändern sich echte Megatrends nicht in- nerhalb eines Börsenzyklus. Das Schöne daran für Anleger: Ein Megatrend-Anla- gethema wächst deutlich schneller als die Weltwirtschaft, und davon profitie- rende Unternehmen sollten an der Börse besser performen. So haben sich seit einigen Jahren technologieorientierte Themen besser entwickelt, etwa die Ro- botik oder die Internet-Vernetzung (Digi- talisierung). Da aber auch die Gewinne stark nachgezogen haben, handelt es sich dabei um keine Blase. Auch die Reichweite der Umsätze und Gewinne der Technologieunternehmen hat sich erweitert. Man spricht hierbei von dis- ruptiven Geschäftsmodellen (s. Kasten). hÖhePunkt noch nicht erreicht Haben wir den Zenit der Disruption schon gesehen? Wahrscheinlich nicht. Alexander Sacerdote ist Hedgefondsma- nager mit dem Fokus Technologieak- tien. Seine Recherchen sind eindeutig: Egal ob Onlinehandel, Cloud Computing oder Streaming von Videos: in vielen Be- reichen machen die neuen Geschäfts- modelle gerade erst fünf bis 15 Prozent des adressierbaren Markts aus. Sacer- dote meint, dass sich der Siegeszug der Tech-Aktien in den kommenden Jah- ren noch beschleunigen wird: „Wir sind erst an der Schwelle einer Entwicklung, bei der mehrere Megatrends wie selbst- fahrende Autos, Künstliche Intelligenz (KI), Roboter und das Internet der Dinge gleichzeitig ihre Wirkung entfalten wer- den.“ Heute haben viele Tech-Konzerne eine überragende marktbeherrschende Stellung. Google ist für 93 Prozent aller Suchanfragen in Europa verantwortlich. Fast drei Viertel aller Bücher in den USA werden über Amazon verkauft. Facebook hat zwei Milliarden Mitglieder. Das Un- ternehmen vereinnahmt mit Google zu- sammen fast zwei Drittel aller digitalen Werbeeinnahmen in den USA. Und diese Monopole entstehen fast automatisch. Netzwerkeffekte wie bei Facebook (je mehr Nutzer, desto attraktiver ist das Angebot) und die extreme Skalierbarkeit von Software (Digitales lässt sich nahezu ohne weitere Kosten kopieren und ver- treiben) führen dazu, dass immer mehr Märkte einem Prinzip folgen: „The winner takes it all.“ Seit 2010 sprang der Markt- anteil von Onlinewerbung von 17 auf 37 crEdIt: ipopba/stock.adobe.com 30 | GELD-mAGAzIN – märz 2019 megatrends als langfristige, branchenübergreifende transformationsprozesse und stabile treiber des globa- len Wandels. als solche sind sie auch attraktive anlagethemen. In unserem research haben wir den Fokus auf die technologiebezogenen themen gelegt, die die besten Zukunftschancen haben. Wolfgang Regner Anlegen in Megatrends
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