GELD-Magazin, März 2019
nicht wie üblich einen Diversifikations effekt geliefert haben. Doch gab es einige, die die Erwartung erfüllt haben. Aus un- serer Global Macro-Sicht erwarten wir, dass Wachstum und Gewinnmomentum der Unternehmen ihre Hochs gesehen haben und zurückgehen werden. Multi- Asset-Fonds, die sich keine alternativen unkorrelierten Renditequellen erschlie- ßen, werden hart zu kämpfen haben.“ Auf Risikoprämien achten „Die traditionellen Assets bieten ein- fach zu wenig Diversifikationspotenzial. Im Nordea 1 – Alpha 10 MA Fund setzen wir auf eine breite Palette an wenig korre- lierten alternativen Risikoprämien. Diese generieren besser diversifizierte Rendite- quellen, die geringere Risiken in sich ber- gen. Unter Risikoprämien versteht man den Ertrag über der risikofreien Rate, den Anleger erhalten, wenn sie höhere Risiken eingehen. Unser Ansatz stützt sich auf rund 30 Risikoprämien quer durch alle Assetklassen. Dazu gehören strategisches Beta, Value, Momentum, Low Volatility, Liquidität, Währungen, Unternehmensgröße, Inflation, Zinskur- ve und die taktische Asset Allocation. Als Assets stehen Aktien, Staats- und Un- ternehmensanleihen, Währungen, die implizite Volatilität und Rohstoffe zur Auswahl. Aus dieser Matrix ergeben sich eine Vielzahl wenig korrelierter Kombina- tionen, die diversifizierte Ertragsquellen erschließen. Zum Beispiel identifizieren wir in der Aktien-Superstrategie die Qua- litätsprämie von Unternehmen, die in ri- sikoaversen (,risk off‘) Märkten gut funk- tioniert oder die Value-Prämie, die mehr mit dem Beta korreliert ist und in einem risikofreudigeren (,risk on‘) Marktumfeld gut performt. Wir haben also eine breite Palette an ,Risk on‘ und ,Risk off‘ Rendi- tetreibern.“ So konnten die Nordea-Ma- nager der ungewöhnlich hohen Korrela tion zwischen Aktien und Anleihen im letzten Jahr zum Teil entgehen. Kurvenreiche Märkte Harald Berres, Senior Portfolio Ma- nager bei Ethenea Independent Inve- stors, erklärt, warum sich die meisten Multi-Asset-Fonds 2018 so schwer taten: „2018 war ein Jahr ohne klare Trends. Im Jänner sind die Aktienkurse stark ge- stiegen und brachen schon im Februar innerhalb weniger Tage um zehn Prozent ein. Ab Mai dominierten nur noch US- amerikanische Aktien, Europa und Asien hatten das Nachsehen. Wer keine ent- sprechende Gewichtung hatte, konnte mit dem Gesamtmarkt nicht mithalten. Daraufhin sind viele Fonds mit einer zu hohen Aktienquote in das vierte Quartal gestartet. Auf der Rentenseite verhielt es sich ähnlich. Zu Beginn des Jahres stie- gen die Zinsen stark an und sanken im vierten Quartal schon wieder. Wieder traf dies viele Fonds, da diese Entwicklung überraschend kam. Für die ersten Wo- chen des neuen Jahres gilt, dass sowohl Aktien als auch Renten bislang positive Erträge liefern. Multi-Asset-Fonds pro- fitieren hiervon und weisen seit Jahres- beginn attraktive Renditen aus.“ Und wie erging es dem Ethna-Dynamisch Fonds? „Grundsätzlich haben die Diversifika tionseffekte 2018 gut funktioniert. Unse- re Absicherungsstrategie mittels Put-Op- tionen und unsere im Jahresverlauf auf- gebaute Position in langlaufenden US- Staatsanleihen haben positiv zur Per- formance beigetragen. Bei Aktien hatten wir im vierten Quartal 2018 Verluste zu verzeichnen. Für 2019 erwarten wir we- niger Volatilität und eine homogenere und positive Entwicklung der Aktien- märkte“, erklärt Berres. Marcus Stahlha- cke, Head of Retail Active Allocation Eu- rope bei der Allianz, sagt zum Rückblick: „Trotz aktiver Steuerung der Anlageklas- sen musste der Allianz Dynamic Multi Asset Strategy 15 (DMAS 15) mit seiner Mischung aus konservativen und chan- cenreicheren Anlagen 2018 einen Kurs- rückgang von 4,2 Prozent hinnehmen. Während erstklassige Anleihen einen leicht positiven Ergebnisbeitrag lieferten, erwies sich die schwache Entwicklung bei chancenreicheren Anlageklassen, wie beispielsweise Aktien, als nachteilig. Im bisherigen Verlauf von 2019 konnten die Vorjahresverluste zum Teil wieder kom- pensiert werden. Von Vorteil erweist sich dabei die breite Aufstellung auf viele un- terschiedliche Assets: So sind im DMAS 15 auch REITs (ImmobilienAGs), Private Equity und Micro Caps, also Aktien sehr kleiner Unternehmen, vertreten. Und der Ausblick? „Die durchschnittliche Pau- se zwischen der letzten Zinserhöhung der Federal Reserve und der ersten Zins- senkung beträgt nur vier Monate. Auch märkte & fonds | Multi-Asset-Fonds 26 | GELD-MAGAZIN – märz 2019 credits:Archiv,beigestellt „Anleger achten oft nur auf die Asset Allocation anstatt auf alternative Risikoprämien.“ Christian Lehr, Nordea „Wir setzen auf in- flationsgeschützte Anleihen. Die Infla- tionserwartungen sind zu niedrig.“ Erik Knutzen, Neuberger Berman die besten Multi-Asset-Fonds ISIN FONDSname Volumen Perf. 1 J. 3 Jahre 5 Jahre ter LU0599946893 DWS Concept Kaldemorgen 6.933 Mio.€ 3,2% 13,2% 19,8% 1,58% LU0445386369 Nordea 1 -Alpha 10 MA 1.290 Mio.€ – 0,2% 13,1% 34,7% 1,99% LU0455735596 ETHNA-Dynamisch 299 Mio.€ – 4,0% 8,6% 12,6% 1,95% LU0278152516 ACATIS FairValue ModulorVV Nr.1 105 Mio.€ – 6,5% 12,0% 18,0% 1,98% IE00BYX4Q314 Neuberger Berman MultiAsset Class Inc. 27 Mio.€ 6,7% – – 0,85% Quelle: Lipper IM,alleAngaben auf Euro-Basis,Stichzeitpunkt: 28.Februar 2019
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