GELD-Magazin, März 2019

Banken bewegen sich heute in einem herausfordernden Umfeld. Können Sie die strategische Ausrichtung und Unternehmensphilosophie der Kathrein Privatbank skizzieren? Harald P. Holzer: Ich bin seit 1999 in der Kathrein Privatbank im Management tä- tig und hatte die Möglichkeit, in dieser Zeit maßgeblich die Unternehmensphilosophie der Bank mitzugestalten. Als Privatbank sehen wir uns in erster Linie der Integrität, Rechtschaffenheit und Diskretion verpflich- tet. Wir konzentrieren uns ausschließlich auf das Veranlagungsgeschäft, inklusive Kunden-Lombardfinanzierungen & Hypo- thekarfinanzierungen. Nur etwa zehn Prozent unserer Assets sind Einlagen, den Rest macht die Vermögensverwaltung aus. Un- sere Kunden nehmen uns als Spezialist im Asset Management wahr und vereinba- ren vor allem gemanagte Lösungen mit uns. Eine eingehende Analyse der Bedürfnisse unserer Kunden steht daher am Beginn jeder Geschäftsbeziehung. Erst danach entwickeln wir die persönliche Veranla- gungsstrategie – vom individuellen Depot, dem kundenspezifischen Spezialfonds bis zur Vermögensverwaltung. Wir managen un- sere wichtigsten Anlageprodukte selber und kombinieren gleichzeitig mit sorgfältiger Auswahl innerhalb unserer offenen Produkt­ architektur. Wie können Sie sich von Ihren Mitbewer­ bern abheben? Unsere Lösungen entstehen erst im Ge- spräch mit den Kunden und werden maß- geschneidert für diese ausgearbeitet. Hier liegt auch der wesentliche Unterschied zu den anderen Privatbanken. Kathrein hat sich in besonderem Maße auf die Bedürfnisse nach in einem guten digitalisierten Prozess der Strukturierung, wo der Kunde selbst via App, hier steht Kathrein eBanking am Start, seine Veranlagung analysieren und Veränderungen simulieren kann. Er greift aber dann zur Remote-Beratung, um einen Expertencheck zur eigenen Meinung zu be- kommen. Die Transaktion selbst kann dann entweder von der Bank oder vom Kunden vorgenommen werden. Wir sehen Fintechs oder Robo-Advisors nicht als Konkurrenz, sondern im Teilbereich als sinnvolle Ergän- zung. Ab einer gewissen Komplexität des Veranlagungsbedarfs ist aber der persön- liche Kontakt immer noch ein sehr wichtiger Aspekt, der bei Kathrein nie verloren gehen wird. Wir sehen auch nachhaltige Geldanlagen als großen Trend. Dies wird durch das seit mehreren Jahren zu beobachtende, dyna- mische Wachstum bestätigt. In der Alpenrepublik ist das Sparbuch nach wie vor das „Liebkind“ der Nation, credit: beigestellt 20 | GELD-MAGAZIN – märz 2019 Zinstief und volatile Aktienmärkte machen das Leben von Investoren und die Arbeit von Banken nicht gerade einfacher. Kathrein-Vorstand Harald P. Holzer erklärt, wie sein Institut Kunden zur Seite steht und individuelle Lösungen findet. Persönliche Beratung ist dabei das Um und Auf. Harald Kolerus Banking zum Wohlfühlen von Unternehmern, Unternehmerfamilien und Privatstiftungen spezialisiert. Unser Spektrum umfasst alle für dieses Klientel wichtigen Dienstleistungen: Dazu zählen die Beratung bei Gründung und Führung einer Stiftung, bei Nachfolgeregelungen, Vererbung, Schenkung sowie bei Unterneh- menskäufen und -verkäufen. Welche Trends bestimmen die Banken­ landschaft? Zum Beispiel Digitalisierung oder Fintechs. Digitalisierung ist natürlich ein wichtiges Stichwort: Die von Kathrein bereits ange- botenen digitalen Dienstleistungen reichen derzeit vom Online-Zahlungsverkehr über die Portfolioanalyse bis zum Realtime Sta- tus SMS, das Kunden über den Status ihrer Order an der Börse informiert. Kathrein wird sich auch in Zukunft daran orientie- ren, seine Kernkompetenzen durch digitale Dienstleistungen zum Nutzen der Kunden zu verstärken und auszubauen. Die Zukunft für vermögende Kunden liegt unserer Meinung Harald P. Holzer, Vorstand, Kathrein Privatbank AG

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