GELD-Magazin, Februar 2019

„Viele faktoren treiben Gold an.“ Seit August letzten Jahres befindet sich Gold imAufwärtstrend, aber erst im November hat der Erfolgslauf so richtig eingesetzt. Danny Dolan, Managing Director von China Post Global, analysiert die Situation für das GELD-Ma- gazin: „Hinter demAnstieg stecken mehrere Treiber – starke Kursstürze an den Aktienmärkten, geopolitische Unsicherheiten, der Handelskonflikt zwischen China und den USA sowie der Engpass bei der Goldförderung aufgrund der geringen Investitionen in Minen in den letzten Jahren. Und als ein erprobter sicherer Hafen ist Gold in unsicheren Zeiten immer gefragt.“ Die weitere Entwicklung des Goldpreises ist laut dem Experten schwierig vorherzusagen, da viele verschiedene Einflussfaktoren zusammenkommen, wie etwa globale makroökono- mische Bedingungen oder die Performance der Aktienmärkte: „50 Prozent der globalen Nachfrage nach Gold entfallen auf China und Indien, der Ausgang des US-China-Han- delsstreits wird also entscheidend sein, ebenso wie das anhaltende Wachstum bei- der Länder. Die Nachfrage nach Gold hängt zudem stark mit dem Einkommenswachstum zusammen, und natürlich mit den Realzins- sätzen.Wir denken, der Goldpreis wird 2019 auf dem derzeit hohen Level bleiben oder weiter steigen“, so die Meinung des Roh- stoffspezialisten. (hk) Gold | Erfolgslauf Blase befürchtet. Bereits seit August 2018 ist bei Palladium ein sehr schöner Auf- wärtstrend zu beobachten. Besonders auffällig war die Bewegung aber Ende Jänner 2019, als das Edelmetall nochmals in die Höhe schoss. Fundamental sehen Marktbeobachter laut der Vontobel Rohstoffkolumne den Grund für die jüngsten Preissteigerungen in der starken Nachfrage durch die Autoindustrie, die Palladium insbesondere für Katalysatoren bei Ben- zin-Motoren benötigt. Sehr bemerkenswert in diesem Zusammenhang: Bereits das achte Jahr übersteigt auf dem Weltmarkt die Nachfrage das Angebot. Was noch zusätzlich für „bul­ lishe“ Stimmung sorgt: Palladium gilt als Nebenprodukt in Minen in Russland und Südafrika, die eigentlich Platin abbauen. Die Förderung lässt sich deswegen nicht so ohne Weiteres erhöhen. Und begrenztes Angebot bei ste- tig steigender Nachfrage ist bekanntlich gut für die Preisbildung. Allerdings sollte man dennoch vorsichtig sein. Laut Ana- lysten der Commerzbank ist zu vermuten, dass der jüngste Preisanstieg durch speku- lative Käufe nach oben getrieben wurde. Es könnte auch sein, dass einige Marktteilneh- mer, wie z.B. Hedgefonds, auf fallende Preise gesetzt und ihre Positionen entsprechend eingedeckt hätten, um Verluste zu minimie- ren, so dieAnalysten, die eine Blasenbildung befürchten. (hk) Nicht zu euphorisch | Prinzipiell ist der Palladium-Boom durch die steigende Nach- frage der Autoindustrie gut abgesichert.Allerdings kommt es kurzfristig auch immer wieder zu Kurs- sprüngen, die fundamental nicht gerechtfertigt erscheinen. Russland 82,0 Tonnen Südafrika 82,0 Tonnen Kanada 13,0 Tonnen USA 12,5 Tonnen Simbabwe 9,0 Tonnen palladium | Spekulative Käufe? Palladiumabbau Aktuelle Trends | rohstoffe februar 2019 – GELD-MAGAZIN | 71 goldpreis Palladiumpreis

RkJQdWJsaXNoZXIy MzgxOTU=