GELD-Magazin, Februar 2019
aktien | Börsen International 56 | GELD-MAGAZIN – Februar 2019 USA | Notenbank bekommt kalte Füße Jahresanfangsrally | Nach einem Dezember-Tief von fast 2300 Punkten konnte der S&P 500-Index sich wieder auf rund 2700 Punkte erholen. Nun beginnt der Kampf um den Aufwärtstrend. Die 200-Tage-Linie liegt bei 2750 Punkten und bildet einen starken Widerstand. creditS: Lipper,pyty/stock.adobe.com brasilien | Neuer Präsident im politischen Infight Neues Mehr-jahres-hoch | Der brasilianische Bovespa-Index befindet sich seit Anfang 2016 in einem Aufwärtstrend und konnte ein neues Fünf-Jahres-Hoch bei 96.250 Punkten erreichen. Aufgrund der politischen Ri- siken sollten Anleger ein Stopp Loss bei 74.500 Punkten beachten. Dämpfer für Brasilien-Optimisten? Erst wenige Wochen ist Präsident Jair Bolsonaro im Amt, schon ist Brasilien mit innerpolitischen Unruhen konfrontiert. Die Erwar- tungen an Bolsonaros Präsidentschaft sind dennoch hoch, dass er in diesem Jahr endlich eine Rentenreform verabschieden sowie Fortschritte bei der Haushaltskonsolidierung und einer Arbeitsmarktreform erzielen kann.Analysten glauben aber, dass die Stimmung auf kurzfristige Sicht etwas zu euphorisch ist. Denn der Kongress muss erst noch den Reformen zustimmen, was Bolsonaros dortige Unterstützung erstmals auf die Probe stellt. Ebenso dürfte sich die Bolsonaro-Regierung für eine marktfreundliche Agenda einsetzen. Optimisten weisen darauf hin, dass sich der lokale Anleihenmarkt primär in der Hand von inländischen Investoren befin- det.Somit ist das Risiko,dass neue Schulden nicht gezeichnet werden, derzeit begrenzt. Zweitens ist die Netto-Staatsverschuldung mit leicht über 50 Prozent überschau- bar. Drittens wurde die Bonität Brasiliens in den letzten Jahren durch mehrere äuße- re Faktoren gestützt, wie eine sehr niedrige Auslandsverschuldung des öffentlichen Sektors (5 % des BIP), ein überschaubares Leistungsbilanzdefizit, ein solider Bestand an Devisenreserven sowie ein System mit variablen Wechselkursen, das als automa- tischer Stoßdämpfer fungiert. (wr) bovespa 2013 2014 2015 2016 2017 2018 60.000 70.000 80.000 90.000 100.000 40.000 50.000 Uneinheitlich. Trotz einiger schwächerer Daten wächst die US-Wirtschaft nach wie vor über ihrem Potenzial. Weiterhin stark sind auch die Daten vom Arbeitsmarkt. Im Dezember wurden außerhalb der Landwirtschaft 312.000 neue Jobs geschaffen. Die Löhne stiegen im letzten Monat ebenfalls deutlich um 0,4 Prozent bzw. 3,2 Prozent im Jahresabstand. Der starke Arbeitsmarkt bedeutet auch gute Nachrichten für den US-Immobilienmarkt – und die Konsumausgaben, die robust ausfallen sollten.Von einer sich abzeichnenden Rezession kann jedenfalls keine Rede sein. Damit sieht sich die US-Notenbank in einem Dilemma: Daten aus Bereichen wie dem Dienstleistungssektor (der ISM Services Index fiel im Dezember von 60,7 auf 57,6 Punkte) zeigen eine beginnende Schwäche, doch bei einem derart dynamischen Ar- beitsmarkt könnte Inflationsgefahr drohen. Allerdings sind die Jobdaten kein Konjunk- tur-Frühindikator. So stiegen Anfang 1990 die neuen Jobs kräftig, doch im Juli darauf fiel die US-Wirtschaft in eine Rezession. 1979 bot das gleiche Bild: Jobzuwächse im Juni, Rezessionsbeginn im Jänner 1980. Bessere Indikatoren sind die Neuanträge auf Arbeitslosenunterstützung, die Neuaufträge für Kapitalgüter, Baugenehmigungen und die Arbeitszeit in der Industrie. Nur ein Teil die- ser Indikatoren befindet sich derzeit nicht im grünen Bereich. (wr) S&P 500 2.200 2.000 1.800 1.600 1.400 2.400 2.600 2.800 3.000 2013 2014 2015 2016 2017 2018
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