GELD-Magazin, Februar 2019

sind bei den Robo-Advisors die zumeist günstigen Gebührenmodelle, die langfri- stig gesehen durchaus einen erheblichen Performancevorteil bringen können. Langfristiger Vorteil durch niedrige Gebühren Die Kosten bei Robo-Advisors setzen sich aus der sogenannten Servicegebühr (Management-Gebühr und Depotverwal- tung) von zumeist 0,5 bis ein Prozent p.a. sowie den Fremdfondsgebühren zu- sammen – das sind bei ETFs in der Regel zwischen 0,3 und 0,5 Prozent p.a. plus Spreadkosten, die bei rund 0,02 Pro- zent pro Transaktion liegen. Der Anbieter Moomoc verrechnet zusätzlich eine Per- formance Fee von 20 Prozent und veran- lagt als einziger Anbieter nicht in ETFs, sondern direkt in Aktien. Bei Ginmon wurde ursprünglich zwar auch eine Per- formance Fee von zehn Prozent einge- hoben bei einer Servicegebühr von 0,39 Prozent. Hier wurde aber im vergangenen Jahr das Modell geändert: Die Servicege- bühr beträgt jetzt 0,75 Prozent, die Per- formance Fee wurde gestrichen. Zu erwarten ist nun erheblicher Druck auf die Fondsbranche bzw. auf die Retail- produkte der Banken. Denn beispielswei- se liegen die Managementkosten beim ver- gleichbaren YouInvest Balanced der Erste Bank bei 1,3 Prozent p.a. plus rund 1,5 Prozent p.a. Kosten der Fonds im Portfo- lio. Kumuliert knapp drei Prozent an jähr- licher Gebühr, das schlägt sich langfristig enorm renditemindernd zu Buche. Deut- sche Banken haben dies bereits erkannt und eigene Robo-Advisors z.T. durch Übernahmen in ihr Angebot implemen- tiert. In Österreich wird dies bislang nur Robo-Advisor | Märkte & fonds Stefan Mittnik, Florian Pruckner und Erik Podzuweit gründeten Scalable Capital bereits im Jahr 2014 und expandierten von Deutschland aus in die Schweiz, Österreich und Spanien. Das verwaltete Volumen liegt bereits deutlich über einer Milliarde Euro. Infestify Moomoc Quirion Savity Scalable Whitebox Webadresse investify.com moomoc.com quirion.de savity.com scalable.capital whitebox.eu Unternehmenssitz Luxemburg Österreich Deutschland Österreich Deutschland,UK Deutschland amMarkt seit 2015/2016 September 2016 November 2013 Dezember 2017 Februar 2018 Jänner 2016 Depotbank Baader Bank (D) Interact.Brokers (US) Quirin Privatbank (D) Capital Bank (A) Baader / ING Diba Fintech Group (D) autom. Steuer in Österreich nein nein nein ja nein nein Bescheinigung f. Ö.-Steuer ja ja ja ja ja ja Anzahl Risikoklassen (Strategien) individuell 25 10 14 23 13 Servicegebühr p.a. 1,0% 1,95% 0,48% bis 0,88% 0,95% 0,75% 0,35% bis 0,95% zusätzl. Performance-Fee nein 20% nein nein nein nein Gesamtgebühr p.a. bei 10.000 100,-€ 195,-€ 0,0 % 95,-€ 75,-€ 95,-€ Gesamtgebühr p.a. bei 100.000 1.000,-€ 1.950,-€ ab 10.000,-€ 0,48% 950,-€ 750,-€ 450,-€ Mindestanlage 5.000,-€ 10.000,-€ 5.000,-€ 10.000,-€ 10.000,-€ 5.000,-€ Sparplan monatlich mind. 50,-€ 1,-€ 100,-€ 100,-€ 50,-€ 5,-€ pers. Beratung ja ja (aufAnfrage) ja ja (geplant) ja ja Kundenhotline ja ja ja ja ja ja eigene App ja nein ja nein ja ja Besonderheiten – Währungsabsicherung bis 10.000,-- € geb.frei Gemeinschaftskonten Value at Risk-Ansatz – Performance 2018 (ausgewogene Strat.) – 4,3% – – 4,6% – – 5,2% – 5,6% Perfomance 2 Jahre (ausgew.Strat.) 1,8% – –0,2 % – – 1,4% 0,1% Performance 3 Jahre (ausgew.Strat.) – – 8,0 % – 5,6 % – Quelle: brokervergleich.de ,biall.de ,Stichzeitpunkt: 31.Dezember 2019 februar 2019 – GELD-MAGAZIN | 37

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