GELD-Magazin, Februar 2019

CrediTS:Archiv (Bmf),pixabay 16 | GELD-MAGAZIN – februar 2019 wirtschaft | Kurzmeldungen Besser als deutschland. Der bereits bekannte Trend des Vorjahres hat sich nicht verändert: Die Abschwächung der Industriekon- junktur in Österreich setzt sich weiter fort. „Der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex ist zu Beginn des Jahres 2019 auf 52,7 Punkte gesunken. Damit startet die heimische Indus- trie mit dem geringsten Wachstumstempo seit 2016 ins neue Jahr. Seit dem mit 64,3 Punk- ten erreichten Allzeithoch zum Jahreswechsel 2017/18 zeigt der Trend kontinuierlich nach un- ten. Der Indikator liegt jedoch auch aktuell noch über dem langjährigen Durchschnittswert“, analy- siert UniCredit Bank Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer. Kleiner Trost: Im europäischen Ver- gleich steht die Alpenrepublik noch immer alles andere als schlecht da. Während der viel be- achtete deutsche Einkaufsmanagerindex für die Industrie zu Jahresbeginn 2019 erstmals seit mehr als vier Jahren unter die Neutralitätsgren- ze von 50 Punkten gefallen ist, liegt der Indikator für Österreich weiterhin in einem Wertebereich, der Wachstum anzeigt. Auch der Durchschnitt der Eurozone wird von der heimischen Industrie seit mittlerweile drei Jahren ununterbrochen übertrof- fen, und das zuletzt sogar mit größerem Abstand. „Auch nach dem Rückgang des Bank Austria Ein- kaufsManagerIndex im Jänner befindet sich die österreichische Industrie auf Wachstumskurs. Sie bekommt jedoch die negativen Einflüsse aus dem Ausland mittlerweile stärker zu spüren“, kommen- tiert Bruckbauer. Schlag ins Wasser? Bekanntlich planen die heimische Regierung und Finanzminister Hartwig Löger in Form einer großen Steuerreform die Österreicherinnen und Österreicher erheblich zu entlasten: Es stehen Summen von rund 4,5 Milliarden Euro im Raum. Natürlich stellt sich hier auch die Frage der Gegen- finanzierung, die durch Einsparungen und Verwal- tungsreformen erfolgen soll. Denn neue Steuern Digitalsteuer: Mühsam ernährt sich der Fiskus Hartwig Löger, Finanzminister Österreich: Industrie verliert weiter an Schwung sind keine geplant – bis auf eine: Die Besteuerung von Internet-Giganten, die Österreich im Allein- gang durchsetzen will.Wie praktikabel jedoch der Plan ohne Rückendeckung der EU ist, wird sich erst noch herausstellen müssen. Experten zeigen sich aber auch ob der zu erwartenden Einnah- menhöhe skeptisch und sprechen maximal von einem „Steuerchen“. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass es sich um keine direkte Besteuerung von Google, Facebook & Co. handle, sondern um eine Ausweitung der Werbeabgabe auf das Internet. Diese Umsatzsteuer auf Online-Werbung würde in Wirklichkeit kleinere Unternehmen treffen und nicht die schwerreichen Internet-Titanen. Quelle: IHS Markit,UniCredit Research unicredit bank austria einkaufsmanagerindex saisonbereinigt unbereinigt 30 Prozent der internationalen Wirt- schaftsführer glauben, dass das globa- le Konjunkturwachstum in den nächsten zwölf Monaten zurückgehen wird. Das sind in etwa sechsmal so viele wie im Vorjahr – ein Rekordan- stieg an Pessimismus. In Österreich sind bereits 42,6 Prozent der Befragten dieser negativen Mei- nung. Das ist das Kernergebnis der 22. Global CEO Survey von PwC, die beim World Economic Forum in Davos veröffentlicht wurde. Für die jähr- liche Studie wurden mehr als 1300 CEOs aus 91 Ländern befragt. Die neuesten Ergebnisse stehen in deutlichem Gegensatz zum letztjährigen Re- kordanstieg von 29 auf 57 Prozent beim Optimis- mus im Zusammenhang mit den globalenWachs- tumsaussichten. Aber nicht alle Manager in Füh- rungsetagen sehen schwarz: 42 Prozent sind nach wie vor der Meinung, dass sich die wirt- schaftlichen Aussichten verbessert haben, auch wenn dieser Wert im Vergleich zum Höchststand von 57 Prozent im Jahr 2018 deutlich zurückge- gangen ist. EU-weit sind 37,6 Prozent weiterhin optimistisch. zahlenspiel Trojaner & Co. Vorsicht vor der Verschlüsse- lungssoftwareRyuk!InVerbindungmitzweiälteren Trojanern ermöglicht sie maßgeschneiderte Erpressungsversuche, meldet das Nachrichten- magazin „Der Spiegel“. Das funktioniert so: Der Trojaner Emotet fungiert als Türöffner, kundschaf- tet ein Netzwerk aus und lädt dann TrickBot nach. Diese Maleware fischt unter anderem Kontozu- gangsdaten ab.Besonders ausgefeilt: Mit allen so gesammelten Informationen schätzen die Angrei- fer, wie viel Lösegeld sich ihr Opfer gerade noch leisten könnte. Wird nicht gezahlt, können gan- ze Firmen-IT-Netzwerke lahmgelegt werden. Das wirkt natürlich abschreckend, laut „Spiegel“ sol- len offenbar bereits nicht wenige Firmen schon gezahlt haben. Laut dem Nachrichtenmagazin hat die Erpressungssoftware Deutschland erreicht. Da ist der Weg nach Ös- terreich auch nicht mehr weit. Cyber-angriff: Erpressung

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