EZB: Zinsen weiter runter
„Am 12. Dezember wird die EZB zum vierten Mal in diesem Jahr die Leitzinsen senken“, dieser Meinung ist, Michael Herzum, Leiter des Bereichs Volkswirtschaft bei Union Investment. Er erwartet eine Reduktion um 25 Basispunkte.
Eine abgestimmte Kommunikation seitens der EZB-Ratsmitglieder für einen ambitionierteren Senkungsschritt gab es laut dem Ökonomen nicht: „Ein größerer Schritt würde den Markt überraschen, was nicht zum Selbstverständnis der EZB passt“, erklärt Herzum in einem aktuellen Kommentar.
Alle Optionen offen
Der Experte meint außerdem: „Was die weitere geldpolitische Entwicklung betrifft, wird sich die Zentralbank bei der Sitzung alle Optionen offenhalten. Nur eines ist klar: Die nächsten Zinsschritte werden nach unten zeigen. Wie stark die nächste Zinssenkung ausfällt, ist ungewiss. Die von Donald Trump und seiner Politik ausgehende Verunsicherung trübt die Wachstumsaussichten Europas. Außerdem liegen die aktuellen Leitzinsen noch in einem Bereich, der das Wachstum dämpft. Ein größerer Schritt um 50 Basispunkte lässt sich daher nicht ausschließen.“
Entscheidend werde sein, ob die zuletzt schwächer als erwartet ausgefallenen Konjunkturindikatoren und Inflationsdaten wieder nach oben zeigen: „Aktuell besteht für die EZB keine Eile, mit größeren Zinssenkungen aufzuwarten. Es ist gut, dass sich die EZB die Möglichkeit offenhält, der Wirtschaft bei Bedarf stärker unter die Arme greifen zu können. Sollte sich das Wachstum stärker abschwächen und droht die Inflation deutlicher unter die Zielmarke von zwei Prozent zu rutschen, dürfte ein Senkungsschritt über 50 Basispunkte im ersten Quartal 2025 folgen“, so Herzum abschließend.
Union Investments/HK
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