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29. April 2024

ExpertsTalk mit Matthias Herold, Robert Beer Management GmbH

Aktien eilen von Höhenflug zu Höhenflug. Trotz teilweise ambitionierter Bewertung zahlt sich der Einstieg aus, meint Experte Matthias Herold. Man sollte dabei aber gewisse Sicherheitsmaßnahmen treffen.

Matthias Herold, Direktor, Robert Beer Management GmbH
Matthias Herold, Direktor, Robert Beer Management GmbH

Ihr „LuxTopic Flex“ ist bereits seit 20 Jahren am Markt und hat in dieser Zeit viele renommierte Preise abgeräumt. Können Sie bitte Ihre Anlagestrategie beschreiben?

Es freut uns, dass wir aufgrund der sehr guten Performance immer wieder ausgezeichnet worden sind. Zuletzt von Lipper als bester Fonds in Europa im Zeitraum von fünf Jahren. Der „LuxTopic Flex“ verfolgt eine flexible Anlagestrategie mit internationalen Blue-Chip-Aktien. Zur Risikosteuerung werden Absicherungsstrategien beigemischt. Anleihen können berücksichtigt werden, wenn aufgrund des Zinsumfelds eine Investition rentabel erscheint.

Der Fonds enthält derzeit keine Anleihenpositionen. Für einen gemischten Fonds könnte man das als ungewöhnlich bezeichnen…

Unserer Ansicht nach sollten Anleihen eine „Save Haven-Funktion“ ausüben, bei konservativen Bonds sind die Renditen zwar teilweise zurückgekommen, sie liegen aber deutlich hinter den Renditen vieler Aktien. Auch die Gewinnaussichten für Aktien fallen positiv aus. Zwar sind einzelne Titel ambitioniert bewertet, etwa wenn man auf die „Glorreichen Sieben“ blickt, das gilt aber nicht für alle AGs. So sehen wir nur als Beispiel im DAX ein KGV rund um 11 und 12. Morningstar weist für unseren Fonds ein durchschnittliches KGV von 14 aus. Aus unserer Sicht sind Aktien also die bessere Wahl als Anleihen.

Aktieninvestments sind aber mit Risiken behaftet, wie werden die gemanagt?

Zum einen erfolgt das mit breiter Streuung: Im Portfolio finden sich rund 100 Titel, die im Durchschnitt einen Anteil um die 1 Prozent einnehmen, die am stärksten gewichteten Positionen kommen derzeit auf 1,6 Prozent. Wir bevorzugen diese breite Diversifikation gegenüber einzelnen Trend-Aktien, wobei auch einige der „Glorreichen Sieben“ im Portfolio vertreten sind. Zweitens setzen wir in unserem Risikomanagement Derivative ein. Diese kann man mit einer Art Versicherung gegen Kursrückschläge vergleichen. Hierbei geht es nicht um geringe Bewegungen, sondern um große Verwerfungen, die wir nach unten absichern wollen. So können wir bei einem gesunkenen Level wieder einsteigen und die Bewegung nach oben mitnehmen. Diese Art der Risikostreuung gefällt uns besser als Market-Timing oder der Einsatz von Anleihen.

Für welche Anleger ist Ihr Konzept geeignet?

Wir bieten aktienähnliche Renditen bei deutlich geringerem Risiko, der Fonds weist einen vermögensverwaltenden Charakter auf, was natürlich nicht mit einem Total Return-Konzept zu verwechseln ist. Der „LuxTopic Flex“ spricht nicht zuletzt Menschen an, die sich dem Thema Aktien noch nicht richtig angenähert und vielleicht auch Angst vor den aktuell hohen Kursniveaus haben. Diese Anleger fragen sich: Kann man nach dem starken Anstieg an der Börse überhaupt noch in Aktien investieren. Wir meinen: „Ja.“ Wobei man sich mit einer gewissen Absicherung wohler fühlt. Wir bieten diese Abfederung von Rücksetzern an und können sagen: Unser Konzept funktioniert seit Bestehen des Fonds, also seit 20 Jahren. Wir haben das Risiko im Griff. Außerdem ist der „LuxTopic Flex“ aufgrund seiner günstigen Korrelationseigenschaften ein sinnvoller Baustein im Zusammenhang mit anderen Assetklassen und klassischen Mischfondsstrategien, die auf Aktien und Anleihen setzen.

Werfen wir abschließend noch einen Blick ins Portfolio: Welche Titel finden sich hier?

Wir investieren hier ausschließlich in ausgesuchte Blue Chips, also in internationale Standardaktien, die über eine stabile Marktposition, starke Marken, eine solide Substanz, langfristige Projekte und eine hohe Ertragskraft verfügen. Solche Blue Chips sind nicht so volatil wie Small oder Mid Caps, und in der Erfahrung hat sich erwiesen, dass die großen Aktien auch als gewisser Inflationsschutz durchaus nicht zu unterschätzen sind.

ExpertsTalk / www.RobertBeer.com

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