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14. Juni 2024

Energiewende: Metalle profitieren

An der Wende, weg von fossilen Brennstoffen hin zu „sauberen“ Technologien sind viele Metalle beteiligt. Zudem nimmt der globale Bedarf an Rohstoffen ständig zu, besonders Cloud-Computing und Blockchain sind sehr energieintensiv. 

Karl Freidl, Leiter Private Banking Graz Steiermärkische Sparkasse (ab 1. Feb. 2023)
Karl Freidl, Leiter Private Banking Graz Steiermärkische Sparkasse, (c)Margit Kundigraber

Die Nachfrage nach zukunftsträchtigen Metallen steigt somit stetig an, schreiben die Experten des Steiermärkische Sparkasse Private Banking – Karl Freidl und Alexander Eberan. Hier Auszüge aus ihrem Kommentar.

Kupfer und Nickel

„Auch Kupfer steht im Mittelpunkt der Energiewende. Elektrifizierung ist nur mit Kupfer möglich. Nach Einschätzung von Expert:innen ist die jährliche Kupfernachfrage im Begriff, sich vom Jahr 2020 bis zum Jahr 2025 mindestens zu verdreifachen. Der Grund sind fast ausschließlich neue Elektrofahrzeuge, Ladeinfrastrukturen, erneuerbare Energien und Energiespeichersysteme. Ein Elektroauto enthält rund 53 kg Kupfer, ein Auto mit Verbrennungsmotor nur rund 22 kg.

Alexander Eberan, Leiter Private Banking Wien Steiermärkische Sparkasse
Alexander Eberan, Leiter Private Banking Wien Steiermärkische Sparkasse

Aktuell entfallen mehr als zwei Drittel der Nickelnachfrage auf die Produktion von Edelstahl, während der Bedarf für Batterien weniger als 10 Prozent ausmacht. Zwar eignen sich nicht alle Nickelsorten für Batterien, doch dürften diese zumindest in den kommenden 20 Jahren der Hauptgrund des Nachfragewachstums sein.“

Hoch leitungsfähiges Aluminium

„Aluminium ist ein integraler Bestandteil der Energiewende. Von Wind- und Solarenergie bis zu grünem Wasserstoff, von Hochspannungskabeln bis hin zu Batterien wird der wertvolle Rohstoff benötigt. Bei Übertragungs- und Hochspannungskabeln bietet Aluminium im Vergleich zu Kupfer ein besseres Verhältnis zwischen Leitfähigkeit und Gewicht. Bei der Herstellung von grünem Wasserstoff wird Aluminium als Grundplatten-Metall verwendet. Das Potenzial von Aluminium zeigt sich auch anhand von Wärmepumpen, deren Wärmetauscher in der Regel aus Aluminium hergestellt werden.“

Platin – ein seltener Schatz

„Platin zählt zu einem der seltensten Edelmetalle der Welt und ist mit seinen einzigartigen katalytischen Eigenschaften enorm wertvoll für die Energiewende. Der Löwenanteil der Platinnachfrage kommt aus der Automobilbranche. Platin trägt maßgeblich zur Verringerung der Emissionen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor bei. Um die immer strengeren Emissionsnormen zu erfüllen, ist ein höherer Anteil des Metalls erforderlich. Im Zuge der Energiewende kommt Platin als Katalysator in Elektrolyseuren, die Wasserstoff aus Wasser herstellen, sowie in Brennstoffzellen, die Wasserstoff als Brennstoffquelle für neue Anwendungen wie Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge nutzen, zum Einsatz. Laut „World Platinum Investment Council“ wird die Platinnachfrage von Elektrolyseuren und Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen bis 2030 voraussichtlich einen bedeutenden Anteil der Gesamtnachfrage nach dem Metall ausmachen und bis 2040 möglicherweise das größte Segment darstellen.“

Strategie: Langfristig und diversifizieren

„Jedes Metall wird von speziellen Nachfrage- und Angebotsfaktoren beeinflusst, die teils von stark zyklischen Entwicklungen geprägt sind. Die Preise können stark schwanken und voneinander abweichen. Einzelinvestments sind daher mit hohen Risiken behaftet. Investiert man hingegen als Privatanleger:in langfristig über einen breit und global gestreuten Rohstoffkorb, kann man in unterschiedlichen Marktphasen von diversen Assetklassen wie Aktien oder Anleihen profitieren.“

Steiermärkische Sparkasse/HK

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