Deutschland: tiefste Rezession der Nachkriegs-Geschichte
Jetzt ist es amtlich: Deutschland stürzte im zweiten Quartal in die tiefste Rezession der Nachkriegsgeschichte: Das Bruttoinlandsprodukt sank um 10,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Das lässt auch den bisherigen Rekord aus der Finanzkrise von minus 4,7 Prozent im ersten Quartal 2009 verblassen.
Kommentar von: Martin Moryson, Chefvolkswirt Europa bei DWS
Auch wenn noch keine Details veröffentlicht wurden, so schrumpfte die Wertschöpfung offenbar in allen Sektoren der Wirtschaft; abgesehen vom Staat, der seine Aktivitäten während der Krise ausweitete, um die restliche Wirtschaft vor dem Totalzusammenbruch zu bewahren. Alles in allem scheint das ganz gut geklappt zu haben, denn alle Indikatoren deuten darauf hin, dass bereits im laufenden dritten Quartal die Wirtschaft wieder deutlich anziehen sollte. Damit wäre das nicht nur Deutschlands tiefste, sondern auch schnellste Rezession. Gleichwohl, die Tiefe des Einbruchs zeigt auch, dass vor Deutschland noch ein sehr weiter Weg liegt, bis alles wieder beim Alten ist. Wir gehen unverändert davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr um rund 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr schrumpfen wird.
DWS/sj