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10. Mai 2021

Börsen: Zu hoch bewertet?

Viel wird derzeit über die hohen Bewertungen an den Börsen gesprochen. Wie außergewöhnlich das Kursniveau in vielen Regionen der Welt wirklich ist und dass einige Indizes aus der Reihe fallen, zeigt eine aktuelle Auswertung von Principal Global Investors (PGI).

Todd Jablonski, Anlagechef globale Asset Allocation bei Principal Global Investors

Die Analyse stützt sich auf einen von PGI entwickelten Indikator, der neben dem Kurs-Gewinn-Verhältnis auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis und die Dividendenrendite einbezieht. Die Zeitreihe reicht zurück bis zum Jahr 2003.

Die Untersuchung zeigt auf, in wieviel Prozent der früheren Quartale die Märkte günstiger bewertet waren. Erreicht der Wert 100 Prozent, ist die Bewertung des jeweiligen Marktes also zum heutigen Zeitpunkt rekordhoch.

Viele Rekorde

In der Auswertung gilt dies derzeit für den MSCI All Country World, den MSCI EAFE, den MSCI Europe und den MSCI USA. Auf annähernd 100 Prozent kommen die Indizes für die Schwellenländer, China, Deutschland und Indien. Demgegenüber haben die Experten eine Reihe von Märkten identifiziert, die in der Vergangenheit ‚nur‘ in rund drei Viertel aller Fälle günstiger waren. Dazu zählen Brasilien, Russland und Großbritannien.

Luft nach oben

„Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob man angesichts der hohen Bewertungen kaum noch attraktive Anlagechancen finden könnte. Doch die weltweite Erholung der Unternehmensgewinne liefert Anhaltspunkte dafür, dass es bei Aktien immer noch Luft nach oben gibt“, sagt Todd Jablonski, der bei PGI als Anlagechef die globale Asset Allocation verantwortet. Er rechnet dieses Jahr mit einem Gewinnwachstum von 28 Prozent im S&P 500 und erwartet auch in den Schwellenländern eine positive Entwicklung. Skeptisch ist er derweil für Europa: „Europa wird wohl keine vollständige Erholung sehen.“

Gezieltes Vorgehen

Mit Blick auf die Schwellenländer rät Jablonski dazu, besonders genau hinzusehen. Insgesamt werden die Emerging Markets dem Experten zufolge von der globalen Erholung profitieren. Allerdings gebe es auf kurze Sicht auch einigen Gegenwind. Er zählt die neuerlichen Corona-Infektionswellen in Indien und Brasilien ebenso auf wie Inflationssorgen in Ländern wie der Türkei, Brasilien und Russland. Anlegern gibt er den Rat: „Es ist nicht die Zeit für eine breite, strategische Allokation in Schwellenländer, sondern für ein gezieltes und selektives Vorgehen.“

Principal Global Investors/HK

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