Allgemein könnten sich die Börsen 2024 volatil zeigen. Der Nikkei-Leitindex ist aber im bisherigen Jahresverlauf bereits um fast sechs Prozent gestiegen und hat die Marke von 35.000 Punkten überschritten. Ein Wert, der seit dem ersten Quartal 1990 nicht mehr erreicht wurde.

Geir Lode, Aktienexperte bei Federated Hermes, analysiert: „Das Allzeithoch wurde am letzten Handelstag des Jahres 1989 erreicht, als der Nikkei bei 38.915 Punkten schloss. Ausländische Anleger investieren in den Markt, auch wenn die Analysten ein bescheidenes Wirtschaftswachstum vorhersagen.“

Nikkei: Positives überwiegt

Lode meint weiter: „Das langsame Wachstum wird durch Regierungsstatistiken bestätigt, die für die nächsten Quartale ein begrenztes Wirtschaftswachstum aufgrund der nachlassenden Inlandsnachfrage und der nachlassenden Exporte wegen des sich verlangsamenden globalen Wirtschaftswachstums vorhersagen. Es wird erwartet, dass die Bevölkerung Japans bis zum Jahr 2100 jährlich um 0,5 Millionen abnimmt, was das Wachstum der Inlandsnachfrage einschränkt. Frühindikatoren sagen jedoch voraus, dass sich Japans langer Kampf gegen die Negativzinsen im April wenden könnte, was ein günstiges Umfeld für eine Erholung der japanischen Unternehmen schafft. Eine Mischung aus positiver Anlegerstimmung gegenüber Japan, einer Verschiebung hin zu positiven Zinsen und attraktiven Bewertungen macht japanische Aktien attraktiv.“ 

USA und Europa

In Europa und Nordamerika wird wiederum die Ertragssaison den Anlegern Einblick in die Fundamentaldaten der Unternehmen und die Auswirkungen höherer Zinsen auf die Unternehmensgewinne geben. Lode: „Wir glauben, dass die Anleger die Auswirkungen höherer Zinssätze auf die Gewinne unterschätzen und dass die Inflationsdaten auf ein höheres Zinsniveau hindeuten, als die Anleger längerfristig erwarten.

Philip Orlando, Chief Equity Market Strategist bei Federated Hermes, ergänzt: „Der S&P 500 verzeichnete innerhalb von neun Wochen bis zum Jahresende 2023 einen kräftigen Anstieg von 16,8 Prozent und damit die längste Gewinnserie seit 2004. Dieser Anstieg kam unserem Jahresendziel von 4.800 nahe (ein Intraday-Hoch von 4.793 zum 28. Dezember 2023). Der Start ins neue Jahr war jedoch schwierig, da sowohl die Weihnachtsrally (-0,88 Prozent) als auch die Early January-Barometer-Indikatoren (-0,13 Prozent) negative Werte anzeigten. Dies stützt unsere Prognose für ein möglicherweise unruhiges und volatiles Jahr 2024, das jedoch mit einem Plus von acht bis neun Prozent bei 5.200 Punkten endet, verglichen mit dem sehr starken Kursanstieg von 24,2 Prozent für das Gesamtjahr 2023.“

Banken: Guter Start

Filippo Maria Alloatti, Head of Financials bei Federated Hermes, wirft noch einen Blick auf die Q4-Ergebnisse der Banken: „Das geschätzte Nettozinsergebnis (NII) entsprach weitgehend den Markterwartungen, und die Handelserträge der Fixed Income Clearing Corporation, zum Beispiel von der Bank of America und Citigroup, waren schwächer als erwartet. Dies wird als überraschend angesehen, da wir immer noch eine hohe Volatilität erleben. 

Die sechs großen US-Banken waren in dieser Woche auf dem Primärmarkt für Anleihen sehr aktiv: JP Morgan, Wells Fargo und Morgan Stanley haben Multitranchen-Geschäfte im Gesamtwert von 23,25 Milliarden US-Dollar abgeschlossen. Dies ist ein guter Start, wenn man bedenkt, dass die Big Six im Jahr 2023 insgesamt nur 115 Milliarden US-Dollar auflegten. Wir warten nun darauf, dass die Baseler End Game-Regeln in Kraft treten, und es wird erwartet, dass das Emissionsvolumen in diesem Jahr zwischen 150 und 180 Milliarden US-Dollar liegt. In Anbetracht der aktuellen Cross Currency Basis zwischen EUR und US-Dollar besteht ein Potenzial für die Emission von Euro-Anleihen, doch war dies im vergangenen Jahr eine Seltenheit.“

Federated Hermes Limited/HK