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26. Juli 2024

Börsen: Grund für Nervosität?

Nach einem sehr guten ersten Halbjahr 2024 nimmt die Nervosität an den Aktienbörsen langsam zu. Das wirtschaftliche Umfeld bleibt zwar – insbesondere in den USA – gut, doch einige Faktoren könnten in den nächsten Monaten für Unsicherheit sorgen.

Alexander Eberan, Leiter Private Banking Wien Steiermärkische Sparkasse
Alexander Eberan, Leiter Private Banking Wien Steiermärkische Sparkasse

Alexander Eberan und Karl Freidl von der Steiermärkischen Sparkasse kommentieren: „Der US-amerikanische Aktienmarkt profitierte in den letzten Monaten von einer robusten Konjunktur, einer rückläufigen Inflation und der Aussicht auf sinkende Leitzinsen. Der US-Index S&P erreichte seit Jahresbeginn insgesamt 37-mal ein Allzeithoch. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass hinter dem starken Anstieg eine sehr ungleiche Entwicklung bei den Einzelwerten steht.“

Karl Freidl, Leiter Private Banking Graz Steiermärkische Sparkasse (ab 1. Feb. 2023)
Karl Freidl, Leiter Private Banking Graz Steiermärkische Sparkasse, (c)Margit Kundigraber

Für die US-Unternehmen werden jedenfalls auf Sicht der nächsten Jahre zweistellige Gewinnwachstumsraten prognostiziert. Und auch europäische Unternehmen sollten mittelfristig deutlich steigende Gewinne verzeichnen können. Das erfreuliche Umfeld ist einem stabilen Arbeitsmarkt und den rückläufigen Inflationsraten zu verdanken. Die Aussicht auf weitere Zinssenkungen fällt ebenfalls positiv ins Gewicht.

Wolken am Börsenhimmel?

Die Experten: „Es gibt aber auch ein paar Anzeichen, dass sich der Börsenhimmel im zweiten Halbjahr eintrüben könnte. Am Horizont zeichnen sich Unsicherheiten ab, seien es geopolitische Konflikte wie der Streit um Handelszölle mit China, die Kriege in Gaza und der Ukraine sowie die polarisierende Politik in Europa oder die anstehenden Wahlen in den USA. All das könnte in den kommenden Monaten stärkere Schwankungen an den Märkten verursachen. Doch gemäß dem Motto „politische Börsen haben kurze Beine“ sollten diese nur von kurzer Dauer sein.

Langfristig zählen für Investor:innen die Unternehmensgewinne und der Ausblick über die weitere Entwicklung der Unternehmen. Aufgrund der stark gestiegenen Aktienkurse könnte es in den nächsten Monaten zudem zu einer Phase von Gewinnmitnahmen kommen. Sprich: Anleger werden ihre Kursgewinne realisieren wollen, indem sie ihre Aktien verkaufen. Dadurch werden Kursanstiege in der Regel gebremst oder gar gestoppt. Eine solch leichte Korrektur käme nicht unerwartet. Sie würde Investoren, welche noch nicht investiert sind, gute Einstiegsmöglichkeiten bieten.“

Anleihen als gute Alternative

„Allerdings sind Aktien längst nicht mehr alternativlos. Auch Anleihen haben mittlerweile an Attraktivität gewonnen. Zwar haben die hartnäckige Inflation und die immer weiter nach hinten geschobenen Leitzinssenkungen größere Kursanstiege bei Anleihen begrenzt. Dafür entschädigt das insgesamt höhere Zinsniveau Anleihekäufer mit soliden, laufenden Erträgen. Unter dem Strich besteht also die Aussicht auf ein gutes zweites Halbjahr, sowohl für Aktien als auch für Anleihen. Das Umfeld bleibt bei aller gebotenen Vorsicht gut.“

Steiermärkischen Sparkasse/HK

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