Aktien: Schmerzhafte Verluste
Im Sommer hat sich nach zuvor sehr guter Performance das Blatt gewendet: Der US-Aktienmarkt ist in eine Korrekturphase eingetreten. Der breite Index verlor in Folge rund die Hälfte der heuer aufgelaufenen Gewinne und die durchschnittliche Aktie lag per Ende Oktober sogar im Minus.
In dieser Phase hielt die Phrase „Higher for longer“ in der Marktdiskussion Einzug. Gemeint ist die Erwartung, dass die Zinsen für längere Zeit hoch bleiben werden. Dies wurde nicht nur diskutiert, sondern auch gepreist. Der nächste Zinssenkungszyklus soll demnach bereits bei einem Leitzins von 4 % enden, was im historischen Kontext äußerst ungewöhnlich wäre.
Aktien untergewichtet
Karin Kunrath, Chief Investment Officer der Raiffeisen KAG, kommentiert: „Für die Wirtschaftsaussichten und damit auch für den Aktienmarkt bedeutet das natürlich nichts Gutes, daher die Kursverluste. Umso erleichterter waren die Anleger nach den jüngsten Notenbanktreffen, aus denen zu schließen ist, dass viele Währungshüter auf weitere Zinsanhebungen verzichten werden. Der Erleichterung könnte jedoch bald Ernüchterung folgen, nämlich dann, wenn die Zinsanhebungen der letzten Monate ihre volle Wirkung auf die Konjunktur entfalten und auch wieder enttäuschende Wirtschaftsdaten veröffentlicht werden.
Aufgrund dessen wird die Untergewichtung in Aktien beibehalten. Für Anleihen ist das Ende der Fahnenstange für Zinsanhebungen hingegen positiv zu interpretieren. Die Gewichtung in Euro-Staatsanleihen wird daher angehoben und damit das Zinsrisiko in den Mischfonds erhöht.“
Schwache Developed Markets
„Die internationalen Aktienmärkte präsentierten sich in den letzten Wochen deutlich schwächer. Während die Aktienmärkte im heurigen Jahr von den steigenden Zinsen lange Zeit relativ unbeeindruckt waren, hat sich dieses Bild zuletzt etwas gedreht. Auch wenn die Märkte kurzfristig etwas überverkauft erscheinen, erwarten wir, dass das restriktivere Zinsumfeld in den nächsten Monaten auf den Aktienmärkten lasten wird. Wir bleiben bei Aktien moderat vorsichtig.“
Unsicherheit in China
„Da der Immobiliensektor mittlerweile die Entwicklung in China derart stark belastet, hat man sich dazu durchgerungen, Stimulusmaßnahmen zu ergreifen. Dies soll einen weiteren Absturz der Volkswirtschaft verhindern, ist aber ein gefährlicher Balanceakt, da die chinesische Wirtschaft stark unter der sehr hohen Verschuldung leidet. Generell ist zu befürchten, dass die prekärer werdende Liquiditätssituation, ausgelöst durch globale Notenbanken, auch die US-Dollar-Finanzierung in Emerging Markets deutlich erschweren wird. Darauf muss man in den nächsten Wochen ein achtsames Auge werfen.“
Raiffeisen KAG/HK
Disclaimer: Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung von Investments zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Aktien können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls auch weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.geld-magazin.at repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Inhalte von www.geld-magazin.at wurden sorgfältig erstellt, unbeabsichtigt fehlerhafte Darstellungen können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Die 4profit Verlag GmbH lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.