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3. August 2021

Ohne Bargeld in die Zukunft

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Mag. Harald Kolerus GELD-Magazin / Redakteur

Es ist einfach und bequem: Bezahlen mit Kredit-, Bankomatkarte und Co. Dieser durch Corona stark befeuerte Trend ruft aber auch heftige Kritik hervor. Wird gar das Bargeld und somit unsere Anonymität abgeschafft?

Eines steht fest: Zahlungen ohne Münzen und Scheine werden immer beliebter. Laut einer Analyse von PwC und Strategy& soll das weltweite bargeldlose Zahlungsvolumen von 2020 bis 2025 um mehr als 80 Prozent steigen, von etwa einer Billion Transaktionen auf knapp 1,9 Billionen. Bis 2030 wird sogar annähernd eine Verdreifachung prognostiziert.

Der Corona-Katalysator

Diese Trends machen auch vor Österreich nicht halt: Eine E-Commerce-Studie im Auftrag von Mastercard Austria untersucht das Zahlungs- und Kaufverhalten der Österreicher beim Online-Shopping. 85 Prozent der Befragten geben an, zumindest einmal im Monat online auf Einkaufstour zu gehen – bei den meisten
sind es zwei bis drei Online-Käufe pro Monat, 42 Prozent shoppen wöchentlich oder öfter im Netz. Corona hat diesen Trend verstärkt: 71 Prozent geben an, seither vermehrt online einzukaufen. Laut Studie sind die in Österreich meistvorkommenden Zahlungsarten im E-Commerce der Kauf auf Rechnung, Kreditkartenzahlung und Lastschrift- sowie Bankeinzugsverfahren, gefolgt von Klarna Sofort-Überweisung, Vorkasse und Paypal übers Bankkonto.

Auslaufmodell?

„Cashless“ ist also auf dem Vormarsch, ins Bild passt dabei Folgendes: Die EU überlegt, eine Obergrenze für Bargeldzahlungen von 10.000 Euro einzuführen. Auch hohe Banknoten sollen aus dem Verkehr gezogen werden. Das hat einige Befürchtungen wach werden lassen: Soll Bargeld vielleicht schrittweise gänzlich abgeschafft werden?

Eine Frage der Sicherheit

Bernd Lausecker, Finanzexperte, Verein für Konsumenteninformation

Auch der Verein für Konsumenteninformation (VKI) betrachtet die Entwicklung aufmerksam. VKI-Experte Bernd Lausecker: „Was NFC (Near Field Communication, die für kontaktloses Bezahlen verwendet werden kann) betrifft, haben wir teilweise gewisse Sicherheitsbedenken. Es wurden im Ausland Tests durchgeführt, bei denen Signale abgefangen und ausgelesen werden konnten. Die Haftungsfrage, sollte es zu Betrügereien bei NFC kommen, ist dabei noch nicht endgültig juristisch geklärt.“

Aber zumindest was das gewohnte Zahlen mit Kreditkarte betrifft, gibt Christian Rau, Country Manager bei Mastercard Austria, Entwarnung: „Wir haben ein robustes und strenges Datenschutz-System eingerichtet, das auf vertrauenswürdige und bewährte Sicherheitsstandards setzt. Beim Online-Bezahlen bietet die Zwei-Faktor-Authentifizierung im Sinne der PSD2 (Zahlungsdiensterichtlinie der EU, Anm.) sehr hohen Schutz. Sollte wider Erwarten doch etwas schiefgehen, sind Konsumenten dank des privaten Haftungsausschlusses bzw. der sogenannten Zero-Liability-Regelung geschützt, da sie eine Transaktion rückabwickeln können.“

Fazit: Sparstrumpf nicht abschaffen

Es gilt, die Situation weiter zu beobachten, denn eine Abschaffung von Cash wünschen sich die wenigsten. Immerhin knapp 87 Prozent der EU-Bürger meinen, dass Barzahlen „eine essenzielle persönliche Freiheit“ ist. Und wie der Verein Digitalcourage richtig festhält: Das Bargeld im Sparstrumpf ist anonym und vor Negativzinsen sicher.

Fotocredit: beigestellt, Aleksei/stock.adobe.com

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Mag. Harald Kolerus GELD-Magazin / Redakteur

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