Deutschland: Wirtschaft schrumpft
Kommenden Mittwoch stehen diesseits wie jenseits des Atlantiks Schätzungen der Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2025 auf der Agenda. Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck, geht von einem Schrumpfen der deutschen Wirtschaft aus.
„Die durch die Trump-Administration verursachte Unsicherheit hat im Startquartal 2025 beim Bruttoinlandsprodukt sicher erste Spuren hinterlassen“, sagt Greil. Er rechnet dabei gerade in den USA mit einer gesunkenen Wachstumsdynamik, aber auch für Deutschland bleibt er vorsichtiger als der Marktkonsens: „Es wird immer wahrscheinlicher, dass die deutsche Wirtschaft dieses Jahr zum dritten Mal infolge leicht schrumpft.“
Wachstum ab 2026
Greil weiter: „Sollte gerade der Zollkonflikt mit den USA nicht eskalieren, wovon ich nicht ausgehe, dürfte die deutsche Wirtschaft ab 2026 wieder wachsen – dank dann wohl erster spürbarer Effekte des jüngsten Fiskalpakets wahrscheinlich um ein bis zwei Prozent mit steigender Tendenz in Richtung 2027.“ Weitere wichtige Konjunkturdaten sind nächste Woche für Deutschland vor allem das wohl gesunkene GfK-Verbrauchervertrauen für Mai sowie die schon dank der Ölpreise voraussichtlich etwas weiter gefallenen vorläufigen Inflationszahlen für April. In der Eurozone folgt dem Wirtschaftsvertrauen für April der Arbeitsmarktbericht für März.
Ebenfalls eine Reihe sehr wichtige Daten stehen in Amerika an: Am Dienstag kommt das in den USA wohl weiter rückläufige Verbrauchervertrauen für April und am Mittwoch rücken die privaten Einkommen sowie Konsumausgaben zusammen mit neuen Kerninflationsdaten für März ins Rampenlicht. Am Donnerstag folgt der richtungsweisende „ISM“-Einkaufsmanagerbericht für das verarbeitende US-Gewerbe, bevor am Freitag die Auftragseingänge der Industrie sowie insbesondere der Arbeitsmarktbericht für April die Woche abschließen.
Merck Finck/HK