23. April 2025

Intel: Heikles Terrain

Die Intel-Aktie war seit Jahresbeginn nicht immun gegen Kursrückgänge, ist jedoch nur halb so stark gefallen wie der breite Markt. Während Intel 6 Prozent verlor, gab der S&P 500 um 12,3 Prozent nach. In dieser Woche wird im Vorfeld der Quartalszahlen eine mittelfristige Unterstützung getestet.

eToro-Marktanalyst Maximilian Wienke

Maximilian Wienke, Marktanalyst bei eToro, beleuchtet die Situation bei Intel: „Die Ergebnisse werden am Donnerstag nachbörslich veröffentlicht. Das August-Tief bei 18,81 US-Dollar verhindert bereits seit dem Sommer 2024 ein weiteres Abrutschen. Die technische Lage ist äußerst kritisch, die allgemeine Marktstimmung höchst angespannt – eine gefährliche Kombination. Schon kleinere Enttäuschungen könnten rasch Panikverkäufe auslösen.“

Ausblick entscheidet

Der Experte mein weiters: „Der Ausblick dürfte wichtiger sein als die reinen Quartalszahlen. Anleger erwarten strategische Antworten auf Trumps Zollpolitik. In einem Umfeld, in dem Zölle zur neuen Normalität werden könnten, hätte Intel als US-Unternehmen einen Standortvorteil. Trump will die heimische Produktion stärken. Intel verfügt bereits über umfangreiche Fertigungskapazitäten in den USA. Intel könnte von Subventionen und Steuervergünstigungen im Rahmen von „America First“-Initiativen profitieren. Trump hat zudem ein neues Amt zur Verwaltung des CHIPS Act eingerichtet, um Investitionen zu beschleunigen. Zölle auf ausländische Chips, etwa aus China, könnten Intel im US-Markt preislich begünstigen. Zudem könnte das Unternehmen als bevorzugter Zulieferer in sicherheitsrelevanten Bereichen wie Verteidigung und Infrastruktur profitieren.“

Risken bedenken

Wienke abschließend: „Ganz ohne Risiken ist dieses Szenario nicht. Gegenzölle auf US-Produkte könnten Intels Auslandsgeschäft empfindlich treffen. Insbesondere in China, einem der wichtigsten Absatzmärkte. Bisher gibt es keine Entspannung im Handelsstreit, die Lage eskaliert weiter. Die Lieferketten bleiben global, Zölle verteuern auch wichtige Komponenten. Zudem steigt der Wettbewerbsdruck durch mögliche Subventionen für andere US-Hersteller. Die Aktie notiert aktuell 73 Prozent unter ihrem Rekordhoch. Ein klares Signal, dass die Krise bei Intel nicht neu, sondern strukturell bedingt ist. Intel muss nun das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen und zeigen, dass es den Weg zur alten Stärke zurückfinden kann.“

eToro/HK

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