Argumente für Gold und Silber
Der Goldkurs hat in den letzten Monaten einen Höchststand nach dem anderen erreicht. Werden andere Edel- und Industriemetalle folgen? Ja, sagt der Marktexperte Cornel Bruhin, Portfoliomanager bei MainFirst. Insbesondere Silber biete Potenzial.
„Die Welt befindet sich inmitten der vierten signifikanten Goldrallye in den vergangenen 100 Jahren. Jede bisherige Goldhausse hat einen Preisanstieg im gesamten Rohstoffuniversum nach sich gezogen, während der generelle Aktienmarkt im Zeitraum des Goldpreisanstiegs 50 Prozent oder mehr verloren hat.“
Goldrallye geht weiter
„Historisch betrachtet hat eine Goldrallye im Durchschnitt acht Jahre gedauert. Definieren wir den Start des aktuellen Goldbooms rekapitulierend im März 2020, bedeutet das, dass sich die Marktrallye noch in der Frühphase befindet. Ein Indiz dafür ist, dass verschiedene Rohstoffe noch nicht stark partizipiert haben. Anhand der Geschichte ist zu erwarten, dass sich das noch ändert. Aktuell hat der Silberpreis noch nicht einmal das Niveau von 1980 erreicht.
Es ist wichtig zu wissen, dass bei jeder Goldhausse das Verhältnis von Gold zu Silber beim Höchststand zwischen 15 und 45 lag. Teilt man den Goldpreis durch den Silberpreis, handelt der Markt derzeit bei 89. Dieses Verhältnis zeigt, dass wir uns nicht einmal annähernd in der Nähe eines Höchstpunktes befinden können. Historisch ist Silber ein Spätzünder und steigt zum Ende des Zyklus stärker als Gold.“
Silber wird knapper
„Zwar enthält die Erdkruste achtmal mehr Silber als Gold, dennoch reicht die Silberproduktion nicht aus, um den Bedarf von Industrie und Anlegern zu decken. Rund ein Viertel des Silbers wird aktuell in Solarpaneele verbaut. Die Nachfrage steigt, denn Silber kommt in immer mehr Produktionen zum Einsatz: So hat Samsung im vergangenen Jahr eine neue Batterie auf Silberbasis vorgestellt.
Russland hat Silber, Palladium und Platin zu seinen Reservetools hinzugefügt. Indien und China steigern die Importe. In Shanghai ist eine Rohstoffbörse entstanden, vergleichbar zur New York Commodities Exchange (COMEX) oder der Londoner Metal Exchange (LME). Dort handelt der Silberpreis permanent mit einer Prämie von drei bis fünf Prozent über den anderen Börsen. Das führt dazu, dass vermehrt Silber nach China gelangt, während sich im Westen der Markt verengt. An der Comex und der LME haben die Lagerbestände kritische Tiefpunkte erreicht. Die Marktteilnehmer verlangen vermehrt nach physischer Lieferung. Das könnte mittelfristig einen Short Squeeze auslösen.“
Institutionelle Investments pushen Silber
„Institutionelle Anleger sind noch nicht stark in Silber investiert. Das größte Silberanlagetool, der iShares Silver Trust, hat seit Jahresbeginn Abflüsse zu verzeichnen, während der Silberpreis in diesem Zeitraum von 29 auf knapp 33 US-Dollar angestiegen ist. Genau hier verläuft eine charttechnisch wichtige Linie. Sollte diese durchbrochen werden, könnte sich die Anstiegsgeschwindigkeit des Silberpreises beschleunigen. Da der Markt für Silber im Vergleich zu Gold relativ klein ist, können bereits geringe Nachfragesteigerung zu starken Kursausschlägen zu führen.“
MainFirst/HK
Disclaimer: Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung von Investments zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Aktien können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls auch weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.geld-magazin.at repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Inhalte von www.geld-magazin.at wurden sorgfältig erstellt, unbeabsichtigt fehlerhafte Darstellungen können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Die 4profit Verlag GmbH lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.