22. April 2025

Energiewende: Die nächste Generation

Um das Netto-Null-Ziel der EU bis 2050 zu erreichen, müssen Technologien geschaffen und eingeführt werden, die auf die Entwicklung von Energielösungen der nächsten Generation abzielen. Daraus ergeben sich Anlagechancen, so Karin Kaiser von Schroders.

Karin Kaiser, Head of Private Markets Europe, Schroders Greencoat

Batteriespeichersysteme bieten mehr als nur die kurzfristige Speicherung von Strom aus erneuerbaren Energien – sie können auch als kritische Komponenten für Netzstabilität und -ausgleich dienen, und damit dabei helfen, das Stromnetz zu stabilisieren. Bei Co-Location-Projekten werden Batterien in Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien wie Wind- oder Solarparks integriert. Diese Projekte ermöglichen die Speicherung von überschüssigem Strom in Zeiten geringer Nachfrage oder hoher Produktion. Wenn die Nachfrage steigt oder die Produktion sinkt, kann der gespeicherte Strom wieder in das Netz eingespeist werden. Das trägt zur Stabilisierung des Netzbetriebs und zur Maximierung des Ertragspotenzials bei.“

Energiespeicher und Effizienz

„Standalone-Speicherprojekte hingegen sind eigenständige Anlagen, die Netzdienstleistungen erbringen und an den Energiegroßhandelsmärkten teilnehmen. Diese Projekte machen sich die Volatilität der Strompreise zunutze, indem sie Strom kaufen, wenn die Preise niedrig sind, und ihn bei hohen wieder an das Netz verkaufen. Standalone-Speicherprojekte können auch die Integration intermittierender erneuerbarer Energien unterstützen, indem sie Strom in Zeiten niedriger Produktion liefern.

Investitionen in die Energieeffizienz sind darauf ausgerichtet, den Energieverbrauch zu optimieren und damit die Emissionen auf der Nachfrageseite zu verringern. Eine Chance innerhalb dieses Investitionsspektrums stellt der Einsatz intelligenter Verbrauchszähler dar, die die Überwachung des Energieverbrauchs in Echtzeit ermöglichen und detaillierte Informationen über das Energieverbrauchsverhalten liefern. Investitionsmöglichkeiten bestehen in der Herstellung und Anwendung intelligenter Messtechnologien sowie in der Datenanalyse und in Softwareplattformen, die das Energiemanagement unterstützen. Effiziente Gebäudelösungen wie Isolierung, energieeffiziente Beleuchtung und intelligente Gebäudemanagementsysteme eröffnen ebenso Investitionspotenzial.“

Saubere Kraftstoffe

„Investitionen in grünen Wasserstoff sind besonders vielversprechend, weil dieser für eine Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden kann, beispielsweise als Treibstoff für Schiffe oder Flugzeuge, zur Bereitstellung von Hochtemperaturwärme für industrielle Prozesse, zur Herstellung von Chemikalien und zum Ausgleich der intermittierenden Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Finanzielle Erträge werden sich aus dem Verkauf von Wasserstoff an die Endmärkte ergeben, wobei die Risiken im Zusammenhang mit der Verfügbarkeit der Technologien zur Deckung der Nachfrage in der Regel durch staatliche Subventionen und langfristige Verträge ausgeglichen werden.“

Portfolio diversifizieren

„Bei Investitionen in die Energiewende ist eine Diversifizierung über Technologien und Teilsektoren ratsam, um idiosynkratische Risiken einzelner Teilsektoren zu minimieren. Neben Wind- und Solaranlagen sollte folglich eine breitere Palette angrenzender Technologien berücksichtigt werden, die wertvolles Aufwärtspotenzial liefern können. Gleichzeitig ist zu beachten, dass viele Greenfield-Projekte sowohl mit Chancen als auch mit Risiken einhergehen, die es gegeneinander abzuwägen gilt. Die Expertise eines Anlageverwalters wird daher umso wichtiger.“

Die gesamte Analyse erhalten Sie unter diesem Link.

Schroder/HK

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