Deutschland: Reformen gefordert
Die Bundestagswahl könnte Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung bringen, sofern die Schuldenbremse reformiert wird. Wegen Deutschlands wirtschaftlicher Schwächen dürfte die EZB ihre lockere Geldpolitik jedoch fortsetzen.
Dieser Meinung ist John Taylor, Director of Global Multisector bei AllianceBernstein. Er meint weiters: „Die Wahlen in Deutschland könnten neue Hoffnung auf finanzielle Unterstützung für die Wirtschaft bringen, aber wir erwarten, dass die Realität eher enttäuschend sein wird.“
Auf der Bremse
„Insbesondere wenn eine Sperrminorität gebildet wird, um eine Änderung der Schuldenbremse zu verhindern. Europa muss sich auch mit der Finanzierung höherer Verteidigungsausgaben auseinandersetzen, die wahrscheinlich die Schuldenlast erhöhen würden, ohne die europäischen Wachstumsaussichten wirklich zu verbessern“, so Taylor.
Abschließend sagt der Investmentexperte: „Wir sind weiterhin der Meinung, dass die strukturellen Schwächen der deutschen Wirtschaft bis zum Jahresende wahrscheinlich eine unter dem neutralen Niveau liegende Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) erfordern werden. In Verbindung mit einer höheren Kreditaufnahme dürfte dies zu einer weiteren Versteilung der Zinsstrukturkurve zwischen 5- und 30-jährigen Laufzeiten führen, wobei die 5-Jahres-Renditen aufgrund der anhaltenden Lockerung der Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) wahrscheinlich sinken werden.“
AllianceBernstein/HK