7. Februar 2025

Börsen: Hält die Dynamik an?

Der Januar markierte einen positiven Jahresauftakt. Der weltweite Aktienindex MSCI World in Euro legte um 2,15% zu. Während sich die amerikanischen Börsen solide entwickelten, zeigten die europäischen Märkte eine deutlich stärkere Dynamik.

Das Strategie-Team von DJE analysiert: „Insgesamt bleiben wir vorerst konstruktiv für die Märkte. Die US-Wirtschaft zeigt sich robust, eine Rezession oder Finanzmarktkrise scheint derzeit nahezu ausgeschlossen. Allerdings bedeutet eine gut laufende Wirtschaft nicht zwangsläufig auch gut laufende Börsen. Ein Szenario wie Mitte der 90er Jahre – moderate US-Zinssenkungen bei Ausbleiben einer Rezession – bleibt realistisch.“

Verschärfung an den Börsen

„Allerdings könnten sich die Marktbedingungen ab dem Sommer verschärfen. Ein insgesamt höheres Zinsniveau in den USA spricht weiterhin für den Finanzsektor, den wir unverändert als positiv einstufen. Neben den positiven Aussichten für Banken und Finanzwerte sehen wir weiterhin Chancen im Bausektor und bei Infrastrukturprojekten, insbesondere in den USA. In Europa bleiben selektive Investitionen interessant, die wirtschaftliche Entwicklung wird aber weiterhin von strukturellen Problemen in Deutschland und Handelsrisiken durch mögliche neue US-Zölle geprägt.“ Die Experten sehen unter anderem folgende Chancen für Investments:

Viele Anlagemöglichkeiten

* Strukturelles Wachstum in den USA: Die USA bieten mittel- bis langfristig weiterhin bessere Anlagechancen als Europa, da das strukturelle Potenzialwachstum in den USA höher ist. Der globale und US-amerikanische Finanz- und Bankensektor ist gut ins neue Jahr gestartet und strukturell gut aufgestellt. Weniger Regulierung wirkt unterstützend und auch länger anhaltend hohe US-Zinsen könnten sich positiv auf die Zinserträge auswirken. Zudem erwarten wir für 2025 eine Belebung der M&A-Aktivitäten. Auch Investitionen in den Kryptomarkt dürften unter Trump Rückenwind erhalten.

* Bausektor: Die USA und Europa verfügen über volle Pipelines für Infrastrukturprojekte. Neue Aufträge für den Wiederaufbau der Ukraine könnten im Falle eines Waffenstillstands oder Friedens für zusätzliche Dynamik sorgen.

* Marktbreite in den USA: Die Gewinne der übrigen S&P-500-Unternehmen dürften 2025 und 2026 stärker steigen, nachdem in den vergangenen Jahren nur die großen Techkonzerne (MAG-7) herausragten. Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) steht weiterhin im Fokus.

* Europa: Firmen mit Kostensenkungspotenzialen und geringen Einschränkungen durch Zölle könnten bei steigenden Gewinnen Chancen bieten. 

Risiken beachten

* Hohe Bewertungen: Der US-Markt ist hoch bewertet, und viele positive Entwicklungen sind bereits eingepreist. Volatilität und Unsicherheit durch Maßnahmen oder Ankündigungen der Trump-Administration könnten die Märkte 2025 stärker prägen als im Vorjahr. Eine Reduzierung des US-Defizits, z.B. durch geplante Ausgabenkürzungen von bis zu 2.000 Mrd. USD, könnte die konjunkturelle Dynamik bremsen und sich negativ auf die Börsenentwicklung auswirken. Zur Geopolitik: Ein erneuter Handelskrieg ist nicht auszuschließen.

* Inflationsimpulse: Die geplanten Zollmaßnahmen der Trump-Administration könnten mit Verzögerung zu verstärkten Inflationsimpulsen führen. Dies würde zu höheren Zinsen am langen Ende führen und die Märkte belasten.

* Strukturelle Probleme in Europa: Deutschland kämpft mit hohen Energiekosten, hohen Löhnen, überbordender Bürokratie und mangelnder Flexibilität, was die Wettbewerbsfähigkeit vieler Industriekonzerne beeinträchtigt. Die deutsche Automobilindustrie könnte weiterhin durch Absatzprobleme in China belastet werden, mit negativen Folgen für die Zulieferindustrie.

* Energie und erneuerbare Energien: Die Trump-Administration plant einen massiven Ausbau der Energieproduktion in den USA. Europa dürfte vermehrt teures LNG aus den USA importieren. Energietitel und Versorger sind daher selektiv zu betrachten. Im Bereich der Windenergie könnte die massive und kostengünstige Konkurrenz aus China für zusätzlichen Druck sorgen.“ 

DJE/HK

Disclaimer: Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung von Investments zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Aktien können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls auch weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.geld-magazin.at repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Inhalte von www.geld-magazin.at wurden sorgfältig erstellt, unbeabsichtigt fehlerhafte Darstellungen können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Die 4profit Verlag GmbH lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.

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