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20. November 2024

2025: Aktien weiter im Trend

2024 ist wohl das zweite Jahr, in dem die Aktienmärkte ein Plus von mehr als 20 Prozent sehen werden. Vincenzo Vedda, Chief Investment Officer von DWS, erwartet, dass die Börsen auch 2025 weiter nach oben streben. Allerdings sei die Gefahr für negative Überraschungen gestiegen.

Vincenzo Vedda, Chief Investment Officer bei DWS

Sollten sich 2025 die Annahmen eines Soft Landings und einer deutlichen Steigerung der Unternehmensgewinne – speziell in den USA – als falsch erweisen, könne es negative Konsequenzen geben. Dennoch glaubt Vedda nicht an eine Blase an den Aktienmärkten. „Ich erwarte, dass es weiter aufwärts gehen wird.“ Generell sei in dem derzeit recht unsicheren Umfeld die Diversifikation bei der Kapitalanlage ein Schlüssel zum Erfolg.

Europa und die Welt

Die Renditeaussichten für globale Aktien dürften auch 2025 gut sein. Neun Prozent Rendite für den MSCI All Countries World Index erwartet Marcus Poppe, Co-Head europäische Aktien bei DWS. Auch für europäische Unternehmen könnte sich 2025 die Situation zum Positiven wenden. „Der langanhaltende globale Abwärtstrend in der Industrie könnte 2025 enden. Davon dürften dann insbesondere europäische Unternehmen profitieren, insbesondere auch Nebenwerte“, so Poppe. Allerdings sei in näherer Zukunft nicht zu erwarten, dass europäische Aktien besser abschnitten als US-Titel, trotz des rekordhohen Bewertungsabschlags von 45 Prozent. Dazu seien die Wachstumsaussichten für die USA zu gut. Zudem gelte: Globale Investoren investierten nur dann verstärkt in Europa, wenn sich ein zyklischer Aufschwung abzeichne. Risiken für die insgesamt positiven Aussichten lägen insbesondere in einem deutlichen Anstieg der US-Zinsen auf ein Niveau von fünf Prozent und in einer Zuspitzung des Handelskrieges und der geopolitischen Risiken.

USA: Starkes Gewinnwachstum

„Höhere Gewinne, aber auch höhere Risiken für negative Überraschungen“ – so schätzt David Bianco, Chief Investment Officer USA der DWS, die Aussichten für US-Aktien ein. Die Politik des designierten US-Präsidenten Donald Trump – insbesondere die angestrebten Maßnahmen zur Deregulierung und die Steuersenkungen – werde gut für die Entwicklung der Unternehmensgewinne sein. Das Gewinnwachstum für Unternehmen des S&P 500 dürfte 2025 bei zehn bis fünfzehn Prozent liegen. Technologieaktien dürften weiterhin zu den Kurstreibern gehören, aber auch Finanztitel, energieintensive Unternehmen und Versorger seien aussichtsreich. 

Voraussetzung dafür sei allerdings, dass die angekündigten Zölle nicht ausuferten und nur gezielt erhoben würden. „Per Saldo könnten sich die Effekte von Zöllen und Steuersenkungen in etwa ausgleichen“, so Bianco. Den S&P 500 sieht er auf Sicht von zwölf Monaten bei 6.500 Punkten. Die Bewertungen von US-Aktien dürften damit nach wie vor sehr hoch bleiben – ein erwartetes KGV von 21,5, sei aber angesichts der Gewinndynamik und einer lang anhaltenden Expansion der Wirtschaft zu rechtfertigen: „Wir erwarten ein starkes, langanhaltendes Wachstum“, so Biancos Fazit.

Aktien Asien: Neutral

„Wir schätzen die Aussichten für Aktien aus dem asiatisch-pazifischen Raum (APAC) als neutral ein“ sagt Ivy Ng, DWS-Chief Investment Officer APAC. In China, Indien und auch in Japan komme der Entwicklung des inländischen Konsums eine zentrale Bedeutung zu. „In China warten wir noch darauf, dass sich die staatlichen Stimulusmaßnahmen auch in den Unternehmensergebnissen niederschlagen“, so Ng. Die Auswirkung von US-Zöllen könnte etwas geringer sein als von vielen erwartet, da der Exportanteil in die USA von 20 Prozent im Jahr 2017 auf 13 Prozent im Jahr 2023 zurückgegangen sei.

In Indien wiederum hänge die weitere Entwicklung des Aktienmarktes wesentlich davon ab, dass die Unternehmen mehr investierten und die hohen Bewertungen durch eine Steigerung der Profitabilität rechtfertigten. Der japanische Aktienmarkt könnte von einer zyklischen Erholung der Weltwirtschaft profizieren. Er werde gestützt durch die stark gestiegenen Aktienrückkaufprogramme aber auch durch die Reallohnsteigerungen, die den Konsum beflügelten. 

DWS/HK

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