USA: Wirtschaft stabilisiert
Die US-Wirtschaft zeigt sich weiterhin widerstandsfähig. Jüngste Anzeichen deuten auf eine zunehmende Stabilisierung hin. Angesichts solider Wirtschaftsdaten haben sich die Befürchtungen einer Rezession im Oktober zerstreut.
Das geht aus einer aktuellen Analyse von Ethenea hervor. Die Experten berichten weiter: „Die aktuelle Schätzung des BIP für das dritte Quartal liegt bei 2,8 % auf Jahresbasis. Das persönliche Einkommen und die Konsumausgaben steigen moderat, was auf eine abgekühlte, aber dennoch wachsende Wirtschaft in den USA hinweist.“
Vertrauen gestärkt
„Die Nachfrage der privaten Haushalte ist stabil und die Einzelhandelsumsätze im September überraschten positiv. Zukünftige Zinssenkungen dürften das zuletzt gestiegene Verbrauchervertrauen weiter stärken. Die Industrieproduktion blieb im September schwach. Viele Unternehmen warten ab, wie die Wahlen ausgehen und ob weitere Zinssenkungen kommen, bevor sie neue Investitionen tätigen. Der Dienstleistungssektor hingegen erholte sich im Oktober spürbar, da sowohl die Erwartungen als auch die Auftragseingänge deutlich zunahmen.
Der US-Arbeitsmarktbericht übertraf die Erwartungen mit einem überraschenden Zuwachs von 254.000 Arbeitsplätzen, höheren Durchschnittslöhnen und einem Rückgang der Arbeitslosenquote auf 4,1 %. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass eine „weiche Landung“ der Wirtschaft in greifbarer Nähe ist. Die Inflation veränderte sich im September nur geringfügig. Der Verbraucherpreisindex fiel um 0,1 % auf 2,4 %, was vor allem auf niedrigere Energiepreise und Mieten zurückzuführen ist. Der Kernverbraucherpreisindex hingegen stieg um 0,1 % auf 3,3 % stärker als erwartet.“
Fed hat es nicht eilig
„Da sich die Wirtschaft stabil zeigt, könnte der Kernverbraucherpreisindex bis Jahresende auf diesem Niveau bleiben. Die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen bringen nicht nur wegen des erwartet knappen Ergebnisses erhebliche Unsicherheit mit sich. Einig sind sich beide politischen Lager in der stark schuldenfinanzierten Wachstumsstrategie. Nach einem Defizit von über 6 % und einer Zinslast von über einer Billion US-Dollar im Haushaltsjahr 2024 ist es unwahrscheinlich, dass sich dieser Trend ändert. Die US-Notenbank (Fed) senkte die Leitzinsen um 50 Basispunkte und deutete an, dass sie in Zukunft zu kleineren Schritten von 25 Basispunkten übergehen könnte. Die Wirtschaftsdaten bleiben stabil, und die gemischten Inflationszahlen sprechen für ein vorsichtiges Vorgehen. Die Fed dürfte es unserer Einschätzung nach mit weiteren Zinssenkungen nicht eilig haben.“
Ethenea/HK
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