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13. September 2024

Wohnbau: Eine Frage der Finanzierung

Eine Umfrage der HYPO NOE zeigt: Trotz des großen Traums von den eigenen vier Wänden fragen viele Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher aus Sorge, keine Zusage zu erhalten, erst gar nicht um eine Wohnbaufinanzierung an.

Christoph Haselmayer, Geschäftsführer und Eigentümer IFDD – Institut für Demoskopie und Datenanalyse GmbH, Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko und HYPO NOE Vorstand Wolfgang Viehauser Copyright: HYPO NOE / Bollwein
Christoph Haselmayer, Geschäftsführer und Eigentümer IFDD – Institut für Demoskopie und Datenanalyse GmbH, Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko und HYPO NOE Vorstand Wolfgang Viehauser

Die HYPO NOE beauftragte beim Institut für Demoskopie und Datenanalyse eine repräsentative Umfrage unter 1.090 Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern, die vom 12. bis 17. August 2024 durchgeführt wurde. Ziel dabei war es, ein niederösterreichisches Immobilienbarometer zu erstellen und herauszufinden, ob sich die Menschen ihren Wohntraum noch leisten können bzw. wollen.

Traum und Wirklichkeit

„Knapp 60 Prozent der Befragten haben sich den Traum von den eigenen vier Wänden bereits erfüllt. Zwei Drittel davon denken aber, dass sie sich diesen Traum heute so nicht mehr leisten könnten und gaben als Gründe vor allem die gestiegenen Kosten und Preise für den eigenen Wohntraum an. Zudem wurden Bedenken geäußert, dass das eigene Vermögen und Einkommen nicht mehr für die Finanzierung einer eigenen Immobilie reichen würde”, erklärt dazu Studienautor und Geschäftsführer des IFDD, Christoph Haselmayer.

„Die Wohnbauinvestitionen werden aktuell von einer Vielzahl negativer Faktoren beeinträchtigt: Gestiegene Finanzierungskosten, hohe Baukosten und verschärfte Finanzierungsbedingungen wirken gemeinsam auf die sinkende Nachfrage im privaten Wohnbau ein. Deshalb wurden in diesem Jahr auch Maßnahmen gesetzt, damit die eigenen vier Wände für die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher wieder leistbar werden“, spricht Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko von den richtigen Schritten. Das Land investiert jährlich mehr als 570 Millionen Euro in die Wohnbauförderung, gewährt Zinszuschüsse durch eine Einmalförderung von fünf Prozent der Kreditsumme bis maximal 200.000 Euro – also bis zu 10.000 Euro, um damit bis zu 2.000 Familien beim Erwerb ihres Eigenheims unterstützen zu können. Zudem werden bis in das Jahr 2028 rund 7.000 neue Wohnungen gebaut und 1.500 Wohneinheiten saniert.

Sperrige Verordnung

Die Umfrage thematisiert auch die im August 2022 eingeführte KIM-V. Drei von vier Befragten geben an, diese Verordnung nicht zu kennen. „Nur 5 Prozent der Befragten wissen, dass den Banken auch Ausnahmekontingente von den strengen Vergaberegeln zur Verfügung stehen und Kreditnehmende somit auch Finanzierungen erhalten können, wenn sie nicht alle Kriterien erfüllen. Jedoch zeigt sich auch: Jede und jeder Achte fragt erst gar nicht um einen Wohnbaukredit an – denn diese Personen denken, dass sie entweder aufgrund der eigenen finanziellen Einschränkungen oder wegen der unklaren Situation und regulatorischer Einschränkungen keinen Wohnbaukredit von der Bank erhalten würden”, erklärt Haselmayer.

„Auch, wenn der Name der Verordnung nicht allgemein bekannt ist, zeigt sich in der Umfrage, dass die Bevölkerung sehr wohl denkt, dass Wohnbaukredite nur schwer zu bekommen sind“, analysiert HYPO NOE Vorstand Wolfgang Viehauser. Die sperrige Verordnung bedeutete aber nicht, dass der eigene Wohntraum automatisch ausgeträumt sei, erzählt Viehauser und gibt ein Beispiel: „Wir konnten im Rahmen des Ausnahmekontingents einem jungen Pärchen einen Kredit geben, obwohl ihnen Eigenmittel für den Kauf ihres Traumhauses fehlen. Beide sind Mitte 20, haben einen Nettoverdienst von 2.000 bis 2.500 Euro und können sich nun ihren Wohntraum im Wiener Umland erfüllen und ein Einfamilienhaus um 355.000 Euro kaufen.“

HYPO NOE/HK
Fotocredit: HYPO NOE / Bollwein

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