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28. August 2024

Japan: Attraktive Möglichkeiten

Am 5. August 2024 verzeichnete der Nikkei-225-Index den zweitgrößten Einbruch seiner Geschichte. Junichi Inoue, Head of Japanese Equities, Janus Henderson Investors, sieht aber attraktive Chancen bei japanischen Aktien.

Am 5. August 2024 verzeichnete der Nikkei-225-Index den zweitgrößten Einbruch seiner Geschichte. Der größte Einbruch erfolgte am Schwarzen Montag 1987, gefolgt von der globalen Finanzkrise 2008 auf Platz drei.

Erklärt wird der massive Rückgang derzeit vor allem mit der Auflösung des Yen-Carry-Trade. Die unmittelbare Panik ist aber vorerst vorbei. Junichi Inoue: „Ein weiterer Faktor, der zu der Marktkorrektur führte, dürfte die Homogenisierung des Anlageverhaltens sein. So wurde der Yen beispielsweise mit einer historischen Abweichung von der Kaufkraftparität gehandelt. Die Unterbewertung war vergleichbar mit der kurz vor der Unterzeichnung des Plaza-Abkommens im Jahr 1984. Trotzdem schwächte sich der Yen angesichts des Zinsgefälles zwischen Japan und den USA weiter ab, und die Forderungen nach einer Aufwertung des Yen wurden durch Theorien über eine strukturelle Abwertung des Yen überwunden.“ 

KI treibt Crowded Trades 

„Auch der Sektor der Halbleiterausrüstung in Japan war ein Crowded Trade, der auf der Welle des KI-Booms mitschwamm. Obwohl viele dieser Unternehmen zweifellos über Wettbewerbsvorteile verfügen, wurden viele von ihnen zu überhöhten Bewertungen gehandelt. Der marktweite Erfolg von trendfolgenden Anlagestrategien hat im Laufe der Zeit dazu geführt, dass bewertungsorientierte Investitionen schwieriger wurden. Dies schuf die Voraussetzungen für eine Korrektur: Die Stimmung am Markt war aufgrund der starken Kursverluste bei Aktien aus dem KI-Bereich in den vorangegangenen Wochen und der Entscheidung der US-Notenbank, die Zinsen trotz der sich rasch abschwächenden US-Beschäftigungsdaten auf hohem Niveau zu halten, bereits getrübt. 

In dieser Situation löste das Zusammenspiel der oben genannten Faktoren und Wochen später die (für einige) überraschende Zinserhöhung der Bank of Japan Ende Juli einen massiven Sell-off aus, insbesondere bei den seit Jahresbeginn stark gestiegenen Aktien aus. Viele Hedge-Fonds mit hohem Leverage und einer niedrigen Verlustschwelle (und die zudem auf Basis eines Kalenderjahres mit Gewinn und Verlust arbeiten) waren gezwungen, fremdfinanzierte Positionen schnell aufzulösen, was den Umfang der Kursbewegungen übertrieb. Dies verdeutlicht die Gefahren, die entstehen, wenn man auf Trends setzt, anstatt sich auf die Fundamentaldaten von Unternehmen wie Gewinne und Bewertungen zu konzentrieren.“ 

Volatilität schafft Chancen  

„Die schnellen Kapitalmarktbewegungen haben die Risikotoleranz des Marktes verringert, was zu einem vorsichtigeren Markt und zum Überdenken von Einwegwetten auf eine Yen-Abwertung geführt hat. In Japan vollzieht sich derweil ein Wandel in der Unternehmensführung und der Kapitaleffizienz, der erhebliche verborgene Wertpotenziale für Anleger freisetzen dürfte. Während wir kurzfristig mit anhaltender Volatilität rechnen, hat uns der jüngste Kursrückgang ermöglicht, viele fehl bewertete Aktien zu identifizieren. Mittelfristig dürfte die Erholung des Nikkei attraktive Möglichkeiten zur Erzielung von Überschusserträgen auf dem zweitgrößten Aktienmarkt der Welt bieten.“ 

Janus Henderson Investors/HK
Fotocredit: Adobe Stock, immimagery

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