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13. Juni 2024

Volatilität: Ungewöhnliche Ruhe

Im laufenden Börsenjahr ist die Volatilität bis heute ungewöhnlich gering. Bisher verzeichnete der MSCI World Index zehn Tagesschwankungen von mehr als einem Prozent nach oben oder unten, was nur 8,8 Prozent der Handelstage in diesem Zeitraum entspricht.

Thomas Grüner, Gründer und Vice Chairman von Grüner Fisher Investments
Thomas Grüner, Gründer und Vice Chairman von Grüner Fisher Investments

„Der Durchschnitt seit dem Jahr 1980 liegt mit 17,9 Prozent rund doppelt so hoch. Größere Tagesschwankungen von zwei Prozent oder mehr traten im globalen Aktienmarkt bisher nicht auf, der größte Kursrücksetzer verursachte einen temporären Rückgang von lediglich 5,1 Prozent im April“, so Thomas Grüner, Gründer von Grüner Fisher Investments.

Schlägt die Volatilität zurück?

Angesichts dieses friedlichen Zahlenwerks würden die Anleger allmählich bemerken, dass die Volatilität fehle. Einige argumentierten, dass sie versteckt ablaufe und einzelne Aktien sehr wohl überdurchschnittlich schwanken, sich diese Bewegungen allerdings auf Indexebene wieder ausgleichen. Andere würden diese „Ruhe“ mit großer Sorge sehen und feststellen, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis die Volatilität wieder mit Macht zuschlage.

„Volatilität lässt sich nicht kurzfristig vorhersagen und Zeiten mit geringer Volatilität ziehen keine Zeiten mit hoher Volatilität nach sich. Timing-Versuche haben somit eine geringe Aussicht auf Erfolg. Weitaus sinnvoller ist es unserer Meinung nach, sich in ruhigen Phasen mental auf eine höhere Volatilität vorzubereiten – die am Aktienmarkt nichts anderes bedeutet als Normalität“, so Grüner. Tendenziell sei es kontraproduktiv, auf vergangene Kursbewegungen zu reagieren. Sofern sich kein eindeutiger Bärenmarkt entwickele, ist es in der Regel am klügsten, kurzfristige Kursrückgänge einfach auszuhalten. „Betrachten Sie die anhaltende Volatilität als den Preis, den Sie für die überlegene Rendite der Aktienmärkte zahlen müssen. Mehr Volatilität ist dabei nicht gleichzusetzen mit ‚mehr Risiko‘ – im Gegenteil, Aktien können maßgeblich dazu beitragen, Ihre langfristigen finanziellen Ziele zu erreichen“, sagt Grüner.

Bullenmärkte nutzen

„Dies mag ein schwacher Trost sein, wenn Ihr Portfolio tatsächlich in eine schwierige Phase gerät. Aber die Volatilität sagt nichts über das Ende eines Bullenmarktes oder den Beginn eines Bärenmarktes aus“, betont Grüner. Letztere beginne ohnehin selten mit einem „Knall“. Beim erfolgreichen Investieren gehe es nicht um das Timing kurzfristiger Schwankungen. Es gehe vielmehr darum, dass man sehr viel öfter Aktien besitzt, als an der Seitenlinie zu stehen – nur so könnten Bullenmärkte wirklich ausgenutzt werden.

Aktien wiesen in Bullenmärkten im Allgemeinen eine positive Volatilität auf. „Die langfristigen Renditen des S&P 500 liegen bei etwa zehn Prozent jährlich, Bärenmärkte miteingeschlossen. Aktien steigen dabei in drei Viertel der Kalenderjahre an. Betrachtet man nur die Bullenmärkte, so steigt der S&P 500 im Durchschnitt 23 Prozent auf Jahresbasis“, erklärt Grüner. Das bedeute, dass die Volatilität per Definition viel häufiger zu Ihren Gunsten ausfällt als umgekehrt.

Grüner Fisher/HK

Disclaimer: Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung von Investments zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Aktien können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls auch weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.geld-magazin.at repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Inhalte von www.geld-magazin.at wurden sorgfältig erstellt, unbeabsichtigt fehlerhafte Darstellungen können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Die 4profit Verlag GmbH lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.

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