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31. Mai 2024

Warnung: Demokratien am Rückzug

Die Welt ist in den letzten zwei Jahrhunderten viel demokratischer geworden. Im späten 18. Jahrhundert konnte kein Land wirklich, als Demokratie bezeichnet werden. Zuletzt zeigten sich aber bedenkliche Tendenzen, wie TradeCom in einer ausführlichen Analyse warnt.

Hier heißt es: „Im 20. Jahrhundert verbreiteten sich Wahlsysteme und die liberale Demokratie in vielen Ländern. Gegen Ende des Jahrhunderts waren sie zu gängigen politischen Systemen auf der ganzen Welt geworden und in allen Regionen der Welt zu finden. Die führenden Ansätze zur Messung der Demokratie weisen jedoch nun darauf hin, dass die Welt in den letzten Jahren weniger demokratisch geworden ist.“

Im Niedergang

„Die Demokratie weltweit befindet sich im Niedergang, unabhängig davon, ob große Veränderungen in der Zahl der Demokratien und der Menschen, die in ihnen leben, betrachtet werden oder kleine Veränderungen im Umfang demokratischer Rechte oder mittelgroße Veränderungen in der Zahl der Länder, die sich autokratisieren. Das Ausmaß des Rückgangs ist beträchtlich, aber auch ungewiss und begrenzt. Anhand aller Demokratiemaßstäbe ist deutlich zu erkennen, dass die Welt von einem demokratischen Höchststand aller Zeiten auf ein Niveau gefallen ist, das früheren Jahrzehnten ähnelt.

Das Ausmaß des Rückgangs hängt jedoch davon ab, welcher Demokratiemaßstab verwendet wird. Begrenzt ist es deshalb, weil die Welt noch immer viel demokratischer ist als noch vor einem halben Jahrhundert. Die Zahl der Demokratien weltweit erreichte 2016 mit 95 Wahldemokratien einen historischen Höchststand. Im Jahr 2023 ist ihre Zahl auf 91 Länder gesunken.“

Zurück in die 30er?

„Die Zahl der Demokratien sagt jedoch nichts darüber aus, wie viele Menschen demokratische Rechte genießen. Die Zahl der Menschen, die über demokratische Rechte verfügen, ist in jüngster Zeit drastisch zurückgegangen. Zwischen 2016 und 2023 sank diese Zahl von 3,9 Milliarden auf 2,3 Milliarden Menschen. Ebenso sank die Zahl der Menschen, die in liberalen Demokratien leben, von 1,2 Milliarden im Jahr 2012 auf eine Milliarde ein Jahrzehnt später.

In den 1930er Jahren brach eine ähnliche Zahl von Demokratien zusammen wie in jüngster Zeit. Damals waren das allerdings mehr als die Hälfte der ehemals demokratischen Länder der Welt. Der Rückgang im globalen Demokratiedurchschnitt war viel größer als in jüngster Zeit. In den 1960er und 1970er Jahren wurden viele Länder weniger demokratisch. Mehrere hundert Millionen Menschen verloren ihre demokratischen Rechte, als Indiens Demokratie erodierte. Dieser Rückgang war jedoch nur vorübergehend. Die Menschen in Indien und auf der ganzen Welt erhielten danach mehr demokratische Rechte als jemals zuvor. Die autokratische Politik wurde abgewandt, indem die Bevölkerung unermüdlich für eine demokratische Selbstregierung eintrat. Dies wurde damals geschafft und kann auch heute wieder geschafft werden.“

Weitere Fakten und Infos lesen Sie in unserem Artikel „Der weltweite Rückgang der Demokratien“.

TradeCom/HK

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